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Zika: Zika-Virus in Deutschland: Zahl der Infektionen steigt auf über 200

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Zika-Virus in Deutschland: Zahl der Infektionen steigt auf über 200

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    Die Asiatische Tigermücke ist der Überträger des Zika-Virus.
    Die Asiatische Tigermücke ist der Überträger des Zika-Virus. Foto: US CfDCaP (dpa)

    Die Zahl der bekannten Infektionen mit dem Zika-Virus in Deutschland ist innerhalb rund eines Jahres auf 204 gestiegen. 157 davon wurden seit Beginn der Meldepflicht am 1. Mai dieses Jahres registriert, wie das Robert Koch-Institut (RKI) in Berlin am Dienstag auf Anfrage mitteilte. Die übrigen Fälle stammen aus dem Zeitraum ab Oktober 2015. Bis Anfang September waren insgesamt 146 Fälle an das

    Bis Mitte Oktober haben sich rund 37 Menschen aus Bayern angesteckt. Die Zahl sei auf die hohe Anzahl an Reiserückkehrern zurückzuführen. 36 der 37 Fälle Menschen sollen sich in Süd- und Mittelamerika mit dem Virus angesteckt haben. "Bisher ist keine Übertragung innerhalb Bayerns bekannt - weder durch Mückenstiche noch durch sexuelle Kontakte", sagte die Bayerische Gesundheitsministerin Melanie Huml (CSU) damals.

    Zika-Virus in Deutschland: Ansteckung meist in Mittel- und Südamerika

    Die Meldepflicht wurde eingeführt, um die Erkrankung besser überwachen zu können. In fast allen Fällen handelt es sich bei den Erkrankten um Reiserückkehrer aus Ausbruchsgebieten wie Mittel- und Südamerika. Inzwischen ist das Virus auch in Asien nachgewiesen worden, zuletzt in Myanmar und in Vietnam.  

    Vietnams Behörden meldeten am Dienstag zwölf neue Zika-Fälle. Die meisten davon wurden in einem Bezirk von Ho-Chi-Minh-Stadt nahe dem bei Touristen beliebten Distrikt 1 registriert. Damit stieg die Gesamtzahl der Fälle auf 23, wie die staatliche Agentur Vietnam News Agency berichtete. Die Behörden gehen davon aus, dass ein vier Monate altes Baby mit Schädelfehlbildung im Hochland von Dak Lak das erste Opfer einer durch das Virus verursachten Mikrozephalie ist. 

    Zika und Mikrozephalie

    Eine Infektion mit dem Zika-Virus in der Schwangerschaft kann beim Fötus zu Mikrozephalie und anderen Fehlbildungen des Gehirns führen – insbesondere, wenn sich die Mutter im ersten Schwangerschaftsdrittel infiziert hat.

    Die von einer Mikrozephalie betroffenen Kinder werden mit einem besonders kleinen Kopf geboren. Folgen können geistige Behinderung und andere schwerwiegende neurologische Störungen sein.

    Seit Oktober 2015 wurde in Brasilien ein Anstieg von Mikrozephalie-Fällen beziehungsweise von Schädigungen des Zentralen Nervensystems bei Neugeborenen beobachtet. Das Zikavirus wurde außerdem im Hirngewebe verstorbener und von Fehlbildungen betroffener Föten nachgewiesen.

    Der Zusammenhang zwischen Zika und Mikrozephalie ist noch nicht vollstäbndig erforscht - etwa das gesamte Spektrum an Schäden, das eine Infektion auslösen kann oder in wie weit der Zeitpunkt der Infektion in der Schwangerschaft das Fehlbildungsrisiko beeinflusst. (Quelle: RKI)

    Zika-Erreger wird von Mücken übertragen

    Der Erreger wird von bestimmten Mücken übertragen. Die Behörden in Vietnam riefen die Menschen daher auf, Brutstätten von Moskitos wie stehendes Wasser in Töpfen und Schalen zu beseitigen.

    Das Virus löst meist keine oder nur milde Symptome wie Fieber aus. Infizieren sich allerdings Schwangere mit dem Erreger, können ihre Babys mit zu kleinen Schädeln auf die Welt kommen (Mikrozephalie). Die Kinder sind oft geistig beeinträchtigt. In Süd- und Mittelamerika konnte sich das Zika-Virus binnen Monaten rasant ausbreiten. dpa/AZ

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