Die bovine spongiforme Enzephalopathie (BSE) hat sich in den 90er Jahren immer weiter ausgebreitet und bei vielen Menschen zu einer neuen Variante der Creutzfeldt-Jakob-Krankheit (CJK) geführt. Auch wenn der Rinderwahnsinn nicht aktuell ist, so zerstört die Creutzfeldt-Jakob-Krankheit in ihrer neuen Variante noch heute viele Leben.
Die sporadische Creutzfeldt-Jakob-Krankheit trat vor allem bei Menschen ab 60 Jahren auf, bevor ihre neue Variante junge Menschen unter 20 angriff. Damit hatten selbst Experten nicht gerechnet. Obwohl die Erkrankung in den 90er Jahren so präsent war, wurde ihre Eindämmung nicht weiter verfolgt. So gibt es bis heute keine Therapie und keine Medikamente gegen Creutzfeldt-Jakob. Dadurch bleibt die Krankheit tödlich.
Creutzfeldt-Jakob-Krankheit: Nach und nach schalten alle Hirnfunktionen ab
Medizinische Abkürzungen und was sich dahinter verbirgt
EHEC - Die Abkürzung des EHEC-Erregers steht für Enterohämorrhagische Escherichia coli. Es handelt sich um eine gefährliche Darmkrankheit.
HUS - Das hämolytisch-urämische Syndrom (kurz: HUS) ist eine schwere Verlaufsform der Darmkrankheit EHEC, bei der giftige Stoffwechselprodukte des Bakteriums zu Nierenschäden führen können.
HIV - Ein Virus, der das Immunsystem eines Menschen schwächt. Das HI-Virus kann durch Körperflüssigkiten von Mensch zu Mensch übertragen werden. Eine Ansteckung führt nach einer unterschiedlich langen, meist mehrjährigen Inkubationszeit zur tödlich verlaufenden Krankheit AIDS.
BSE - Bovine spongiforme Enzephalopathie, im Deutschen auch "Rinderwahn" genannt, ist eine Tierseuche, die zwischen 1996 und 2000 für Schlagzeilen gesorgt hat. Dabei erkrankt das Gehirn bei Rindern und führt zu deren Tod.
H5N1 - Hinter dieser Abkürzung verbirgt sich ein Influenzavirus. Polpulärwissenschaftlich ist bei H5N1 die Rede von der "Vogelgrippe".
H1N1 - Im Jahr 2009 breitete sich die sogenannte "Schweinegrippe" bzw "neue Grippe" aus. Die Ansteckungsgefahr am Influenzavirus H1N1 ist vor allem bei Enten, Menschen und eben Schweinen groß.
Das Problem bei der Bekämpfung von Creutzfeldt-Jakob ist geteilt: Auf der einen Seite liegt das Interesse der Pharmaunternehmen, die keinen wirtschaftlichen Nutzen darin sehen, Medikamente für eine so geringe Anzahl von Patienten herzustellen. Denn jährlich erkranken lediglich 100 bis 130 Menschen an Creutzfeldt-Jakob. Auf der anderen Seite ist das auch gar nicht so leicht, denn wie viele andere Krankheiten, die das Gehirn betreffen, fehlen hier Informationen.
CJK: Eiweiße verändern sich
Ähnlich wie beispielsweise bei Demenz-Erkrankungen wirkt sich auch bei der Creutzfeldt-Jakob-Krankheit die Veränderung von Eiweißen im Gehirn auf die Hirnfunktionen aus. Kurz gesagt: Bei CJK klappen sich die Eiweißmoleküle im Hirn um. Das führt zunächst zu Kopfschmerzen und Gedächtnisstörungen. Auf Halluzinationen folgt Demenz, bevor es zu Lähmungen, Persönlichkeitsveränderungen und schließlich zum Tod kommt. Creutzfeldt-Jakob womöglich durch Blut übertragbar
Am Ende der Krankheit sind Creutzfeldt-Jakob-Patienten völlig isoliert von der Außenwelt, wirken wie eine leere Hülle. Das kann schnell passieren, denn während der Tod bei der sporadischen Erkrankung nach durchschnittlich sechs Monaten eintritt, schreitet die neue Variante etwa doppelt so schnell voran. Das ist besonders tragisch, weil sie so junge Menschen betrifft. Bei sehr frühem Eingreifen könnte bald ein neuer Wirkstoff Hirnzellen retten. Doch das Medikament wird erst ab 2015 klinisch getestet. sh