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Viel Sitzen: Verkürzt langes Sitzen die Lebenserwartung?

Viel Sitzen

Verkürzt langes Sitzen die Lebenserwartung?

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    Ein bisschen Gymnastik tut gut - das viele Sitzen strapaziert den Rücken der meisten Büro-Arbeiter. Laut einer neuen Studie könnte es zudem das Leben verkürzen.
    Ein bisschen Gymnastik tut gut - das viele Sitzen strapaziert den Rücken der meisten Büro-Arbeiter. Laut einer neuen Studie könnte es zudem das Leben verkürzen. Foto:  DAK/Archiv (dpa)

    Besonders Menschen, die im Büro arbeiten, verbringen viel Zeit ihres Lebens im Sitzen. Dass das nicht gerade gesund ist, lassen einige Studien schon länger vermuten. Eine neue Studie weist nun darauf hin, dass Menschen, die viel sitzen, sogar schneller altern.

    Studie legt nahe: Viel Sitzen lässt die Zellen schneller altern

    Die Studie der Forscher der San Diego School of Medicine der University of California ergab, dass eine hohe Sitzzeit am Tag bei älteren Frauen, die sich relativ wenig bewegen, zu einer kürzeren Lebensdauer führen könnte. Die Forscher veröffentlichten die Ergebnisse ihrer Studie im American Journal of Epidemiology. Sie statteten für diese rund 1500 Frauen im Alter von 64 bis 95 Jahren mit einer Art Schrittzähler aus, der messen sollte, wie viel Zeit am Tag mit Sitzen und wie viel mit Bewegung verbracht wird. Zudem sollten die Probandinnen einen Fragebogen zu ihrer körperlichen Aktivität ausfüllen. Aus den gewonnen Daten erkannten die Forscher: Saßen die Frauen die meiste Zeit des Tages, so alterten ihre Zellen offenbar schneller; ihre Zellen waren dann etwa acht Jahre älter als ihr eigentliches Alter.

    Die Studie zeigte zudem: Die Frauen, die viel Zeit im Sitzen verbrachten, hatten öfters einen hohen Blutdruck, eine Historie von chronischen Erkrankungen und waren darüber hinaus weniger oft in einer sehr guten gesundheitlichen Verfassung. Die untersuchten Frauen verbrachten im Schnitt rund 9,2 Stunden pro Tag im Sitzen.

    So bleiben sie trotz Bürojob fit

    Bewegung im Alltag ist sehr wichtig für die Gesundheit, doch wer im Büro arbeitet, kann es oft nicht ändern: Er sitzt fast den kompletten Arbeitstag vor dem Computer. Doch es gibt ein paar Tricks, trotz der Schreibtischarbeit im Alltag in Bewegung zu kommen:

    Mindestens einmal in der Stunde aufstehen: Hilfreich ist dafür, den Drucker außer Reichweite aufzustellen oder beim Telefonieren etwas auf- und abzugehen.

    Täglich einige Kilometer gehen: Mindestens fünf oder besser zehn Kilometer pro Tag empfehlen Mediziner. Bahnfahrer und Pendler können eine Station früher aussteigen als erforderlich und dann zügig zur Arbeit gehen.

    Es kann auch hilfreich sein, Kollegen in anderen Teilen des Gebäudes zu besuchen, statt sie nur anzurufen.

    Auf die richtige Sitzposition achten: Der Rücken sollte entlastet werden, die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin empfiehlt dynamisches Sitzen. Dabei wippen Sie hin und wieder mit dem Becken vor und zurück oder verlagern das Gewicht von einer Gesäßhälfte auf die andere.

    In der Freizeit einen Ausgleich schaffen: Eine halbe Stunde Bewegung pro Tag sollte das Minimum sein. Es muss nicht immer Sport sein, auch Fahrradfahren oder Spazierengehen reicht aus - wenn man leicht ins Schwitzen gerät. (dpa)

    Besser nicht so viel Zeit im Sitzen verbringen

    Die Forscher schlussfolgerten, dass Menschen, die einen aktiven Lebensstil haben, gesundheitliche Vorteile im Hinblick auf ihre Zellen genießen könnten. Trotzdem sind die Ergebnisse mit Vorsicht zu genießen. Die Forscher wiesen selbst darauf hin, dass die Studie sich nur mit älteren Frauen befasst und dadurch nicht unbedingt auf Männer sowie jüngere Frauen übertragbar ist. cch

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