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Viruserkrankung: Coronavirus MERS: Dritter Fall in den USA bestätigt

Viruserkrankung

Coronavirus MERS: Dritter Fall in den USA bestätigt

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    Das MERS-Virus führte in Saudi-Arabien bereits zu 168 Todesfällen. Mutiert es, befürchten Experten eine Epidemie.
    Das MERS-Virus führte in Saudi-Arabien bereits zu 168 Todesfällen. Mutiert es, befürchten Experten eine Epidemie. Foto: Center for Disease Control, dpa

    Der gefährliche Coronavirus MERS bereitet weiterhin Sorgen: Am Wochenende meldete Saudi-Arabien fünf neue Todesfälle, die Gesundheitsbehörden in den USA erklärten, es sei ein dritter Fall aufgetreten.

    Bei dem Infizierten handelt es sich um einen Mann aus Illinois. Es gehe ihm allerdings verhältnismäßig gut, weil er offenbar Antikörper gegen MERS entwickelt habe.

    MERS-Patient in den USA noch immer auf Isolierstation

    Coronavirus, MERS und SARS

    Coronaviren werden für die meisten Erkältungen verantwortlich gemacht. Sie können aber auch die schwere Lungenkrankheit SARS verursachen.

    SARS steht für "schweres akutes respiratorisches Syndrom".

    Eine Infektion äußert sich nahezu gleich wie ein grippaler Infekt: Fieber, Schüttelfrost, Gliederschmerzen. Der größte Unterschied ist allerdings, dass die Lunge in der ersten Zeit stark betroffen ist.

    Patienten leiden an schwerer Atemnot. Es kommt zu einer massiven Lungenentzündung, dann fallen oft Niere und Leber aus.

    Im schlimmsten Fall endet die Erkrankung mit dem Coronavirus tödlich.

    Bei einer SARS-Epidemie waren im Jahr 2003 weltweit rund 8000 Menschen infiziert worden, etwa 800 von ihnen starben.

    Das neuartige Coronavirus wurde im Juni 2012 zum ersten Mal diagnostiziert.

    Der Fachbegriff für das neue Coronavirus lautet MERS-CoV, die Abkürzung für Middle East Respiratory Syndrome Corona Virus (MERS).

    Das neuartige Coronavirus ist zwar ebenfalls hochgefährlich, aber nicht hochansteckend, wie Experten sagen. Zwar wird es durch Tröpfcheninfektion von Mensch zu Mensch übertragen, das Virus steckt aber in den tiefen Lungenabschnitten.

    Es besteht der Verdacht, dass MERS wie der verwandte Virus SARS ursprünglich von Fledermäusen stammt. Es wird jedoch angenommen, dass die scheuen Tiere ihn nicht direkt auf Menschen übertragen.

    Auch eine Übertragung des Erregers durch Kamele ist möglich. Angesichts der zunehmenden Ausbreitung des gefährlichen Coronavirus MERS mahnte die Regierung von Saudi-Arabien im Mai 2014 zu einem vorsichtigen Umgang mit den Tieren.

    Die US-Gesundheitsbehörde CDC hatte Anfang Mai den ersten Fall des vor allem in der Golfregion verbreiteten Virus in den USA bestätigt. Der Patient arbeitet im Gesundheitssektor und war von einer Saudi-Arabienreise zurückgekehrt.

    Der zweite Fall, der in den USA bestätigt wurde, ist ein in Saudi-Arabien lebender Mann, der am 1. Mai von Dschidda zu einem Familienbesuch in die USA flog. Er wurde in ein Krankenhaus in Florida eingeliefert, da er sich krank fühlte.

    Wenig später wurde bei ihm das MERS-Virus festgestellt. Er befindet sich weiterhin auf der Isolierstation des Krankenhauses.

    Saudi-Arabien: Fünf neue MERS-Tote am Wochenende

    Am Samstag teilte das saudiarabische Gesundheitsministerium mit, dass weitere fünf Menschen an dem Virus gestorben seien. Die Zahl der Todesopfer in dem Land stieg damit auf 168. Infektionen wurden bislang 529 registriert.

    Drei Menschen, die zu den jüngsten Todesopfern zählen, zwei ältere Männer und eine 80-jährige Frau, kamen aus der Hafenstadt Dschidda.

    MERS-Virus: Grippesymptome bis hin zum Nierenversagen

    Erstmals identifiziert wurde das Coronavirus MERS (Middle East Respiratory Syndrom) im September 2012 bei einem Patienten, der an einer schweren Atemwegsinfektion litt. Das MERS-Virus hat Ähnlichkeit zum SARS-Virus.

    Es kann grippeähnliche Symptome auslösen, aber auch zu schweren Lungenentzündungen führen. Der neue Erreger führt, anders als SARS, zudem auch zu Nierenversagen.

    Experten: Mutation des Virus kann zu Epidemie führen

    Seinen Ursprung hat das neue Virus in Saudi-Arabien. Wie genau es übertragen wird, ist noch unklar. Wissenschaftler gehen aber davon aus, dass Fledermäuse und Kamele eine Rolle bei der Übertragung spielen könnten.

    Besorgt sind Gesundheitsexperten über die hohe Sterblichkeitsrate bei Menschen, die sich mit dem MERS-Virus infizieren. Sollte das Virus zu einer leicht übertragbaren Form mutieren, befürchten die Experten eine weltweite Epidemie.

    Bei einer SARS-Epidemie, die 2003 von China aus ging, waren weltweit fast 8300 Menschen infiziert worden, rund 800 von ihnen starben. AFP

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