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Die Scharfrichter-Fliege köpft Ameisen

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Die Scharfrichter-Fliege köpft Ameisen

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    Die Scharfrichter-Fliege köpft Ameisen: Euryplatea nanaknihali misst nur etwa 0,4 Millimeter und ist damit 15 Mal kleiner als eine gewöhnliche Stubenfliege und immer noch fünf Mal kleiner als eine Fruchtfliege.
    Die Scharfrichter-Fliege köpft Ameisen: Euryplatea nanaknihali misst nur etwa 0,4 Millimeter und ist damit 15 Mal kleiner als eine gewöhnliche Stubenfliege und immer noch fünf Mal kleiner als eine Fruchtfliege. Foto: dpa

    Die Scharfrichter-Fliege köpft Ameisen: Euryplatea nanaknihali misst nur etwa 0,4 Millimeter und ist damit 15 Mal kleiner als eine gewöhnliche Stubenfliege und immer noch fünf Mal kleiner als eine Fruchtfliege. Die Forscher berichten in den Annals of the Entomological Society of America von ihrer Entdeckung.

    Großes Problem für Ameisen

    Trotz ihrer winzigen Größe stelle die Fliege vermutlich für einige Ameisen ein großes Problem dar: Wahrscheinlich entwickeln sich die Larven der Fliegen im Kopf der Ameisen, was dazu führt, dass dieser abfällt. Euryplatea nanaknihali gehört zur Familie der Phoridae. In dieser Familie finden sich zahlreiche Arten, deren Larven als Parasitoide in Ameisen leben und diese allmählich enthaupten.

    Im Deutschen werden die Fliegen deshalb auch "Scharfrichter-Fliegen" genannt. In einigen südlichen Staaten Nordamerikas werden sie eingesetzt, um die dort eingeschleppten aggressiven Feuerameisen zu bekämpfen. In Asien wurde bisher keine Fliege aus der Gattung Euryplatea entdeckt.

    Enthauptung von Ameisen

    Die Forscher um Brian Brown vom Natural History Museum des Los Angeles County (

    Sie halten es aber für sehr wahrscheinlich, dass die Fliege kleinere Ameisenarten befällt. Von dem einzigen bekannten Verwandten der Fliege, der in Äquatorialguinea vorkommenden Art Euryplatea eidmanni, ist das Verhalten jedenfalls bekannt.

    Selbst die kleinsten Ameisen werden geköpft

    "Man hat immer angenommen, dass kleinere Ameisen-Arten von den Attacken verschont bleiben, weil es für ein bis drei Millimeter große Fliegen physikalisch unmöglich ist, sich in den relativ kleinen Ameisenköpfen zu entwickeln", so Brown. Ihre Entdeckung zeige jedoch, dass selbst die kleinsten Ameisen dem Parasitismus wahrscheinlich nicht entkommen. (dpa, AZ)

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