Wie die Forscher berichteten, habe eine Pilotstudie im Ruhrgebiet so eine höhere Zahl an Diabetes-Erkrankungsfällen bei Menschen registriert, die an Hauptstraßen wohnen. Einer amerikanischen Studie zufolge sei das Diabetesrisiko bei Frauen, deren Wohnort nahe einer dicht befahrenen Straße lag, um 20 Prozent höher. Und bei Mäusen bewirkte eine dauerhafte Belastung mit Feinstaub Schäden am Energiestoffwechsel, die Insulinresistenz und Typ-2-Diabetes begünstigten.
Forschung zu Diabetes durch Feinstaub noch am Anfang
Insgesamt kommen die Studien also zum Schluss, dass Menschen, die an vielbefahrenen Straßen wohnen, möglicherweise ein erhöhtes Diabetes-Risiko haben. Die Forscher räumten jedoch ein, dass die Forschung zum Zusammenhang von Wohnlage und Straßenverkehr mit dem Diabetes-Risiko noch am Anfang stehe. Es sei beobachtbar, dass beides häufig gemeinsam auftrete - ob das eine allerdings das andere auslöse, stehe noch nicht sicher fest, erklärte Michael Roden vom Deutschen Diabetes-Zentrum Düsseldorf. "Möglicherweise entsteht hier ein neuer Risikofaktor", sagte Roden.
Auch Übergewicht und Rauchen begünstigen Diabetes
Es deute sich an, dass eine höhere Erkrankungswahrscheinlichkeit auch dann bestehe, wenn Faktoren wie Übergewicht, Rauchen, wenig Bewegung und niedriger Sozialstatus herausgerechnet werden.
Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) warnte erst kürzlich in einem Bericht vor einem regelrechten Massensterben in den Metropolen der Welt: Etwa 3,6 Millionen Menschen würden ab dem Jahr 2050 jährlich an den Folgen der Feinstaubbelastung sterben - vor allem in den Großstädten. dpa/AZ