53 Prozent der Frauen und 67 Prozent der Männer in Deutschland sind übergewichtig. Das hat gefährliche Folgen für die Gesundheit - die Risiken für Gelenkbeschwerden, Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Diabetes steigen. Wer abnehmen will, muss aber auch vorsichtig sein: Nicht wenige Menschen versuchen, mit dem Kampf gegen das Übergewicht Geld zu machen. Deshalb hat der ARD Gesundheits-Check untersucht, welche Methoden beim Abnehmen helfen, welche schaden, und was nur Geschäftemacherei ist. Die ganze Folge finden Sie in der Mediathek der ARD.
ARD Gesundheits-Check: So ist Abnehmen effektiv
Unter dem Titel "Gesundheits-Check: Endlich schlank! Das Geschäft mit dem Übergewicht" hat die ARD untersucht, welche Gefahren beim Abnehmen drohen können und welche Methoden effektiv sind. Ausgewogene Ernährung und Sport sind nicht gerade die leichteste oder schnellste Lösung. Doch diese Methode ist erfolgreich: Menschen, die so abnehmen, reduzieren auch ihren Körperfettanteil und werden fitter. Ein Sport- und Ernährungsmediziner kann beim Einzelnen helfen, ein passendes Ernährungs- und Trainingsprogramm zusammenzustellen.
Besonders häufig wollen Menschen abnehmen, indem sie sich auf eine spezielle Diät verlassen. Der ARD Gesundheits-Check hat drei Diäten getestet. Bei der Steinzeit-Diät muss auf Milchprodukte, Hülsenfrüchte und Getreide verzichtet werden. Bei der Trennkost dürfen Kohlenhydrate und Eiweiße nicht kombiniert werden. Bei der "5:2"-Diät wird an fünf Tagen der Woche normal gegessen, an zwei Tagen wird gefastet. Alle Probandinnen der ARD nahmen durch diese Diäten ab - der Körperfettanteil wurde aber nur durch die Trennkost reduziert. Dafür waren alle Testerinnen durch die Einschränkungen unzufriedener beim Essen.
Magenverkleinerung ist der letzte Ausweg bei Übergewicht
Der ARD Gesundheits-Check hat aber auch drastische Maßnahmen überprüft. Schlankheitspillen, auch Diät-Pillen genannt, die im Internet als Wundermittel zum Abnehmen angepriesen werden, sind teuer und von fragwürdiger Wirkung. Im Zentrallaboratorium Deutscher Apotheker in Eschborn lässt eine Reporterin Pillen im Wert von über 500 Euro untersuchen. Das erschreckende Ergebnis: In fünf von sieben Produkten befinden sich gefährliche Stoffe, etwa Arzneimittel gegen Depressionen oder Abführmittel. In einigen Fällen wurde die Reporterin, die die Schlankheitspillen gekauft hat, einfach nur abgezockt.
Noch extremer als der Griff zu Schlankheitspillen ist der Weg zum Chirurg. Eine Magenverkleinerung ziehen etwa Menschen in Betracht, die das Gefühl haben, nie satt zu werden. Die Zahl solcher Operationen hat sich zwischen 2006 und 2014 verfünffacht. Immer mehr Menschen mit Übergewicht sehen keinen anderen Ausweg mehr. Eine Magenverkleinerung hilft beim Abnehmen - doch Ärzte betonen, dass ein solcher Eingriff wirklich der letzte Ausweg ist, wenn nichts anderes hilft. Nebenwirkungen können Gallensteine und Magenbrüche, Diabetes, Bluthochdruck oder Schlafstörungen sein. sh