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Zeckenstiche: Weniger Hirnhautentzündungen - Risiko in Süddeutschland bleibt hoch

Zeckenstiche

Weniger Hirnhautentzündungen - Risiko in Süddeutschland bleibt hoch

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    Die Zahl der Hirnhautentzündungen in Folge von Zeckenstichen ist im Jahr 2012 deutlich zurückgegangen. Doch gerade in der Region bleibt das Risiko nach wie vor hoch.
    Die Zahl der Hirnhautentzündungen in Folge von Zeckenstichen ist im Jahr 2012 deutlich zurückgegangen. Doch gerade in der Region bleibt das Risiko nach wie vor hoch. Foto: Patrick Pleul, dpa

    Im Jahr 2012 gab es deutschlandweit einen deutlichen Rückgang an Hirnhautentzündungen in Folge von Zeckenstichen. Doch gerade in der Region gibt es keinen Grund zur Erleichterung. Nach wie vor gehören fast ganz Bayern und große Teile Baden-Württembergs zum Risikogebiet.

    Zeckenstiche: tiefster Stand seit zehn Jahren

    2012 wurden insgesamt 195 Fälle der sogenannten Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) gemeldet, das war der tiefste Stand seit zehn Jahren, wie das Robert-Koch-Institut (RKI) in Berlin am Montag in seinem aktuellen Epidemiologischen Bulletin berichtete. 2011 waren noch 424 FSME-Erkrankungen bekannt geworden, 54 Prozent mehr als 2012.

    Vor allem in Süddeutschland viele Risikogebiete

    Laut RKI kann dennoch keine Entwarnung gegeben werden. Vor allem in Süddeutschland bestehe weiterhin ein erhöhtes Risiko, durch Zeckenstiche mit dem FSME-Virus infiziert zu werden. Das RKI veröffentlichte eine aktuelle Karte der Risikogebiete. Als Risikogebiete gelten derzeit 141 Landkreise, darunter fast ganz Bayern und Baden-Württemberg. Auch Teile von Hessen, Rheinland-Pfalz, Thüringen und des Saarlands sind betroffen. Auch in Gebieten, die nicht als Risikoregionen ausgewiesen seien, könne eine Infektion nicht absolut sicher ausgeschlossen werden, erklärte das RKI.

    2006 bisheriger Höchststand an FSME-Erkrankungen

    Borreliose und FSME: Symptome und Behandlung

    Borreliose ist die am häufigsten von Zecken übertragene Infektionskrankheit in Deutschland.

    Erreger sind Borrelien, eine Bakterienart. Sie gelangen mit dem Stich einer Zecke ins Blut.

    Typisches Symptom der Borreliose ist die «Wanderröte», ein roter Hautring um die Einstichstelle. Weitere Symptome sind Muskel- und Gelenkschmerzen, auch Fieber.

    Behandelt wird die Infektion mit Antibiotika.

    Wird die Krankheit nicht frühzeitig erkannt, sind Spätfolgen wie Gelenkentzündungen (Arthritis), Herzmuskel- oder Nervenentzündungen möglich.

    Unbehandelt können diese jahrzehntelang Beschwerden verursachen.

    Erreger der FSME (Frühsommer-Meningoenzephalitis) sind dagegen Viren. Auch sie können beim Zeckenstich auf den Menschen übertragen werden.

    Die FSME ist eine fieberhafte Erkrankung unter Beteiligung der Hirnhäute. In besonders schweren Fällen kann es zur Gehirnentzündung und zur Schädigung des Rückenmarks kommen. Im Extremfall verläuft die Krankheit tödlich.

    Anders als bei der Borreliose gibt es zur Behandlung der FSME keine Medikamente. Deshalb raten Ärzte zur Schutzimpfung.

    Die bisher meisten FSME-Fälle wurden 2006 gemeldet - damals waren es 546 Erkrankungen. Für die starken Schwankungen ist nach Angaben der Experten unter anderem das Wetter verantwortlich. Es beeinflusst sowohl die Aktivität der Zecken als auch das Freizeitverhalten der Menschen und damit das Risiko, mit den Blutsaugern in Kontakt zu kommen. Auch das Meldeverhalten der Ärzte ist mit entscheidend.

    Zecken können FSME und Borreliose übertragen

    Die Frühsommer-Meningoenzephalitis ist eine virusbedingte Hirnhautentzündung und kann durch einen Zeckenbiss übertragen werden. Dagegen schützt eine Vorsorgeimpfung. Durch einen Zeckenstich kann neben der FSME auch Borreliose übertragen werden. Menschen, die in FSME-Risikogebieten wohnen und arbeiten oder dort Urlaub machen, empfehlen die Fachleute eine Impfung, die im Abstand von drei bis fünf Jahren aufgefrischt werden muss. Auch vor Reisen ins Ausland kann eine FSME-Impfung ratsam sein. Eine wirksame Impfung gegen Borreliose gibt es dagegen bisher nicht. afp/AZ

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