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Artischocken und Tipps: Gesund: Artischocken stärken die Leber

Artischocken und Tipps

Gesund: Artischocken stärken die Leber

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    Viele kennen Artischocken nur eingelegt im Glas - besonders lecker sind sie aber frisch.
    Viele kennen Artischocken nur eingelegt im Glas - besonders lecker sind sie aber frisch. Foto:  Kai Remmers (dpa)

    Artischocken haben wenig Kalorien und sind gesund. In Artischocken insgesamt mehr durch Geschmack als durch ihre gesundheitsfördernde Wirkung: Denn im Vergleich zu anderen Gemüsesorten enthalten sie nur durchschnittliche Mengen an Vitaminen und Mineralstoffen, erläutert der Verbraucherinformationsdienst aid.

    Artischocken hemmen Entzündungen

    Artischocken steigern nicht nur den Gallenfluss. Das Gemüse wirkt auch harntreibend, entzündungshemmend und stärkt die Leber. Da sie den Appetit anregen, sind sie perfekt als Vorspeise geeignet. Artischocken sind auch gut für die Figur. Sie enthalten laut der DGE viel Wasser, wenig Kohlenhydrate und sind darüber hinaus fettfrei. Reich sind sie an Kalium, Kalzium, Magnesium, Eisen, Kupfer und Mangan. Außerdem verfügen sie über einen hohen Anteil an Karotinoiden, die im Körper freie Radikale bremsen.

    Schon Ägypter und Römer wussten um die Wirkung der Artischocke. Auch sie schätzten bereits die wohltuenden Effekte auf Verdauung, Leber und Galle. Die Renaissance schrieb der Pflanze dann aphrodisierende Kräfte zu, was den Verzehr kräftig antrieb. Die auf Märkten und in Geschäften angebotenen Artischocken kommen meist aus Spanien, Südfrankreich und Italien. Den Boden umgeben schuppenartige Hüllblätter der Blüte, die hellgrün, grün oder violett gefärbt sind. Die Farbe deutet auf die Herkunft: grün auf

    Artischocken gehören zu den Exoten der Küche. Die Zuwanderer aus dem Mittelmeerraum kennen die meisten Menschen nur als Pizzabelag, eingelegte Antipasti oder aus dem Glas. Frisch gekocht und in raffinierte Soßen gedippt sind die Distelblüten eine wahre Delikatesse. Die Blütenknospen der Artischocken werden einfach 30 bis 45 Minuten in Salzwasser gekocht. Dabei beschwert man sie am besten mit einem Teller, damit die Knospe unter Wasser bleibt.

    Knospen der Artischocken kochen

    Saison hat die Delikatesse fast das ganze Jahr hindurch. Junge, kleine Artischocken werden aber meist nur im Sommer angeboten. "Frische Artischocken sind erkennbar an geschlossenen Knospen, die Blütenhüllblätter liegen an der Knospe an", erläuterte einst Antje Gahl von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) in Bonn. Außerdem sollte der Stiel frei sein von dunklen Verfärbungen. In ein feuchtes Tuch eingewickelt, hält sie sich maximal drei Tage im Kühlschrank.

    Zum Verzehr geeignet sind ein Teil der Blätter sowie der Boden. Beides ist ausschließlich gegart genießbar. Die Zubereitung macht Mühe: Denn oft tragen die Blätter an den Spitzen Stacheln, die entfernt werden müssen. Holger Gümbel, Leiter der Versuchsküche des Fachverlags Tre Torri in Wiesbaden, entsorgt deshalb bis zu 90 Prozent. Er bevorzugt den Boden - das "weiche Herz" des Korbblütlers.

    In den Kochtopf kommt das Gemüse im Ganzen: "Klassisch wird die Artischocke in Zitronenwasser gekocht." Sie sollte vollständig von Wasser bedeckt sein, damit sie sich nicht unschön schwarz verfärbt. Das Umwickeln mit Bindfaden verhindere, dass die Artischocke beim Kochen aufgeht wie eine Rosenblüte und entsprechend die Blätter abfallen. Die Garzeit beträgt bis zu 15 Minuten. Der Boden kann blanchiert werden.

    Serviert wird die Vorspeise überwiegend mit einer Vinaigrette oder Aioli. Andere Varianten sind eine Sauce Hollandaise oder Béarnaise. Beim Essen kommen die Finger zum Einsatz: "Zupfen Sie die Blätter von außen nach innen ab, tunken Sie sie in die Soße, dann durch die Zähne ziehen und auslutschen", beschreibt die Etikettetrainerin Lis Droste aus Frankfurt/Main. Stilecht werden die Finger anschließend in einer Fingerschale gesäubert. Das Artischockenherz wird mit Messer und Gabel freigelegt, geschnitten und ebenfalls eingetunkt.

    Die Artischocke schmeckt pur ähnlich wie Sellerie und Haselnüsse. Die ungewöhnliche Note sei sofort herauszuschmecken, wenn es in Salat und Soße auftaucht, urteilt Gümbel. Er verarbeitet klein geschnittene Böden zur Pizzaauflage oder Beigabe in Pastasoßen. Mit Paprika-Tomaten-Salat passen Artischocken als Beilage zu Kurzgebratenem.

    Junge Artischocken serviert Gümbel halbiert und mediterran gefüllt: zum Beispiel mit einer Oliventapanade oder Kompositionen aus Reis, Kräutern, geriebenem Brot und Parmesan. Die kleinen Distelblütler eignen sich wie die Herzen zum Einlegen. Sie kommen - ähnlich wie Gewürzgurken und Tomaten-Paprika-Vorspeisen - in eine Essiglake. Diese macht sie weich und angenehm in der Konsistenz.

    Das Gemüse macht mit seinen grün-violetten Blüten auch im Ziergarten einen guten Eindruck. Die Pflanze liebt einen warmen Standort, tiefen Boden und genügend Wasser. Ihre Blüten wirken später in der Vase genauso dekorativ wie auf dem Teller. dpa/AZ

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