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Weltraum: Scharfe Sicht dank Brille: "Hubble" rast seit 25 Jahren um die Erde

Weltraum

Scharfe Sicht dank Brille: "Hubble" rast seit 25 Jahren um die Erde

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    Das "Geburtstagskind" sieht aus wie ein Kanonenrohr, ist gut 13 Meter lang und rast seit nunmehr 25 Jahren um die Erde - mit 28.000 Kilometern pro Stunde. Seit seinem Start am 24. April 1990 hat das Weltraumteleskop "Hubble" mit atemberaubenden Bildern aus dem All die Astronomie revolutioniert und sich den Ruf des erfolgreichsten Wissenschaftsinstruments unserer Zeit erworben. Seine Aufnahmen, die auch Laien einen völlig unerwarteten Blick auf das Universum eröffnet haben, gehören längst zum Kulturgut der Menschheit.

    "Hubble" hat Blick auf das All verändert - trotz Sehschwäsche

    "'Hubble' hat den Blick der Menschen auf das All und auf unseren Platz im Universum nachhaltig verändert", beschreibt die US-Astronomin Jennifer Wiseman im Gespräch mit der Nachrichtenagentur AFP die Leistung des Weltraumteleskops, das vor einem Vierteljahrhundert von der US-Raumfähre "Discovery" in eine Umlaufbahn um die Erde gebracht wurde. Dort oben, rund 560 Kilometer über der Erde und damit in einem etwas höheren Orbit als die Internationale Raumstation ISS, blickt "Hubble" in die Tiefen des Alls - fernab von der unruhigen Atmosphäre.

    Allerdings verlief die Geschichte des Weltraumteleskops nicht pannenfrei. Denn "Hubble" hatte einen peinlichen Geburtsfehler: Nach dem Start des von der US-Weltraumbehörde Nasa und der Europäischen Weltraumagentur ESA gemeinsam entwickelten Instruments zeigte sich schnell, dass sein 2,4 Meter großer Hauptspiegel nicht korrekt geschliffen war. Das Ergebnis waren unscharfe Bilder. Behoben wurde der Fehler 1993 durch eine Space-Shuttle-Mission. Dabei bekam "Hubble" eine Korrekturoptik - durch diese "Brille" konnte das Teleskop fortan scharf sehen.

    Teleskop liefert Eindrücke in Frühzeit des Universums

    Seither lieferte "Hubble" nicht nur faszinierende Bilder der Planeten unseres Sonnensystems, das Weltraumauge läutete vor allem ein neues Zeitalter bei der Beobachtung ferner und fernster Galaxien ein: "Hubble" spürte Sterneninseln auf, deren Licht für die Reise zur Erde bis zu 13,4 Milliarden Jahre braucht. Dem Weltraumteleskop gelang damit ein Blick in die Frühzeit des Universums.

    Daten von "Hubble" trugen außerdem zur Bestätigung der Theorie bei, dass sich das Universum beschleunigt ausdehnt - eine Entdeckung, für die drei Wissenschaftler 2011 den Physik-Nobelpreis erhielten. Das nach dem US-Astronomen Edwin Hubble (1889 bis 1953) benannte Teleskop lieferte zudem Belege, dass die Entstehung von Planeten bei Sternen außerhalb unseres Sonnensystems häufig vorkommt. Diese und weitere Erkenntnisse sind in mittlerweile fast 13.000 Studien veröffentlicht, die auf "Hubble"-Daten basieren.

    Supernova und Gasnebel: "Hubble" fotografiert seit 25 Jahren

    Einer breiten Öffentlichkeit sind die spektakulären "Hubble"-Bilder von planetarischen Nebeln bekannt, die sich beim Tod von sonnenähnlichen Sternen bilden. Legendär sind auch die Aufnahmen des Weltraumteleskops von Supernova-Explosionen sowie von Gas- und Staubnebeln, in denen neue Sterne entstehen.

    Eines dieser Bilder zeigt säulenförmige Gebilde im sogenannten Adlernebel - es wurde unter dem Namen "Säulen der Schöpfung" weltberühmt. "Ganz wesentlich hat 'Hubble' dazu beigetragen, dass Menschen auf der ganzen Welt heute mit einem Gefühl des Erstaunens auf den Kosmos blicken", bilanziert die Astronomin Wiseman vom Goddard Space Flight Center der Nasa in Greenbelt (US-Bundesstaat Maryland).

    25 Jahre nach seinem Start dürften "Hubble" noch eine Reihe weiterer Jahre wissenschaftlicher Arbeit beschieden sein, auch wenn sein Nachfolger bereits im Bau ist. 2018 soll das weitaus größere "James Webb Space Telescope" starten. Für den Nasa-Forscher Matt Greenhouse steht bereits jetzt fest, dass das neue Weltraumteleskop mit seinem 6,5-Meter-Hauptspiegel die nächste Ära der Astronomie einleiten wird: "So wie 'Hubble' die astronomischen Lehrbücher umgeschrieben hat, so wird 'Webb' sie erneut umschreiben." afp

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