Der Stich der Anopheles-Mücke ist für viele Menschen in Afrika das Todesurteil. Denn das Insekt überträgt Malaria, eine tödliche Krankheit, gegen die schon lange gekämpft wird. Doch durch die Ebola-Epidemie ist die Krankheit eine Zeit lang vergessen worden. Dabei stirbt jede Minute ein Kind unter fünf Jahren an Malaria - das sind insgesamt 1.400 Todesfälle pro Tag.
Unicef bekämpft Malaria in Afrika weiterhin
Das ist Malaria
Die Malaria ist eine tropentypische Krankheit und eine der bedeutendsten Infektionskrankheiten überhaupt.
Die Krankheit wird durch einzellige Organismen, die sogenannten Plasmodien, hervorgerufen.
Etwa 40 Prozent der Weltbevölkerung lebt in Malaria-Endemiegebieten.
Rund 250 Millionen Menschen erkranken pro Jahr an Malaria. 800.000 bis 1,2 Millionen Menschen sterben an der Krankheit, darunter viele Kinder.
In Deutschland wurden laut RKI in den letzten Jahren jährlich rund 500 Malaria-Erkrankungen erfasst.
In der Regel erfolgt die Übertragung der Krankheit durch den Stich einer Stechmücke der Gattung Anopheles.
Eine direkte Ansteckung von Mensch zu Mensch ist nicht möglich.
Die Malaria beginnt meist mit Symptomen wie Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen und wird häufig mit einer normalen Grippe verwechselt.
Bei der gefährlichsten Art, der Malaria tropica, kann es zu starkem Fieber, Krampfanfällen, Bewusstseinstrübungen, Nierenversagen, Durchfall, Lungenödem und Kreislaufkollaps kommen. 60 Prozent der Fälle enden tödlich.
Behandelt wird die Malaria mit Medikamenten. Allerdings ist eine schnelle Erkennung wichtig. Je länger die Krankheit unbehandelt bleibt, umso gefährlich wird sie für den Menschen.
Während es kaum effiziente Wege gab, Ebola zu bekämpfen, hätte Malaria ganz leicht geheilt werden können. Auch die Prävention ist nicht teuer: Ein Moskitonetz kostet nicht viel, und Medikamente gibt es für unter einem halben Dollar. Den Arztbesuch können sich viele arme Familien ebenfalls nicht leisten. Unicef will jetzt vor allem die Malaria-Prophylaxe bei Schwangeren unterstützen.
Hilfsorganisationen und die Regierung bemühen sich, Malaria möglichst schnell einzudämmen. So soll jede Familie ein Moskitonetz erhalten, das mit Insektiziden behandelt worden ist. Doch ohne Aufklärungskampagnen ist das nutzlos, denn die Menschen nehmen das Risiko nicht ernst. Sie verwenden die Netze nicht, weil es ihnen darunter zu warm wird. Unicef sieht dennoch Grund zur Hoffnung: In den vergangenen 15 Jahren ist die Zahl der Malaria-Infektionen deutlich zurückgegangen. dpa/sh