Wie die Creutzfeldt-Jakob-Krankheit das Gehirn zerstört
Als sich in den 90er Jahren BSE auch auf Menschen übertrug, war die Angst vor der dadurch ausgelösten Creutzfeldt-Jakob-Krankheit groß. Inzwischen ist die Erkrankung fast vergessen.
Die bovine spongiforme Enzephalopathie (BSE) hat sich in den 90er Jahren immer weiter ausgebreitet und bei vielen Menschen zu einer neuen Variante der Creutzfeldt-Jakob-Krankheit (CJK) geführt. Auch wenn der Rinderwahnsinn nicht aktuell ist, so zerstört die Creutzfeldt-Jakob-Krankheit in ihrer neuen Variante noch heute viele Leben.
Die sporadische Creutzfeldt-Jakob-Krankheit trat vor allem bei Menschen ab 60 Jahren auf, bevor ihre neue Variante junge Menschen unter 20 angriff. Damit hatten selbst Experten nicht gerechnet. Obwohl die Erkrankung in den 90er Jahren so präsent war, wurde ihre Eindämmung nicht weiter verfolgt. So gibt es bis heute keine Therapie und keine Medikamente gegen Creutzfeldt-Jakob. Dadurch bleibt die Krankheit tödlich.
Creutzfeldt-Jakob-Krankheit: Nach und nach schalten alle Hirnfunktionen ab
Das Problem bei der Bekämpfung von Creutzfeldt-Jakob ist geteilt: Auf der einen Seite liegt das Interesse der Pharmaunternehmen, die keinen wirtschaftlichen Nutzen darin sehen, Medikamente für eine so geringe Anzahl von Patienten herzustellen. Denn jährlich erkranken lediglich 100 bis 130 Menschen an Creutzfeldt-Jakob. Auf der anderen Seite ist das auch gar nicht so leicht, denn wie viele andere Krankheiten, die das Gehirn betreffen, fehlen hier Informationen.
CJK: Eiweiße verändern sich
Ähnlich wie beispielsweise bei Demenz-Erkrankungen wirkt sich auch bei der Creutzfeldt-Jakob-Krankheit die Veränderung von Eiweißen im Gehirn auf die Hirnfunktionen aus. Kurz gesagt: Bei CJK klappen sich die Eiweißmoleküle im Hirn um. Das führt zunächst zu Kopfschmerzen und Gedächtnisstörungen. Auf Halluzinationen folgt Demenz, bevor es zu Lähmungen, Persönlichkeitsveränderungen und schließlich zum Tod kommt. Creutzfeldt-Jakob womöglich durch Blut übertragbar
Am Ende der Krankheit sind Creutzfeldt-Jakob-Patienten völlig isoliert von der Außenwelt, wirken wie eine leere Hülle. Das kann schnell passieren, denn während der Tod bei der sporadischen Erkrankung nach durchschnittlich sechs Monaten eintritt, schreitet die neue Variante etwa doppelt so schnell voran. Das ist besonders tragisch, weil sie so junge Menschen betrifft. Bei sehr frühem Eingreifen könnte bald ein neuer Wirkstoff Hirnzellen retten. Doch das Medikament wird erst ab 2015 klinisch getestet. sh
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