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Klimaprognose: 2052: Dürren, Fluten und Plagen

Klimaprognose

2052: Dürren, Fluten und Plagen

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    Ist die Klimaveränderung auch für Naturkatastrophen verantwortlich? Der Club of Rome warnt vor zunehmend drastischen Umweltereignissen - wie hier einer Überschwemmung in China.
    Ist die Klimaveränderung auch für Naturkatastrophen verantwortlich? Der Club of Rome warnt vor zunehmend drastischen Umweltereignissen - wie hier einer Überschwemmung in China. Foto: afp

    Ist die Welt eigentlich noch zu retten? Diese Frage stellt man sich bei der Lektüre eines Berichts, den der Club of Rome nun veröffentlicht hat. Der Klimawandel werde sich in der zweiten Hälfte dieses Jahrhunderts dramatisch verstärken und dadurch viel Leid verursachen, heißt es in der Prognose. Dürren, Fluten und Insektenplagen. Die Industrienationen müssten sich zudem auf ein geringeres Wirtschaftswachstum einstellen. Doch bei aller Dramatik: Die Darstellung sei nicht ganz frei von Hysterie, sagen Experten.

    Menschen können einige Faktoren beeinflussen

    Dem Zukunftsforscher Christof Mauch vom Rachel-Carson-Center der Ludwig-Maximilians-Universität München zufolge werde nicht alles so eintreten, wie es die Studie prognostiziert. „Anders als bei Wettervorhersagen kann der Mensch einige Faktoren beeinflussen, die der Bericht absolut setzt“, sagt er. Doch so bizarr der Bericht anmute, er sei wirklich ernst zu nehmen, betont auch Mauch. „2052: Eine globale Vorhersage für die nächsten 40 Jahre“ heißt die Studie, die der Club of Rome in Rotterdam präsentiert hat. Sie liest sich wie das Drehbuch für einen Katastrophenfilm von Roland Emmerich. Der Ausstoß von Treibhausgasen werde noch bis 2030 steigen und, so der norwegische Wirtschaftsforscher Jorgen Randers, der Hauptautor von „2052“, damit 15 Jahre zu spät zurückgehen. Die Erde werde sich in der zweiten Hälfte des 21. Jahrhunderts um mehr als zwei Grad erwärmen, sagte Randers bei der Präsentation. Der Meeresspiegel werde um einen halben Meter ansteigen.

    Auch das weltweite Bruttoinlandsprodukt (BIP) werde langsamer steigen als erwartet, so Randers. Um das Jahr 2050 wird das weltweite BIP ihm zufolge nur 2,2 Mal größer sein als heute. Seine Erklärung: Sowohl der Produktivitäts- als auch der Bevölkerungszuwachs werden abnehmen.

    Viele Volkswirtschaften hätten ihr Entwicklungspotenzial ausgeschöpft und es gebe weniger Geburten, da immer mehr Menschen in Städten lebten und aufgeklärt genug seien, um die Zahl ihrer Kinder selbst bestimmen zu können. Nach Randers’ Berechnungen wird die Weltbevölkerung kurz nach 2040 bei 8,1 Milliarden ihren Höchststand erreichen und dann zurückgehen. „Die Menschheit hat die Ressourcen der Erde ausgereizt“, sagt Randers, „und wir werden in einigen Fällen schon vor 2052 einen örtlichen Kollaps erleben.“

    Klimawandel wohl nicht mehr aufzuhalten

    Der Report erscheint 40 Jahre nach dem ersten großen Bericht des Club of Rome und enthält Beiträge führender Wissenschaftler, Ökonomen und Zukunftsforscher. 1972 rüttelte der Club of Rome mit dem Bericht „Die Grenzen des Wachstums“ auf.

    Auch damals wollte die Prognosen niemand so recht glauben – bis die Ölkrise kam. Erst danach fand ein Umdenken statt. Ein ähnlicher Wertewandel sei auch heute wieder erkennbar, sagt der Münchner Zukunftsforscher Mauch. Aufhalten wird sich der Klimawandel dadurch jedoch kaum mehr lassen. „Der Club-of-Rome-Bericht ist ein lautstarker und drängender Appell. Noch nie war er so wichtig wie heute“, sagt Mauch. mit dpa

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