Alle Versuche, zwei defekte Reaktionsräder des Teleskops zu reparieren, seien fehlgeschlagen, teilte die US-Weltraumbehörde NASA am Donnerstag in einer Telefonkonferenz mit. Für seine Mission hätte "Kepler" mindestens drei seiner vier Räder gebraucht. Nun werde nach möglichen neuen Aufgaben für das Instrument gesucht.
Für das im März 2009 gestartete Teleskop würden jetzt die Möglichkeiten für "zweirädrige Operationen" geprüft, sagte NASA-Abteilungsleiter Paul Hertz. In den kommenden Monaten soll entschieden werden, ob "Kepler" etwa auf die Suche nach Kometen oder Asteroiden gehen könnte. An dem Teleskop war zunächst im Juli 2012 ein Rad kaputt gegangen, im Mai 2013 dann ein weiteres. Ein NASA-Experte erklärte, das Problem gleiche dem Versuch, einen Einkaufswagen mit einem klemmenden Rad schieben zu wollen.
Kepler entdeckte 135 Exoplaneten
Auf der Suche nach einer "zweiten Erde" beobachtete das Teleskop seit März 2009 zwischen 100 000 und 150 000 Sterne. Allein in den ersten zwei Jahren seines äußerst erfolgreichen Einsatzes entdeckte das Teleskop rund 3500 Kandidaten für Exoplaneten, also Planeten außerhalb unseres Sonnensystems. Auf einigen von ihnen könnte es flüssiges Wasser geben - die Voraussetzung für Leben, wie wir es kennen. Mehrere hundert der Objekte waren etwa so groß wie die Erde. Bislang wurden 135 "Kepler"-Objekte als
Nach weiteren Datenauswertungen werden Wissenschaftler laut Borucki innerhalb weniger Jahre wissen, wie häufig erdähnliche Himmelskörper im Weltraum sind. Das Teleskop habe schon jetzt gezeigt, dass die Galaxie "bis zum Rand voll" von Planeten sei. Davon seien aber nur wenige ihren Sternen nah genug, um Leben zu beheimaten.
Von den Daten aus den weiteren etwa zweieinhalb Jahren der "Kepler"-Mission erwartet die NASA die Entdeckung von "hunderten, vielleicht tausenden neuen Planeten", wie der leitende Projekt-Mitarbeiter William Borucki sagte. Er sei daher nicht traurig über das Ende des Einsatzes, sondern hoch erfreut.
Weltraumteleskop lieferte einen "Ozean an Daten"
"Als wir die Mission aus der Taufe hoben, war es, als ob ich in der Wüste stünde und alles leer war - es gab keine Kenntnis von anderen Planeten." Heute fühle er sich, als ob er am Boden eines Ozeans stehe und bedeckt sei "von einem Ozean an Daten über alle diese möglichen Planeten", sagte Borucki. afp