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Verhütungsmittel: Studie: Kommt bald die "Pille für den Mann"?

Verhütungsmittel

Studie: Kommt bald die "Pille für den Mann"?

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    Was bringt Spermien dazu, in eine Eizelle einzudringen? Lange war das unklar. Nun haben Forscher festgestellt, welches Rezeptorprotein dafür verantwortlich ist.
    Was bringt Spermien dazu, in eine Eizelle einzudringen? Lange war das unklar. Nun haben Forscher festgestellt, welches Rezeptorprotein dafür verantwortlich ist. Foto:  Jan-Peter Kasper/ dpa Archiv

    Wissenschaftler aus Berkeley konnten offenbar herausfinden, wodurch der Leistungsschub ausgelöst wird, der Spermien dazu befähigt, ein menschliches Ei zu befruchten. Das geht aus einer Pressemitteilung der Universität Berkeley hervor. Demnach haben die Forscher somit nicht nur eine mögliche Ursache für Unfruchtbarkeit bei Männern entdeckt. Zusätzlich konnten sie wohl auch erste Entwürfe für ein Verhütungsmittel entwickeln, das sowohl bei Männern als auch bei Frauen wirksam sein soll.

    Unisex-Verhütungmethode für Männer und Frauen

    Offenbar muss im männlichen Körper ein "Schalter" umgelegt werden, sodass Spermien zur Befruchtung gelangen. Dieser Schalter ist den Forschern zufolge ein Protein-Rezeptor, an dem das weibliche Hormon Progesteron andocken kann. Dieses Hormon stammt von der Eizelle und aktiviert den Protein-Rezeptor, sobald die Spermie nah genug am Ei ist. Wie die Wissenschaftler berichten, wird dadurch eine regelrechte Kaskade von Veränderungen losgetreten, die zunächst die Beschleunigung des Sperma und schließlich die Befruchtung zur Folge hat.

    An dieser Stelle des Prozesses könnte ein Verhütungsmittel ansetzen, das sowohl für Männer als auch für Frauen effektiv ist. Melissa Miller, die Hauptautorin der Studie, erklärt, dass Männer unfruchtbar sind, wenn das zuständige Protein das Progesteron nicht erkennt. "Wenn man Progesteron davon abhalten kann, einen Leistungsschub auszulösen, werden die Spermien nicht in der Lage sein, die Eizelle zu erreichen oder in sie einzudringen", so Müller. Die Biologin ist der Ansicht, dass das eine der besten Möglichkeiten ist, ein "Unisex-Verhütungsmittel" zu entwickeln.

    Unisex-Verhütungsmittel: Forschungen werden kaum finanziell gefördert

    Die Sex-Fantasien der Deutschen

    Sex im Freien ist laut einer Umfrage aus dem Jahr 2016 die beliebteste erotische Fantasie der Deutschen.

    Fast ein Drittel der Befragten (32,7 Prozent) wollen einmal unter freiem Himmel Sex haben, wie das Meinungsforschungsinstitut Mafo.de im Auftrag des Magazins «Playboy» repräsentativ ermittelte.

    Der Lieblingsort vieler wäre dabei der Strand - und zwar für 68,4 Prozent der Frauen und 57,4 Prozent der Männer.

    Auf Platz zwei der sexuellen Fantasien landete Oralsex (31,2 Prozent), gefolgt von Experimenten mit Sex-Spielzeug (24,4 Prozent).

    Beim Sex im Freien beobachtet zu werden, liegt laut der Umfrage dagegen gar nicht hoch im Kurs. Mit gerade einmal 3,9 Prozent ist es die am wenigsten verbreitete erotische Fantasie hierzulande - nach Gruppensex und Sadomaso-Praktiken (4,2 Prozent).

    Für die Umfrage wurden 1000 repräsentativ ausgewählte Männer und Frauen in Deutschland befragt.

    Bislang können Mediziner in knapp 80 Prozent aller Fälle von männlicher Unfruchtbarkeit keine genaue Ursache feststellen. Dies ist besonders der Tatsache geschuldet, dass die Unfruchtbarkeit bei Männern auf molekularer Ebene noch nicht ausreichend erforscht sind. In der Pressemitteilung der Universität wird zudem kritisiert, dass Forschungsgelder in der Biologie nicht für detaillierte Analysen von Geschlechtsorganen ausgeschüttet werden - ein Grund für die mangelnde Forschung auf diesem Gebietö. Auch die Entwicklung eines Unisex-Verhütungsmittels wie beispielsweise einer "Pille für den Mann" könnte dadurch verlangsamt werden.

    Die neuen Erkenntnisse hinsichtlich des Ablaufs einer Befruchtung wurde durch die vorangegangene fünfjährige Forschung von Polina Lishko und Yuriy Kirichok ermöglicht: Sie hatten eine Methode entwickelt, Elektroden an Sperma anzudocken und dadurch die Reaktion auf Hormone genauer zu untersuchen. Ohne diese Entwicklung wäre es nicht möglich gewesen, die hormonellen Abläufe einer Befruchtung genauer zu beobachten und das Potenzial für ein neues Verhütungsmittel ausfindig zu machen.

    Die Studie wurde im Fachmagazin "Science" veröffentlicht. sh

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