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Fettleibigkeit: Magenoperationen: Übergewichtige legen sich immer häufiger unters Messer

Fettleibigkeit

Magenoperationen: Übergewichtige legen sich immer häufiger unters Messer

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    Letztes Mittel gegen Übergewicht: Das Magenband - hier ein Modell - engt den Magen ein. Das soll helfen, das Gewicht zu reduzieren.
    Letztes Mittel gegen Übergewicht: Das Magenband - hier ein Modell - engt den Magen ein. Das soll helfen, das Gewicht zu reduzieren. Foto: David Ebener, dpa

    Endlich Abnehmen: Immer mehr Übergewichtige lassen eine Magenoperation vornehmen, um ihr Gewicht in den Griff zu bekommen. Die Zahl der Eingriffe mit Magenband, Magenverkleinerung oder Magenballon stiegen in den vergangenen Jahren um 64 Prozent und erreichten 2012 einen neuen Höchststand, wie die Krankenkasse  DAK-Gesundheit nach Auswertung aktueller Versichertendaten mitteilte.

    Magenoperationen sollen das Hungergefühl bremsen

    Dieser Trend setze sich auch in diesem  Jahr fort. Operationen, bei denen zum Beispiel der Magen künstlich verkleinert wird, sollen das Hungergefühl bremsen und bei der Gewichtsreduktion helfen.

    Parallel zur Zunahme der Operationen haben sich auch die Ausgaben  für Krankenhausbehandlungen von "XXL"-Patienten" binnen fünf Jahren  mehr als verdoppelt. 2008 entstanden der DAK-Gesundheit durch 406  Magenoperationen Kosten von insgesamt zwei Millionen Euro. 2012  wurden bereits 669 Eingriffe für 4,6 Millionen Euro abgerechnet. Im  ersten Halbjahr 2013 gab es 331 Krankenhausbehandlungen mit  Ausgaben von 2,5 Millionen Euro.

    Die meisten "XXL-Patienten" in Berlin und Hamburg

    In Berlin und Hamburg lagen laut Statistik die Quoten der behandelten "XXL-Patienten" weit über dem Bundesdurchschnitt, was  vermutlich damit zusammenhängt, dass die dortigen Spezialzentren  auch von Patienten aus dem Umland genutzt werden. Auffällig ist  demnach auch der Geschlechterunterschied: 81 Prozent der  Krankenhausbehandlungen bei stark Übergewichtigen entfielen im  ersten Halbjahr 2013 auf Frauen.

    Magenoperationen: Gesundheitsrisiko Fettleibigkeit

    Grund für den Kostenanstieg in der sogenannten Adipositas-Chirurgie sind laut DAK-Gesundheit nicht allein die wachsenden Patientenzahlen. Von 2010 bis 2013 stieg demnach auch der Anteil  schwerer oder komplexer Operationen an den Einriffen insgesamt von  62 auf 76 Prozent. Dies treibe nicht nur die Kosten nach oben, sondern bedeute für viele Patienten auch ein Gesundheitsrisiko.  Eine Reihe von Eingriffen wäre aber gar nicht erforderlich, wenn es  eine bessere Zusammenarbeit von Krankenhausärzten,  Ernährungsberatern und Psychologen gäbe.

    Voraussetzungen der Adipositas-Chirurgie

    Zu den medizinischen Voraussetzungen der Adipositas-Chirurgie gehört zum Beispiel, dass die Patienten mehr als fünf Jahre stark übergewichtig sind und einen Body Mass Index (BMI) über 40 haben.  Bei einer 1,70 Meter großen Frau würde dies zum Beispiel ein  Gewicht von mindestens 117 Kilogramm bedeuten. Bei chronischen  Begleiterkrankungen wie Diabetes mellitus oder starken  Wirbelsäulenbeschwerden gilt ein

    23,3 Prozent der Männer und 23,9 Prozent der Frauen stark übergewichtig

    Außerdem muss nachgewiesen werden, dass bei den Betroffenen konservative Behandlungsmethoden wie Ernährungs-, Bewegungs- und  Verhaltenstherapien ohne den erhofften Erfolg geblieben sind. In  Deutschland gelten heute 23,3 Prozent der Männer und 23,9 Prozent  der Frauen als stark übergewichtig, also adipös.

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