Durch den Klimawandel und die Globalisierung kommen immer mehr tropische Krankheiten nach Zentraleuropa. Eine davon ist das Chikungunya-Virus, das unter anderem von Asiatischen Tigermücken übertragen wird und rheuma-ähnliche Symptome bei den Betroffenen auslöst. Was Sie zum Chikungunya-Virus wissen müssen und wie hoch die Gefahr einer Infektion in Deutschland ist, lesen Sie in diesem Artikel.
Was ist Chikungunya?
Chikungunya ist ein Virus, das von Mücken übertragen wird. Häufig ist dafür die Asiatische Tigermücke verantwortlich. Diese breitet sich in Deutschland immer weiter aus.
Laut dem Auswärtigen Amt kommt die Erkrankung vornehmlich in tropischen und subtropischen Regionen Asiens, Afrikas und Lateinamerikas vor. Erste Fälle wurden jedoch bereits in Südeuropa diagnostiziert.
Auf der Website des European Centre for Disease Prevention and Control (ECDC) gibt es eine Übersicht der weltweit gemeldeten Chikungunya-Fälle. Laut dem ECDC gab es im ersten Quartal dieses Jahres die meisten Fälle in Paraguay, Brasilien, Argentinien, Bolivien und Thailand. Also vornehmlich in Gebieten mit tropischem Klima. Die Gefahr, sich in Zentraleuropa mit Chikungunya anzustecken, ist laut dem EDCD jedoch als sehr gering einzuschätzen. Das Robert-Koch-Institut (RKI) rechnet in diesem Sommer dennoch mit möglichen auftretenden Chikununya-Infektionen in Deutschland.
Chikungunya: Symptome und Verlauf
Das Virus wird über Insektenstiche übertragen. Wie das Auswärtige Amt schreibt, beginnt die Inkubationszeit mit dem Stich der Mücke und endet mit den ersten Symptomen. Diese treten in der Regel in einem Zeitraum von zwei bis zwölf Tagen - beziehungsweise innerhalb einer Woche - auf.
Betroffene, die sich mit Chikungunya infiziert haben, bekommen dann plötzlich starke Gelenkschmerzen an den Füßen und den Händen. Dazu kommen noch hohes Fieber und Hautausschlag.
Als weitere begleitende Symptome können laut dem Auswärtigen Amt auch Übelkeit, Erbrechen und Appetitlosigkeit auftreten. Auch Blutergüsse können auftreten, diese seien beim Chikungunya-Fieber jedoch harmlos. Die Diagnose wird mittels eines Bluttests gestellt.
Bis zu zehn Tage dauert die akute Phase, schreibt das Auswärtige Amt. Dabei kann es auch zu einem zweiten "Fiebergipfel" kommen. Dass Personen am Chikungunya-Fieber sterben, sei jedoch selten.
Behandlung: Was hilft gegen Chikungunya?
Bislang gibt es kein wirksames Medikament gegen Chikungunya, schreibt das österreichische Gesundheitsministerium auf seiner Website. Es werden lediglich die Symptome behandelt. Nach der Infektion seien die Genesenen allerdings immun dagegen.
Wie lange die Genesung dauert, ist individuell. Wie das Auswärtige Amt schreibt, zieht sich die Genesung teilweise über Monate, in denen die Betroffenen starke Gelenkschmerzen haben. In sehr seltenen Fällen kann die Genesung allerdings auch mehrere Jahre dauern.
Allerdings gibt es gute Nachrichten: Das französische Pharmaunternehmen Valneva arbeitet derzeit an einem Impfstoff gegen Chikungunya. Dabei handelt es sich laut dem Bayerischen Rundfunk um einen "abgeschwächten Lebendimpfstoff". Bei 98 Prozent der Studienteilnehmenden führte die Impfung zu "neutralisierenden Antikörper-Spiegeln".