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Gefahr Mangelernährung: "Diäten-Hype": Warum Ärzte vor einer Diät bei Kindern warnen

Gefahr Mangelernährung

"Diäten-Hype": Warum Ärzte vor einer Diät bei Kindern warnen

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    Ärzte warnen davor, Kinder auf Diät zu setzen.
    Ärzte warnen davor, Kinder auf Diät zu setzen. Foto:  Patrick Pleul/Archiv (dpa)

    Nur noch glutenfreies Essen, kein Zucker mehr, eine radikale Diät: Kinderärzte warnen vor einer solchen Ernährungsumstellung. Denn der Diäten-Hype erreicht auch die Kleinsten. Dabei sollte eine Umstellung auf glutenfreies Essen oder der Verzicht auf bestimmte Zucker-Arten unbedingt zuvor mit einem Arzt besprochen werden. Denn Kindern auf Diät drohen Mangelernährung und andere gesundheitliche Risiken. So kann der Diäten-Hype für Kinder zur Gefahr werden.

    "Diäten-Hype": Kinderärzte warnen vor Folgen

    Der Verband der auf Magen-Darm-Krankheiten spezialisierten Kinderärzte teilt mit, dass solche Diäten ohne fundierte Diagnose durch einen Facharzt zu erheblichen Störungen bei Kindern führen können: "Es gibt sinnvolle Diäten und es gibt Diäten, die sind rein mystisch", sagte der Vorsitzende der Gesellschaft für Pädiatrische Gastroenterologie und Ernährung (GPGE), Michael Melter.

    Wenn Eltern ihre Kinder auf Diät setzen, können die sozialen Folgen gravierend sein. (Symbolfoto)
    Wenn Eltern ihre Kinder auf Diät setzen, können die sozialen Folgen gravierend sein. (Symbolfoto) Foto:  Markus Scholz (dpa)

    Der Regensburger Professor räumte selbstkritisch ein, dass die Medizin vor 30 Jahren noch zahllose Diäten empfohlen habe. "Heute würden wir bei 90 Prozent dieser Sachen sagen, das ist eine Form der Kindeswohlgefährdung, was wir da getan haben." Heute wisse man, dass der Mensch so variabel sei, dass er in der Regel extrem viele verschiedene Substanzen verdauen und nutzen könne. Der Darm sei ein "Meister der Integration". Der Diäten-Hype hat also keinen Nutzen.

    Diäten-Hype: Kalziummangel? Osteoporose?

    Der Bremer Kinderarzt und Gastroenterologe Martin Claßen äußerte Verständnis für Eltern, die ihren Kindern bei Bauchschmerzen, Blähungen und Durchfall helfen wollten und dabei nach jedem Strohhalm griffen. Der Diät-Hype ist dafür aber der falsche Weg. Die überwiegende Mehrzahl dieser Leiden bei Kindern und Jugendlichen hätten aber keine organische Ursache. Es sei zwar wichtig, nach Nahrungsunverträglichkeiten zu suchen. Doch viele Heilpraktiker diagnostizierten Allergien mit unwissenschaftlichen Methoden. Die Nachteile einer Diät können ihre Vorteile leicht überschatten.

    Der Diät-Hype wird dann gefährlich, wenn die Grenze zur Mangelernährung überschritten wird. Wenn Heilpraktiker Allergien feststellen, kann es für Kinder gefährlich werden. "Dann wird Kuhmilch weggelassen, dann wird Weizen weggelassen", sagte Claßen. Doch wenn Kinder keine Milch bekämen, könne es zu einem Kalziummangel und im Erwachsenenalter zu Osteoporose kommen. "Milchfreie Ernährung, ohne dass es notwendig ist, ist ein Risiko für die Kinder", betonte Claßen. So schaden gut gemeinte Diäten Kindern mehr, als sie ihnen helfen.

    Kinder auf Diät: Soziale Folgen "bedenklich"

    Die glutenfreie Ernährung sei ein weiteres Problem. Sie sei bei der chronischen Darmkrankheit Zöliakie zwar sehr hilfreich. Es gebe aber den Trend, auch ohne diese Diagnose auf Lebensmittel mit dem Klebereiweiß zu verzichten. Claßen hält vor allem die sozialen Folgen für bedenklich. "Das Risiko ist, dass die Teilhabe dieser Kinder an altersgerechten Aktivitäten vermindert ist." Als Beispiel nannte er das gemeinsame Essen auf Kindergeburtstagen oder Restaurantbesuche mit Freunden, das durch den Diäten-Hype stets gefährdet ist. 

    Wenn Eltern ihre Kinder auf Diät setzen, können die sozialen Folgen gravierend sein.
    Wenn Eltern ihre Kinder auf Diät setzen, können die sozialen Folgen gravierend sein. Foto: Jens Kalaene, dpa (Symbolfoto)

    Hinter den zahlreichen Diäten stecke die Vorstellung, mit einer kleinen Stellschraube etwas Grundsätzliches in die richtige Richtung drehen zu können, sagte Melter. "Das funktioniert nicht." Claßen wies daraufhin, dass medizinisch nicht sinnvolle Diäten einen Placebo-Effekt haben könnten. In solchen Fällen sollte man versuchen, nach einer gewissen Zeit die weggelassenen Nahrungsbestandteile wieder zu essen, und schauen, ob die Beschwerden zurückkommen. "Und in vielen Fällen kommen sie nicht wieder", sagte Claßen. 

    Das Thema Diäten-Hype und die Immunabwehr im Darm sind Schwerpunkte des Kongresses für Kinder- und Jugendmedizin, zu dem am Mittwoch mehr als 2500 Ärzte, Schwestern und Therapeuten in Hamburg erwartet werden. Zu den weiteren Themen der Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin gehören die Lebensperspektiven von Frühgeborenen und die Versorgung von Migranten. dpa/AZ

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    Vegetarier, Veganer, Pescetarier und Co.

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    OVO-LAKTO-VEGETARIER essen weder Fisch noch Fleisch. Sie verzichten zum Beispiel auch auf Gelatine, essen aber Produkte von lebenden Tieren wie Milch und Honig.

    LAKTO-VEGETARIER meiden Fleisch, Fisch und zusätzlich auch Eier.

    OVO-VEGETARIER verzichten auf Fleisch und Fisch sowie Milch- und Milchprodukte.

    PESCETARIER essen kein Fleisch, aber Fisch.

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    FRUTARIER wollen, dass Pflanzen nicht oder möglichst wenig geschädigt werden. Sie essen vor allem Fallobst und Nüsse.

    FLEXITARIER sind Gelegenheitsvegetarier, die Wert auf gesundes Essen legen, Fleisch oder Fisch aber nicht kontinuierlich meiden.

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