Startseite
Icon Pfeil nach unten
Geld & Leben
Icon Pfeil nach unten

Wissenschaft: Starker Sonnensturm sorgt für Himmelsschauspiel in Skandinavien

Wissenschaft

Starker Sonnensturm sorgt für Himmelsschauspiel in Skandinavien

    • |
    Die angenehme Seite eines Sonnensturms. Beim Auftreffen der geladenen Partikel auf die Erdatmosphäre bringen diese die Luftmoleküle zum Leuchten.
    Die angenehme Seite eines Sonnensturms. Beim Auftreffen der geladenen Partikel auf die Erdatmosphäre bringen diese die Luftmoleküle zum Leuchten.

    Ein gewaltiger Sonnensturm hat die Erde am Dienstagnachmittag (MEZ) getroffen. Seit dem Jahr 2003 hat es keinen so intensiven Plasmabeschuss der Erde mehr gegeben, wie auf der Internetseite des Goddard Space Flight Center der NASA bekannt gegeben wurde. Der Sonnensturm wurde von den Raumfahrtexperten der US-Wetterbehörde NOAA.

    Ein Sonnensturm ist, unwissenschaftlich ausgedrückt, eine Störung des Magnetfelds rund um die Erde. Die Magnetosphäre wird gestört, wenn auf der Sonne zum Beispiel eine heftige Eruption stattfand. Dann fliegen geladene Teilchen einer Plasmawolke in Richtung der Erdatmosphäre. Mögliche Auswirkungen auf Elektrogeräte hier auf der Erde sollten gering sein. Doch Satelliten, die in einer Höhe von 36.000 Kilometern um die Erde kreisen könnten kurzzeitig ausfallen.

    Strahlung etwa so hoch wie einmal röntgen

    Die Teilchen der aktuellen Wolke hätten zusammen in etwa die Masse eines großen Berges in deutschen Mittelgebirgen, sagte Werner Curdt vom Max-Planck-Institut für Sonnensystemforschung in Katlenburg-Lindau (Niedersachsen). Eine Wolke dieser Größe benötige mehrere Stunden, bis sie komplett eingetroffen sei, daher seien etwaige Schäden zunächst nicht exakt zu bestimmen.

    Infografik zur Entstehung und Auswirkung von Sonnenstürmen.
    Infografik zur Entstehung und Auswirkung von Sonnenstürmen.

    "Die Strahlungsbelastung, die während eines starken Sonnensturms bei Flügen über den Polen maximal auftreten kann, liegt in etwa bei einmal Röntgen", hatte der Sonnenphysiker Volker Bothmer von der Universität Göttingen kürzlich erläutert. Das sei für die Passagiere zwar kein Problem, sehr wohl aber für das Flugpersonal - weil es der Belastung häufiger ausgesetzt ist.

    Beeindruckende Polarlichter

    Die Plasmawolke hatte sich am Montag von der Sonne gelöst. Sie hatte nach NOAA-Angaben eine Anfangsgeschwindigkeit von mehr als 2000 Kilometern pro Sekunde - das sind über 7,2 Millionen Kilometer pro Stunde.

    Im Norden Skandinaviens konnten die Menschen in Folge des starken Sonnensturms spektakuläre Polarlichter beobachten. Für Menschen auf dem Erdboden ist das Phänomen völlig ungefährlich. Passagiere in Langstreckenflügen können in Extremfällen einer erhöhten Strahlenbelastung ausgesetzt sein. (dpa/AZ)

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden