Startseite
Icon Pfeil nach unten
Geld & Leben
Icon Pfeil nach unten

Exoplaneten: Forscher entdecken Zwergsternsystem mit sieben erdähnlichen Planeten

Exoplaneten

Forscher entdecken Zwergsternsystem mit sieben erdähnlichen Planeten

    • |
    Astronomen haben sieben erdähnliche Planeten beim Roten Zwergstern in unserer kosmischen Nachbarschaft aufgespürt. So könnte das Planetensystem aussehen.
    Astronomen haben sieben erdähnliche Planeten beim Roten Zwergstern in unserer kosmischen Nachbarschaft aufgespürt. So könnte das Planetensystem aussehen. Foto: NASA/JPL-Caltech, dpa

    Astronomen haben sieben erdähnliche Planeten bei einem Roten Zwergstern in unserer kosmischen Nachbarschaft aufgespürt. Sechs dieser Exoplaneten liegen in einer Temperaturzone, in der Wasser flüssig sein kann - eine Voraussetzung für Leben, wie wir es kennen. Drei der erdähnlichen Nature.

    Damit gehört das Sonnensystem des Roten Zwergs namens Trappist-1 zu den aussichtsreichsten Orten für die Suche nach außerirdischem Leben. „Wir haben einen entscheidenden Schritt auf der Suche nach Leben dort draußen gemacht“, sagte Ko-Autor Amaury Triaud von der Universität Cambridge. Hinweise auf außerirdisches Leben auf den erdähnlichen Planeten haben die Forscher aber nicht.

    Exoplaneten ähneln der Erde

    Der Zwergstern und drei der erdähnlichen Planeten sind bereits Ende 2015 entdeckt worden. Sie wurden mit dem Teleskop Trappist des Europäischen Observatoriums in Chile ausfindig gemacht, nach dem der Zwergstern dann benannt wurde. Die drei Exoplaneten hatte dasselbe Team, das die Studie verfasst hat, bereits 2016 beschrieben.

    Alle sieben Planeten sind ungefähr so groß wie die Erde und wahrscheinlich Gesteinsplaneten.
    Alle sieben Planeten sind ungefähr so groß wie die Erde und wahrscheinlich Gesteinsplaneten. Foto: NASA/JPL-Caltech, dpa

    Es war der erste Fund von Exoplaneten bei einem Roten Zwergstern, einem der häufigsten Sterntypen in unserer Heimatgalaxie, der Milchstraße. Weitere vier Planeten dieses Sterns haben die Forscher nun durch sorgfältige Nachbeobachtung entdeckt. Alle sieben sind ungefähr so groß wie die Erde und wahrscheinlich Gesteinsplaneten. 

    Das Zwergsternsystem liegt knapp 40 Lichtjahre entfernt. „Auf der Suche nach Leben anderswo ist dieses System nach heutigem Stand wahrscheinlich die beste Wahl“, sagte Ko-Autor Brice-Olivier Demory von der Universität Bern. Bei den erdähnlichen Planeten, die die Ordnungsbuchstaben e, f und g tragen, gehen die Forscher davon aus, dass sie „bewohnbar“ sein könnten, weil die größten Teile der Oberfläche von Wasser bedeckt sein könnten. Nähere Untersuchungen sollen ab 2018 mit einem Weltraum-Teleskop der Nasa erfolgen.

    Erdähnliche Planeten sind ihrem Zwergstern näher als die Erde der Sonne

    Der Zwergstern, den diese erdähnlichen Planeten umkreisen, hat lediglich acht Prozent der Masse unserer Sonne. Er ist nicht einmal halb so heiß, wodurch auf seinen Planeten trotz ihrer engen Umlaufbahnen gemäßigte Temperaturen herrschen. Die inneren sechs Trabanten umrunden ihren Stern in 1,5 bis 12 Tagen, die Umlaufzeit des äußersten Planeten ließ sich noch nicht genau bestimmen. Die Umlaufbahnen der Planeten sind damit viel kürzer als die der Erde um die Sonne. Auch der Abstand zum Zwergstern ist weit geringer. Wäre die Erde ähnlich nahe an der Sonne, wäre es für die Existenz von Lebewesen viel zu heiß.

    Bislang haben Astronomen über 3.500 Exoplaneten - Planeten außerhalb unseres Sonnensystems - registriert. Zudem kennen sie über 600 Systeme mit zwei oder mehr Planeten. Unter anderem hatten 2013 europäische Astrophysiker von sieben Planeten berichtet, die um den Stern KOI-351 kreisen. Sie seien ähnlich angeordnet wie die Planeten unseres Sonnensystems mit kleinen Gesteinsplaneten nahe dem Zentralgestirn und riesigen Gasplaneten in größerer Entfernung, teilten Forscher des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt damals im Astrophysical Journal mit. Die Entdeckung der erdähnlichen Planeten sei „ohne Zweifel eine der größten“ im Bereich der Planetenkunde, sagte Didier Queloz von der Universität Genf. dpa/afp/sh

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden