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Gesundheit: Kaffee ist ungesund? Die größten Ernährungs-Irrtümer

Gesundheit

Kaffee ist ungesund? Die größten Ernährungs-Irrtümer

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    Kaffee entzieht dem Körper Flüssigkeit - das ist ein Irrtum.
    Kaffee entzieht dem Körper Flüssigkeit - das ist ein Irrtum. Foto: Ole Spata (dpa)

    Wer viel Spinat isst, wird stark wie Popeye - das ist nur eine von vielen Ernährungsweisheiten, die sich mittlerweile als Unfug herausgestellt haben. Das sind einige der größten Irrtümer:

    Kaffee ist ungesund

    Mittlerweile ist widerlegt, dass Kaffee Flüssigkeit entzieht. Er wirkt nur harntreibend. Das heißt: Nach koffeinhaltigen Getränken müssen wir schneller auf die Toilette als nach koffeinfreien – aber nicht mehr, als wir davon trinken. Außerdem gewöhnt sich der Körper an den Wirkstoff. Kaffee lässt sich als in die tägliche Flüssigkeitsbilanz einrechnen. Heißt auch: Das obligatorische Wasser zum Kaffee ist gar nicht notwendig. Zu viel Koffein kann allerdings unruhig machen. Experten sagen: Wer nicht mehr als vier Tassen am Tag trinkt, ist nicht in Gefahr.

    Frühstück weglassen macht schlank

    Im Gegenteil: Studien haben ergeben, dass man eher abnimmt, wenn man sich morgens Zeit für ein umfangreiches Frühstück nimmt. Denn nur wer regelmäßig isst, bekommt keine Heißhungerattacken. Ernährungsexperten empfehlen drei Hauptmahlzeiten und dazwischen zwei kleine, gesunde Snacks.

    Spätabends essen macht dick

    Das Verdauungssystem ist - anders als früher gedacht – auch nachts aktiv. Außerdem hat es auf das Kalorienkonto keinen Einfluss, wann wir essen. Viel wichtiger ist, wie viel wir essen – es geht um die Gesamtmenge der Kalorien am Tag. Allerdings sollte man abends trotzdem nicht maßlos essen. Denn wer nachts große Mengen verdauen muss, der schläft schlechter.

    Margarine ist besser als Butter

    Auch pflanzliche Öle und Fette enthalten Cholesterin. Und in diesen Tagen sorgen Wissenschaftler der Universität Cambridge für Furore. Ihre Studie zeigt nämlich: So ungesund wie oft behauptet ist tierisches Fett gar nicht. Grundsätzlich sollte man mit Margarine genauso sparsam umgehen wie mit Butter. Etwas Fett braucht unser Körper aber: Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt 60 bis 80 Gramm pro Tag.

    Dunkles Brot ist gesünder als helles Brot

    Das kann man so pauschal nicht sagen. Denn dunkles Brot besteht nicht unbedingt aus Vollkorn. Oft werden gezuckerte Weizenbrote einfach dunkel eingefärbt, zum Beispiel mit Malz. Und Weißmehl enthält wenig Vitamine, Mineral- und Ballaststoffe.

    Grüner Salat hat viele Vitamine

    Grüner Salat ist keine Vitaminbombe. Er besteht hauptsächlich aus Wasser. Blattsalat ist zwar gesund, Brokkoli, Paprika, Tomaten, Äpfel haben aber viel mehr Vitamine. Kommt der Salat dann auch noch aus dem Treibhaus, kann er sogar schädliches Nitrat enthalten.

    Nach Kirschen kein Wasser trinken

    Diese Regel kommt noch aus einer Zeit, als das Wasser noch stark mit Keimen belastet war. Diese konnten dann in Verbindung mit dem Steinobst Blähungen und Durchfälle auslösen. Heute hat unser Trinkwasser aber eine so gute Qualität, dass das kein Thema mehr ist.

    Karotten sind gut für die Augen

    So einfach ist das leider nicht. Karotten enthalten zwar viel Beta-Carotin. Das ist wichtig fürs Sehen. Ein Mangel an Beta-Carotin kann zu schlechter Sicht im Dunkeln führen. Doch eigentlich ist in unserer Nahrung genug davon enthalten.

    Spinat enthält viel gesundes Eisen

    Wenn man viel Spinat isst, wird man stark wie Popeye – das stimmt leider nicht. Es ist ein wissenschaftlicher Irrtum aus dem 19. Jahrhundert, der sich bis heute hält. Ein verrutschtes Komma ist Schuld an dem Mythos. 100 Gramm frischer Spinat enthält deshalb nicht die vermeintlichen 34 Milligramm Eisen, sondern nur 3,4 Milligramm.

    Nudeln und Kartoffeln machen dick

    Pellkartoffeln machen nicht dick. Sie enthalten viel Wasser und wenig Fett. Das gleiche gilt für Nudeln: Sie bestehen vor allem aus Kohlehydraten und sind gute Energielieferanten. Dick wird man nur, wenn man es übertreibt. Dickmacher sind vor allem fette Saucen, die Butter oder der Käse, den man dazu isst. Oder Kartoffelgerichte wie Pommes oder Kroketten, die mit viel Fett zubereitet werden.

    Bei Durchfall helfen Cola und Salzstangen

    Optimal ist dieses Hausmittel nicht. Bei Durchfall verliert der Körper Wasser und Elektrolyte, also Salze wie Kalium. Um das auszugleichen, braucht der Körper die richtige Mischung aus Salzen und Zucker. Cola besteht zu großen Teilen aus Zucker – das verstärkt den Wasserverlust noch. Kalium ist kaum drin. Und das Koffein animiert die Nieren sogar noch, weiteres Kalium auszuscheiden. Salzstangen sind zwar in Ordnung, liefern aber vor allem Natrium und kein Kalium.

    Spinat und Pilze niemals aufwärmen

    Stehen Spinat und Pilze längere Zeit im Warmen, dann können sich giftige Stoffe bilden. Wenn man die Gerichte aber im Kühlschrank aufbewahrt und nach einem Tag vor dem Verzehr gut durcherhitzt, ist das unbedenklich.

    Bier auf Wein, das lass sein

    Leider lassen sich mit diesem schlauen Spruch Kater und Kopfschmerzen nach einer durchzechten Nacht nicht verhindern. Wichtig sind dagegen die Reinheit des getrunkenen Alkohols, die Alkoholmenge, Geschlecht und Gewicht des Trinkers. Alkopops, billiger Wein, billige Schnäpse, Fruchtliköre und einige Biere enthalten oft besonders große Mengen an Fuselalkohol, die Kopfschmerzen und Übelkeit auslösen.

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