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Zecken: Borreliose-Labortests laut Medizinern oft nicht ganz genau

Zecken

Borreliose-Labortests laut Medizinern oft nicht ganz genau

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    Zecken übertragen Borreliose, eine durch Bakterien ausgelöste Infektion. Das Problem, so Mediziner: Entsprechende Labortests sind oft nicht genau genug. Das hat Folgen.
    Zecken übertragen Borreliose, eine durch Bakterien ausgelöste Infektion. Das Problem, so Mediziner: Entsprechende Labortests sind oft nicht genau genug. Das hat Folgen. Foto: Jan/cu/rh Sja

    In diesem Jahr wird es mehr Zecken geben als in den Jahren zuvor. Schuld daran sei der milde Winter, teilte die Tierschutzorganisation Tasso e.V. mit.

    In Deutschland erkranken nach Hochrechnungen jährlich Zehntausende Menschen an Borreliose, für die keine bundesweite Meldepflicht existiert. Das ist ein Vielfaches der ebenfalls von Zecken übertragene Frühsommer-Enzephalitis (FSME), von der im vergangenen Jahr bundesweit 420 Fälle registriert wurden.

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    Das Problem: Die Tests, die Borreliose erkennen sollen, sind oft nicht genau genug. Fachleute fordern deshalb verbesserte Qualitätsstandards bei den Labortestverfahren zur Diagnostik der Borreliose. Die Deutsche Borreliose-Gesellschaft beklagt vor allem methodische Defizite bei den Blut- und Nervenwassertests. "Die verfügbaren Tests sind oft nicht empfindlich genug", sagt der Mediziner Karl Bechter vom Klinikum Günzburg. Vor allem bei Symptomen des Nervensystems wie Nervenschmerzen oder Lähmungserscheinungen sei es daher schwierig, die Infektion von anderen Erkrankungen abzugrenzen.

    Borreliose und FSME: Symptome und Behandlung

    Borreliose ist die am häufigsten von Zecken übertragene Infektionskrankheit in Deutschland.

    Erreger sind Borrelien, eine Bakterienart. Sie gelangen mit dem Stich einer Zecke ins Blut.

    Typisches Symptom der Borreliose ist die «Wanderröte», ein roter Hautring um die Einstichstelle. Weitere Symptome sind Muskel- und Gelenkschmerzen, auch Fieber.

    Behandelt wird die Infektion mit Antibiotika.

    Wird die Krankheit nicht frühzeitig erkannt, sind Spätfolgen wie Gelenkentzündungen (Arthritis), Herzmuskel- oder Nervenentzündungen möglich.

    Unbehandelt können diese jahrzehntelang Beschwerden verursachen.

    Erreger der FSME (Frühsommer-Meningoenzephalitis) sind dagegen Viren. Auch sie können beim Zeckenstich auf den Menschen übertragen werden.

    Die FSME ist eine fieberhafte Erkrankung unter Beteiligung der Hirnhäute. In besonders schweren Fällen kann es zur Gehirnentzündung und zur Schädigung des Rückenmarks kommen. Im Extremfall verläuft die Krankheit tödlich.

    Anders als bei der Borreliose gibt es zur Behandlung der FSME keine Medikamente. Deshalb raten Ärzte zur Schutzimpfung.

    Wichtigstes Frühanzeichen ist die "Wanderröte" auf der Haut, ein roter Ring um die Einstichstelle. "In diesem Fall sollte man unbedingt sofort zum Arzt gehen, um möglichst schnell eine Antibiotika-Behandlung zu beginnen", sagte Tagungsleiter Bechter.

    Eine Schutzimpfung gegen Borreliose gibt es zwar nicht. Aber gegen Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) kann man sich impfen lassen. Drei Impfungen sind für einen umfassenden Schutz erforderlich. Die zweite Dosis wird vier bis zwölf Wochen nach der ersten verabreicht. Etwa 14 Tage nach der zweiten Impfung hat der Körper für einige Monate genug Abwehrkräfte. Wer länger geschützt sein möchte, sollte sich nach neun bis zwölf Monaten eine dritte Impfung verabreichen lassen, empfiehlt die BZgA. Sie hält mindestens drei Jahr vor. AZ, dpa

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