Ein neues Frühwarnsystem für Tsunamis wurde am Mittwoch im Mittelmeer und Nord-Atlantik erfolgreich getestet. Die Istanbuler Erdbebenwarte schickte eine Testmeldung an Stationen in 31 beteiligten Ländern, teilte die UN-Kulturorganisation UNESCO in Paris mit. Ersten Ergebnissen zufolge wurde die Meldung innerhalb weniger Minuten erhalten.
Es sollte mit dem Test festgestellt werden, ob der Informationsfluss im Ernstfall eines tatsächlich drohenden Tsunamis schnell und sicher funktioniert, so dass Schutzmaßnahmen wie Evakuierungen eingeleitet werden können. An dem System sind Anrainer des Mittelmeers sowie des Nordost-Atlantiks und angrenzender Meere beteiligt.
Aus Deutschland war das in Hamburg ansässige Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie Empfänger der sogenannten Watch-Meldungen. Auch das Deutsche Geoforschungszentrum im Potsdam war indirekt beteiligt.
Auch in Mittelmeer und Atlantik können Tsunamis auftreten, allerdings ist dies im Vergleich zum Pazifik eher unwahrscheinlich. In der am Mittelmeer gelegenen italienischen Stadt Messina wurden im Jahr 1908 85.000 Menschen durch eine Riesenwelle getötet, an der
Ein Tsunami war auch der Auslöser für die nukleare Katastrophe im japanischen Fukushima. Durch das Erdbeben wurde das dort ansässige Atomkraftwerk stark beschädigt.
Den alle zwei Jahre rotierenden Vorsitz des zwischenstaatlichen UN-Koordinierungsgremiums hat zurzeit Frankreich inne. AFP/AZ