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Wetter: Neuer Wärmerekord? Temperaturen klettern 2016 wieder ins Extreme

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Neuer Wärmerekord? Temperaturen klettern 2016 wieder ins Extreme

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    Es wird immer wärmer: Das Jahr 2016 bricht aller Wahrscheinlichkeit nach erneut weltweite Temperaturrekorde. Dadurch schrumpft auch das Eis in der Antarktis.
    Es wird immer wärmer: Das Jahr 2016 bricht aller Wahrscheinlichkeit nach erneut weltweite Temperaturrekorde. Dadurch schrumpft auch das Eis in der Antarktis. Foto: Ulf Mauder, dpa (Symbolbild)

    Es wird immer wärmer: Das Jahr 2016 bricht aller Wahrscheinlichkeit nach erneut weltweite Temperaturrekorde. Und wird dabei wohl noch seine beiden Vorgänger als wärmstes Jahr seit dem Beginn exakter Aufzeichnungen im Jahr 1880 übertreffen.

    Im Durchschnitt habe die Temperatur über den Land- und Ozeanflächen unseres Planeten von Januar bis November bei 14,94 Grad Celsius gelegen, berichtete die US-Klimabehörde NOAA Mitte Dezember. Das ist noch einmal 0,06 Grad Celsius mehr als im Vorjahreszeitraum. Allerdings hat sich der rasante Aufwärtstrend im November leicht abgeschwächt.

    2016: Das heißeste Jahr seit Beginn der Wetteraufzeichnung

    Auch die Weltwetterorganisation WMO hält es für wahrscheinlich, dass 2016 das heißeste bisher erfasste Jahr wird. Nach vorläufigen Daten wird es demnach 1,2 Grad wärmer als die vorindustriellen Jahre.

    September und Oktober waren nach einer langen Folge von 16 Rekordmonaten die ersten, die "nur" zweit- und dritthöchste Werte erreichten, der November war der fünftwärmste seit Beginn der Aufzeichnungen. Das ist nach Angaben der NOAA-Forscher vor allem auf den Einfluss des gerade beginnenden Klimaphänomens La Niña zurückzuführen. La Niña löst den vorausgegangenen El Niño ab und kühlt das Oberflächenwasser im Ostpazifik.

    Während es in weiten Teilen Asiens zuletzt deutlich kühler war als im Mittel, überwiegen die roten, erwärmten Teile der Temperaturweltkarte bei weitem. Das gilt etwa auch für Alaska, den schnee- und eisreichen nördlichsten der US-Bundesstaaten. "Die Durchschnittstemperaturen in

    Forscher haben Sorge um arktisches Eis

    Was den Forschern große Sorgen macht: Das arktische Eis wuchs in diesem Herbst extrem langsam und hatte im November ein Rekordtief für diesen Monat erreicht. Im Durchschnitt bedeckte es im November nach Daten des Schnee- und Eiszentrums der USA (NSIDC/National Snow & Ice Data Center) nur gut neun Millionen Quadratkilometer, knapp zwei Millionen weniger als im November-Mittel der Jahre 1981 bis 2010. Schon im Oktober fehlte eine Eisfläche von der Größe Alaskas und Texas' zusammen. Auch in der Antarktis schrumpfte die eisbedeckte Fläche im November auf ein Rekordtief für diesen Monat von 14,5 Millionen Quadratkilometern. 

    Ohne Eisschicht, die die Sonnenstrahlen reflektiert, steigen jedoch die Meerestemperaturen verstärkt. "Die Ozeane spielen verrückt", resümiert die NOAA mit Blick auf arktische Regionen und starke Stürme im Beringmeer. Auch Hurrikans wie Matthew, der im Oktober weite Teile Haitis und den Südosten der USA verwüstete, werden durch steigende Meerestemperaturen angeheizt.

    Auch in Deutschland steigt die Temperatur

    In Deutschland setzt sich der Trend zu einem generellen Temperaturanstieg ebenfalls fort. Das Jahr 2016 wird nach Daten des Deutschen Wetterdienstes (DWD) voraussichtlich wieder mehr als ein Grad wärmer als die Temperatur im Referenzzeitraum 1961 bis 1990 mit durchschnittlich 8,2 Grad Celsius ausfallen. Mit Ausnahme des Oktobers und des Novembers waren die ersten elf Monate jeweils überdurchschnittlich warm. 

    Der September 2016 galt nach DWD-Angaben als extrem warm. Er lag mit einer Durchschnittstemperatur von 16,8 Grad um 3,5 Grad über dem Durchschnitt des 30-Jahre-Vergleichszeitraums. DWD-Sprecher Andreas Friedrich sagt: "Das Jahr 2016 wird in Deutschland zwar wieder zu warm, aber rund ein halbes Grad kälter als das Jahr 2015 und knapp ein Grad kälter als das bisher wärmste Jahr 2014 (10,3 Grad) ausfallen."

    Doch nicht nur die Temperaturen stiegen - der Sommer 2016 war geprägt durch eine ungewöhnlich lange Serie von Gewittern, die in einigen Regionen große Schäden anrichteten. Mehrere Menschen kamen durch Blitzschläge ums Leben. Heftige Gewitterregen trugen ebenso wie Hitzeperioden dazu bei, dass etwa die Getreideernte vielerorts schlecht ausfiel. 

    Mit Taifunen oder Hurrikans, die in Südostasien und der Karibik Schneisen der Verwüstung schlagen, sind diese Gewitterstürme zwar nicht zu vergleichen. Dennoch: "Unsere Gesellschaft ist einigermaßen auf Hochwasser und ähnliches vorbereitet, aber nicht auf kurzfristige Ereignisse wie etwa Sturzfluten", warnt Gerhard Adrian, der Präsident des Deutschen Wetterdienstes. Von Andrea Barthélémy und Eva Krafczyk, dpa

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