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Weltraumteleskop: "Kepler" kaputt: Nasa stellt Suche nach zweiter Erde ein

Weltraumteleskop

"Kepler" kaputt: Nasa stellt Suche nach zweiter Erde ein

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    Die beiden Neuentdeckungen mit den Katalognummern Kepler-34b und Kepler-35b kreisen um jeweils zwei Sterne, sind aber für Leben ungeeignet. Nach knapp viereinhalb Jahren im All  muss das Weltraumteleskop wegen irreparabler Probleme die  Suche nach erdähnlichen Planeten einstellen.
    Die beiden Neuentdeckungen mit den Katalognummern Kepler-34b und Kepler-35b kreisen um jeweils zwei Sterne, sind aber für Leben ungeeignet. Nach knapp viereinhalb Jahren im All  muss das Weltraumteleskop wegen irreparabler Probleme die  Suche nach erdähnlichen Planeten einstellen. Foto: Illustration/Lynette Cook dpa

    Alle Versuche, zwei  defekte Reaktionsräder des Teleskops zu reparieren, seien fehlgeschlagen, teilte die US-Weltraumbehörde NASA am Donnerstag in  einer Telefonkonferenz mit. Für seine Mission hätte "Kepler" mindestens drei seiner vier Räder gebraucht. Nun werde nach  möglichen neuen Aufgaben für das Instrument gesucht.

    Für das im März 2009 gestartete Teleskop würden jetzt die  Möglichkeiten für "zweirädrige Operationen" geprüft, sagte  NASA-Abteilungsleiter Paul Hertz. In den kommenden Monaten soll  entschieden werden, ob "Kepler" etwa auf die Suche nach Kometen  oder Asteroiden gehen könnte. An dem Teleskop war zunächst im Juli  2012 ein Rad kaputt gegangen, im Mai 2013 dann ein weiteres. Ein  NASA-Experte erklärte, das Problem gleiche dem Versuch, einen  Einkaufswagen mit einem klemmenden Rad schieben zu wollen.

    Kepler entdeckte 135 Exoplaneten

    Auf der Suche nach einer "zweiten Erde" beobachtete das Teleskop seit März 2009 zwischen 100 000 und 150 000 Sterne. Allein in den ersten zwei Jahren seines äußerst erfolgreichen  Einsatzes entdeckte das Teleskop rund 3500 Kandidaten für  Exoplaneten, also Planeten außerhalb unseres Sonnensystems. Auf  einigen von ihnen könnte es flüssiges Wasser geben - die  Voraussetzung für Leben, wie wir es kennen. Mehrere hundert der  Objekte waren etwa so groß wie die Erde. Bislang wurden 135  "Kepler"-Objekte als

    Nach weiteren Datenauswertungen werden Wissenschaftler laut Borucki innerhalb weniger Jahre wissen, wie häufig erdähnliche Himmelskörper im Weltraum sind. Das Teleskop habe schon jetzt gezeigt, dass die Galaxie "bis zum Rand voll" von Planeten sei. Davon seien aber nur wenige ihren Sternen nah genug, um Leben zu beheimaten.

    Von den Daten aus den weiteren etwa zweieinhalb Jahren der  "Kepler"-Mission erwartet die NASA die Entdeckung von "hunderten,  vielleicht tausenden neuen Planeten", wie der leitende  Projekt-Mitarbeiter William Borucki sagte. Er sei daher nicht  traurig über das Ende des Einsatzes, sondern hoch erfreut.

    Weltraumteleskop lieferte einen "Ozean an Daten"

    "Als wir die Mission  aus der Taufe hoben, war es, als ob ich in  der Wüste stünde und alles leer war - es gab keine Kenntnis von  anderen Planeten." Heute fühle er sich, als ob er am Boden eines  Ozeans stehe und bedeckt sei "von einem Ozean an Daten über alle  diese möglichen Planeten", sagte Borucki. afp

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