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Weltnichtrauchertag 2017: Zigaretten und Krebs: Was Raucher wissen sollten

Weltnichtrauchertag 2017

Zigaretten und Krebs: Was Raucher wissen sollten

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    Jeder vierte Deutsche raucht - und gefährdet damit seine Gesundheit.
    Jeder vierte Deutsche raucht - und gefährdet damit seine Gesundheit. Foto: Caroline Seidel, dpa (Illustration)

    "Rauchen verursacht tödlichen Lungenkrebs." Der Warnhinweis prangt groß auf vielen Zigarettenpackungen. Jeder vierte Deutsche raucht trotzdem. Doch wie hängen Krebs und der blaue Dunst genau zusammen? Einige Antworten:

    Warum fördert Rauchen Krebs?

    Tabakrauch enthält laut Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) knapp 5000 verschiedene chemischen Substanzen. Etwa 90 Stoffe sind nachgewiesenermaßen krebserregend oder stehen im Verdacht, krebserregend zu sein. Sie werden sowohl über die Schleimhäute und die Lunge aufgenommen als auch geschluckt.

    So sind in Tabakrauch zum Beispiel Arsen (auch in Rattengift enthalten), Blei (auch in Batterien), Hydrazin (auch in Raketentreibstoff) oder Naphthalin (auch in Mottenkugeln) enthalten.

    Wie verursachen diese Stoffe Krebs?

    Ob sich menschliche Zellen vermehren oder nicht, obliegt einer strengen Kontrolle im Körper. Der Schlüssel dazu liegt im Erbgut. Krebserregende Substanzen im Tabakrauch können diese Kontrolle stören: Sie verändern das Erbgutmolekül DNA und lassen dadurch die Zellteilung aus dem Ruder laufen. Es kann zu einer massiven Bildung von neuen Zellen kommen, Krebs entsteht. Der Organismus hat zwar Möglichkeiten, solche DNA-Schäden zu beheben, bei Rauchern sind diese Reparaturmechanismen durch die Belastung mit Giftstoffen aber zusätzlich eingeschränkt. 

    Welche Krebsarten begünstigt Rauchen besonders?

    Zigarettenrauch schädigt die DNA dort, wo er direkt mit Gewebe in Kontakt tritt, also beispielsweise im Mund- und Lungenbereich. Krebserregende Stoffe können aber auch im Körper zirkulieren und anderswo zu Tumoren führen. Raucher haben ein besonders hohes Risiko, an Lungen-, Kehlkopf-, Speiseröhren- und Mundhöhlenkrebs zu erkranken. Ebenso gibt es einen Zusammenhang mit Leukämie sowie Bauchspeicheldrüsen-, Nieren-, Harnblasen- und Gebärmutterhalskrebs.

    Wie stark ist das Krebsrisiko bei Rauchern erhöht?

    Insgesamt verursacht das Rauchen nach Angaben der BZgA 25 bis 30 Prozent aller Krebstodesfälle. Etwa jeder zehnte Raucher erkrankt laut Deutschem Krebsforschungszentrum in Heidelberg (DKFZ) im Laufe seines Lebens an Lungenkrebs, im Durchschnitt 30 bis 40 Jahre nach Beginn des Tabakkonsums. Dabei spielt es auch eine Rolle, wie stark ein Mensch raucht. 

    Wie viele Menschen sterben durch Tabakkonsum?

    Nach den bislang aktuellsten Zahlen aus dem "Tabakatlas Deutschland 2015" starben im Jahr 2013 hierzulande 121.000 Menschen an den Folgen des Rauchens. Das sind 13,5 Prozent aller Todesfälle. Allein 58.758 Menschen starben den Zahlen zufolge an durch Rauchen verursachtem Krebs. 

    Erhöht auch Passivrauchen das Krebsrisiko? 

    Ja. Auch wer nicht selbst an einer Zigarette zieht, atmet noch viele verschiedene Schadstoffe ein. Nach Schätzungen von Experten erkranken mehrere Hundert Menschen pro Jahr durch Passivrauchen an Lungenkrebs. Zudem sterben laut DKFZ jährlich rund 2150 Menschen an durch Passivrauchen bedingter koronarer Herzkrankheit, über 770 an durch Passivrauchen bedingtem Schlaganfall.

    Mit dem Rauchen aufhören: Das sind die Vorteile

    Sie wollen mit dem Rauchen aufhören? Laut der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) setzt der erste positive Effekt schon nach wenigen Minuten ein...

    Nach 20 Minuten: Puls und Blutdruck sinken auf normale Werte.

    Nach 12 Stunden: Der Kohlenmonoxid-Spiegel im Blut sinkt, der Sauerstoff-Spiegel steigt auf normale Höhe. Alle Organe werden wieder besser mit Sauerstoff versorgt und die körperliche Leistungsfähigkeit steigt.

    Nach 2 Wochen bis 3 Monaten: Der Kreislauf stabilisiert sich. Die Lungenfunktion verbessert sich.

    Nach 1 bis 9 Monaten: Hustenanfälle, Verstopfung der Nasennebenhöhlen und Kurzatmigkeit gehen zurück. Die Lunge wird allmählich gereinigt, indem Schleim abgebaut wird. Die Infektionsgefahr verringert sich.

    Nach 1 Jahr: Das Risiko für eine koronare Herzkrankheit sinkt auf die Hälfte des Risikos eines Rauchenden.

    Nach 5 Jahren: Das Risiko für eine Krebserkrankung in der Mundhöhle, Rachen, Speiseröhre und Harnblase sinkt auf die Hälfte; das Gebärmutterhalskrebs-Risiko ist nicht mehr höher als bei Nichtrauchenden. Auch das Schlaganfallrisiko kann bereits nach zwei bis fünf Jahren auf das eines Nichtrauchers sinken.

    Nach 10 Jahren: Das Risiko, an Lungenkrebs zu sterben, verringert sich etwa um die Hälfte. Auch die Risiken für Krebserkrankungen an Kehlkopf und Bauchspeicheldrüse gehen zurück.

    Nach 15 Jahren: Das Risiko für eine koronare Herzkrankheit ist nicht mehr höher als bei einem lebenslangen Nichtrauchenden.

    Was bringt ein Rauch-Stopp konkret mit Blick auf das Krebsrisiko?

    Nach einigen Jahren Verzicht sinkt das Risiko für die meisten Krebsarten deutlich. Nach einer Dekade hat der Ex-Raucher laut DKFZ nur noch ein halb so hohes Risiko für Lungenkrebs, wie wenn er weitergeraucht hätte. Bis das Niveau eines Nichtrauchers erreicht ist, dauere es aber zwanzig bis dreißig Jahre.  dpa/AZ

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