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Wissenschaftler: Wie Galilei: Fränkischer Astronom entdeckte Jupitermonde zeitgleich

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Wie Galilei: Fränkischer Astronom entdeckte Jupitermonde zeitgleich

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    HANDOUT - Das Bild zeigt den fränkische Astronom Simon Marius (1573-1624), das im Buch "Mundus Iovialis" abgebildet ist. 400 Jahre nach seiner wichtigsten Veröffentlichung soll das Schaffen von Simon Marius mit einem neuen Internetportal bekannter gemacht werden. ACHTUNG: Nur zur redaktionellen Verwendung im Zusammenhang mit der aktuellen Berichterstattung und nur bei Nennung: "Foto: Stadtarchiv Gunzenhausen/Joachim Schlör/dpa +++(c) dpa - Bildfunk+++
    HANDOUT - Das Bild zeigt den fränkische Astronom Simon Marius (1573-1624), das im Buch "Mundus Iovialis" abgebildet ist. 400 Jahre nach seiner wichtigsten Veröffentlichung soll das Schaffen von Simon Marius mit einem neuen Internetportal bekannter gemacht werden. ACHTUNG: Nur zur redaktionellen Verwendung im Zusammenhang mit der aktuellen Berichterstattung und nur bei Nennung: "Foto: Stadtarchiv Gunzenhausen/Joachim Schlör/dpa +++(c) dpa - Bildfunk+++ Foto: Joachim Schlör

    Er wurde von Galileo Galilei als Plagiator beschimpft, doch mittlerweile ist der fränkische Astronom Simon Marius rehabilitiert: Kurz nach der Erfindung des Teleskops entdeckte der markgräfliche Hofastronom in Ansbach ebenso wie Galilei und der Engländer Thomas Harriot - unabhängig voneinander - die Jupitermonde. Dies war von zentraler Bedeutung für die Entwicklung des heutigen Weltbildes. 400 Jahre nach seiner wichtigsten Veröffentlichung soll das Schaffen von

    Interessierte sollen damit leichteren Zugang zu seinen Arbeiten bekommen. Das 24-sprachige Portal www.simon-marius.net wird an diesem Dienstag (18. Februar) offiziell freigeschaltet.

    Simon Marius auf der Höhe von Kepler und Galilei

    "Simon Marius war wirklich ein Topwissenschaftler auf der Höhe von Kepler und Galilei", sagt der Herausgeber des neuen "Marius-Portals", Pierre Leich. Der in Gunzenhausen geborene Marius beobachtete auch die Venusphasen und die Sonnenflecken. Er habe für die damalige Zeit eine sehr moderne Haltung gehabt, aber etwas länger gebraucht, um seine Entdeckung zu verstehen als der berühmte Galilei. Am 8. Januar 1610 habe Marius mit dem Teleskop die Jupitermonde gesehen - nur einen Tag später als der Italiener. Aber dieser war bedeutend schneller bei der ausschlaggebenden Veröffentlichung.

    Marius´ Verhängnis: Plagiatsvorwürfe von Galileo Galilei

    "Galilei war sofort klar, was für eine historische Entdeckung er da gemacht hat", sagt Leich. Mit der Entdeckung der Monde Io, Europa, Ganymed und Kallisto konnte zum ersten Mal beobachtet werden, dass es Himmelskörper gibt, die sich nicht um die Erde drehen. Dies war jedoch ein Widerspruch zum damaligen geozentrischen Weltbild von Kirche und Gesellschaft.

    Zum Verhängnis wurde Marius die Behauptung von Galilei, dass der Gunzenhausener nur alles von ihm abgeschrieben habe. Erst zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurde nachgewiesen, dass er seine Beobachtungen unabhängig von Galilei gemacht hatte. Marius veröffentlichte im Jahr 1614 sein Hauptwerk "Mundus Iovialis" (Die Welt des Jupiters). dpa/AZ

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