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Kaffee und Co.: Wie Getränke mit Koffein das Risiko einer Fehlgeburt erhöhen

Kaffee und Co.

Wie Getränke mit Koffein das Risiko einer Fehlgeburt erhöhen

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    Laut einer Studie soll erhöhter Koffeinkonsum, auch des Vaters, das Risiko einer Fehlgeburt erhöhen.
    Laut einer Studie soll erhöhter Koffeinkonsum, auch des Vaters, das Risiko einer Fehlgeburt erhöhen. Foto: Frank Rumpenhorst/dpa

    Mehr als zwei koffeinhaltige Getränke am Tag sollen laut einer Studie kurz vor der Empfängnis und zu Beginn der Schwangerschaft das Risiko einer Fehlgeburt erhöhen. US-Forscher stellten in einer im Fachmagazin "Fertility and Sterility" veröffentlichten Untersuchung außerdem fest, dass nicht nur der Koffeinkonsum der Mutter eine Rolle spielt - sondern auch der des Vaters.

    Für die Studie über das Risiko einer Fehlgeburt durch Koffein untersuchten die Forscher in den Jahren 2005 bis 2009 in den US-Bundesstaaten Michigan und Texas 501 Paare. Sie betrachteten den Zusammenhang zwischen der Fruchtbarkeit und dem Lebensstil sowie den Umweltgiften, denen die Probanden ausgesetzt waren.

    Wie wirkt sich Kaffee auf die Schwangerschaft aus?

    "Der Konsum koffeinhaltiger Getränke durch den Mann, der das Kind zeugt, ist ebenso eng wie bei der Frau mit dem Verlust des Fötus verknüpt", sagte Germaine Buck Louis, die Leiterin der Studie, die von den US-Gesundheitsinstituten (NIH) und der Universität Ohio vorgenommen wurde. Nicht nur Koffein, auch ein fortgeschrittenes Alter des Paares sowie die Anhäufung schädlicher chemischer Substanzen im Körper - wie häufig bei Älteren der Fall - erhöhe die Gefahr einer Fehlgeburt. Die Einnahme von Vitaminen verringere das Risiko.

    König Kaffee - Das Lieblingsgetränk der Deutschen in Zahlen

    2,19 Euro pro Kilogramm beträgt die Kaffeesteuer in Deutschland. Sie wird seit 1948 erhoben.

    5,8 Milliarden Euro betrug der Umsatz der deutschen Kaffeebranche 2014.

    9,28 Euro kostet ein Kilogramm Röstkaffee im Durchschnitt inklusive Kaffeesteuer in Deutschland. Zum Vergleich: In den USA sind es 7,55 und in Italien 14,64 Euro - ohne Kaffeesteuer.

    18,8 Millionen Sack Rohkaffee wurden 2014 nach Deutschland importiert - das entspricht mehr als einer Million Tonnen. Ein Drittel kam aus Brasilien.

    26 Prozent des Kaffees trinken die Deutschen außer Haus - ein Drittel davon in Bäckereien und Stehcafés. 

    Um 40 Prozent wuchs der Absatz von Kaffee in Einzelportionen - Kapseln und Pads etwa - von 2013 auf 2014.

    84,6 Prozent der deutschen Haushalte haben eine Kaffeemaschine - die meisten eine klassische Filtermaschine.

    162 Liter Kaffee trinkt jeder Deutsche durchschnittlich im Jahr. Zum Vergleich: Es sind nur 107 Liter Bier. (dpa)

    In einem Fragebogen sollten die Paare etwa Angaben zu ihrem Koffein- und Tabakkonsum und zur Einnahme von Multivitamintabletten machen. Bei den 344 Paaren, bei denen die Frau schwanger wurde, verglichen die Forscher die Angaben aus den sieben Wochen vor der Befruchtung und den ersten sieben Schwangerschaftswochen. Unter diesen Paaren gab es 98 Fehlgeburten, was einen Anteil von 28 Prozent bedeutet.

    Koffein im Getränk: Risiko für Fehlgeburt steigt

    Ein Quotient größer als 1,0 bedeutete ein erhöhtes Fehlgeburtsrisiko für jeden Tag nach der Empfängnis, ein Quotient kleiner als 1,0 ein verringertes Risiko pro Tag. Den Wissenschaftlern zufolge stieg das Risiko einer Fehlgeburt um den Quotienten 1,74, wenn die Frau durchschnittlich mehr als zwei koffeinhaltige Getränke trank. Bei Männern mit entsprechendem Konsum erhöhte sich das Risiko um den Quotienten 1,73.

    Um 55 Prozent verringert sich das Risiko einer Fehlgeburt, wenn die Frau in den Wochen vor Beginn der Schwangerschaft täglich Multivitamintabletten schluckt. Setzt sie die Einnahme nach der Befruchtung fort, sinkt das Risiko sogar um 79 Prozent. afp/AZ

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