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Weltdiabetestag 2016: Diabetes: So lässt sich vorbeugen

Weltdiabetestag 2016

Diabetes: So lässt sich vorbeugen

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    Patienten, die an Diabetes-Typ 1 erkrankt sind, müssen sich regelmäßig Insulin spritzen. Typ 2-Diabetes kann durch gesunde Ernährung und Bewegung verhindert werden.
    Patienten, die an Diabetes-Typ 1 erkrankt sind, müssen sich regelmäßig Insulin spritzen. Typ 2-Diabetes kann durch gesunde Ernährung und Bewegung verhindert werden. Foto: Rolf Vennenbernd (dpa)

    In Deutschland haben mehr als sechs Millionen Menschen Diabetes - inklusive der Dunkelziffer könnten es sogar 7,6 Millionen sein. Mehr als 95 Prozent dürften an einem Typ 2-

    In der älteren Bevölkerung ab 55 Jahre treten dem Bericht zufolge etwa 270.000 Diabetes-Neuerkrankungen pro Jahr auf. Die auch als Zuckerkrankheit bekannte Stoffwechselstörung Diabetes mellitus kann etwa zu Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Nierenleiden und Erblindungen führen.

    Am 14. November ist Weltdiabetestag. Der Tag wird seit 1991 begangen und soll auf die Zuckerkrankheit aufmerksam machen. Der Weltdiabetestag 2016 steht dementsprechend unter dem Motto "Augen auf den Diabetes". Ziel ist es, die Diagnostik sicherzustellen, damit der Typ-2 der Krankheit frühzeitig erkannt wird.

    Diabetes: Falsche Ernährung und wenig Bewegung begünstigen die Krankheit

    Typ 2-Diabetes entwickelt sich häufig durch falsche Ernährung, Übergewicht und wenig Bewegung. Die Bauchspeicheldrüse kann das den Blutzucker senkende Hormon Insulin zwar noch produzieren, es wirkt im Körper aber nicht richtig. Weltdiabetestag: Google Doodle für Frederick Banting

    Beim Diabetes Typ 1 fehlt das Hormon Insulin komplett. Betroffene müssen sich daher mehrmals täglich Insulin spritzen. Diabetes Typ 1 tritt häufig bereits im Kindesalter auf. Nach Schätzungen werden jährlich etwa 3200 bis 3700 Kinder und Jugendliche zwischen 0 und 19 Jahren in Deutschland neu mit Typ 1-Diabetes diagnostiziert.

    Bei allen niedersächsischen Kinderärzten können Eltern neuerdings ihren Nachwuchs kostenlos darauf testen lassen. Ziel des Modellprojekts sei, Typ-1-Diabetes frühzeitig zu erkennen und zu behandeln, teilte das Kinder- und Jugendkrankenhaus Auf der Bult mit. Die Klinik in Hannover leitet die sogenannte Fr1dolin-Studie. Teilnehmen können rund 320.000 Kinder im Alter zwischen zwei und sechs Jahren, die in Niedersachsen wohnen. Ihnen wird bei der Vorsorge-Untersuchung ein wenig Blut an der Fingerkuppe entnommen.

    Weltdiabetestag 2016: So lässt sich der Zuckerkrankheit vorbeugen

    Da die Zuckerkrankheit oft von einem ungesunden Lebensstil herrührt (zu fette und kalorienreiche Ernährung, zu wenig Bewegung), kann man vorbeugen. Viel bewegen und sich gesund ernähren ist da die beste Möglichkeit. Festgestellt wird Diabetes durch Blutzuckermessung – ausschlaggebend ist der Langzeit-Zuckerwert. Wer erkrankt ist, muss den Zucker durch Medikamente ärztlich einstellen und sollte an einem Diabetikerprogramm teilnehmen, das auf eine Änderung der Lebensweise abzielt.

    Zuckerkranke können sich „in Grenzen“ normal ernähren. Sie sollten aber etwas mehr Eiweiß essen (etwa Fisch), wenn sie nicht nierenkrank sind, und einfache Zucker, die schnell ins Blut gehen (etwa in Weißbrot oder süßen Säften), meiden. Ein neues Medikament, Dapagliflozin, ist laut Dietlein vielversprechend. Es bewirkt eine vermehrte Zuckerausscheidung über den Urin.

    Diabetes-Typ-1 bei Kindern: Zahl der Neuerkrankungen steigt

    Typ-1-Diabetes (T1D) ist die zweithäufigste chronische Erkrankung im Kindesalter. In Deutschland sind rund 30 000 Jungen und Mädchen betroffen. Die Zahl der Neuerkrankungen steigt jährlich um drei bis vier Prozent, im Vorschulalter sogar um fünf bis sieben Prozent. Eine frühzeitige Diagnose könne die lebensgefährliche diabetisch Ketoazidose verhindern, die mit großem Wasserverlust einhergeht, betonen die Mediziner.

    "Eine flächendeckende Früherkennung wäre für die Betroffenen toll", sagte Kirsten Wirth von der Elterninitiative diabetischer Kinder und Jugendlicher in Nordrhein-Westfalen. Derzeit werde die Krankheit größtenteils erst im Alter zwischen sechs und acht Jahren entdeckt. Ähnliche Modellprojekte zur Diabetes-Früherkennung gibt es bereits in Sachsen (Freder1k-Studie) und Bayern (Fr1da). dpa

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