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Verbraucher-Umfrage: Gesundheitsrisiken: Vor was sich Verbraucher am meisten fürchten

Verbraucher-Umfrage

Gesundheitsrisiken: Vor was sich Verbraucher am meisten fürchten

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    Glyphosat nehmen viele Verbraucher als Bedrohung für ihre Gesundheit war. Mit einer Umfrage will das BfR herausfinden, für welche Gesundheitsthemen sich die Deutschen interessieren.
    Glyphosat nehmen viele Verbraucher als Bedrohung für ihre Gesundheit war. Mit einer Umfrage will das BfR herausfinden, für welche Gesundheitsthemen sich die Deutschen interessieren. Foto: Patrick Pleul/Symbol (dpa)

    Wenn man Menschen fragt, was sie sich wünschen würden, wenn sie einen einzigen Wunsch frei hätten, lautet die Antwort oft: "Gesundheit!" Gesundheit ist uns Deutschen ein wichtiges Gut. Doch worin sehen die deutschen Verbraucher ihre Gesundheit am meisten gefährdet? Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR)hat dazu zum vierten Mal eine große repräsentative Umfrage durchgeführt. Über 1000 Menschen haben am Verbrauchermonitor teilgenommen, der alle sechs Monate durchgeführt wird. Die Ergebnisse wurden in einer Pressemitteilung veröffentlicht. Das BfR will so herausfinden, welche Gesundheitsthemen deutsche Verbraucher am stärksten wahrnehmen.

    Warum sich deutsche Verbraucher vor Glyphosat fürchten

    Bei den Topthemen gab es im Vergleich zu den vergangenen Umfragen kaum Veränderungen, doch in anderen Kategorien sind große Unterschiede zu vermerken. So werden wie im Vorjahr als größte gesundheitliche Risiken Themen wie Rauchen, Klima- oder Umweltbelastung sowie ungesunde Ernährung und Alkohol wahrgenommen. Antibiotikaresistenzen, Risiken durch gentechnisch veränderte Lebensmittel, Pestizidrückstände in

    Verglichen mit den Ergebnissen aus dem Jahr 2016 wird die Präsenz vom Pflanzenschutzmittel Glyphosat in Lebensmitteln als Thema von der deutschen Bevölkerung stärker wahrgenommen. Das BfR führt dies darauf zurück, dass auch in den Medien dieses Gesundheitsthema weitreichender behandelt wurde. Auch unser Portal hatte darüber berichtet: Wie gefährlich ist Glyphosat? Was wir wissen - und was nicht

    Verbraucher-Umfrage: Nur wenige interessieren sich für "Genome Editing"

    Nur ein Drittel der Befragten aber soll von Pyrrolizidinalkaloiden (dem BfR zufolge sekundäre Pflanzeninhaltsstoffe) in Kräutertees und Tees gehört haben und somit sind nur wenige über die Risiken beunruhigt. Der letzte Platz der Bekanntheitsskala wird von der Methode „Genome Editing“ besetzt: Dabei handelt es sich um die umstrittene wissenschaftliche Praxis, zielgerichtet Erbgut zu verändern.

    Jeder Zehnte beurteilt ungesunde oder belastete Lebensmittel als Risiko und ist über Probleme, die sich durch die Landwirtschaft ergeben könnten, besorgt. Mehr als die Hälfte der Befragten soll auch angegeben haben, dass die Kriterien Qualität und Sicherheit bei Lebensmitteln zu nimmt, oder keine Änderung wahrgenommen wurde. 

    Verbraucher wünschen sich mehr Schutz durch den Staat

    Ein Thema, das die Deutschen mit geringerem Gesundheitsrisiko versehen, ist die Lebensmittelhygiene im eigenen Zuhause. Das BfR berichtet, dass sich wie in den Vorjahren nur eine geringe Minderheit mit dem Thema auseinandersetzt. Allerdings sind über ein Drittel über die Hygiene von Lebensmittel im gastronomischen Bereich beunruhigt.

    Das Institut befragte die Menschen auch im Hinblick darauf, inwiefern der deutsche Staat gesundheitlichen Themen gerecht wird. Somit ist das Vertrauen, die Gesundheit der Deutschen zu beschützen, gesunken, doch bei der Mehrheit grundsätzlich vorhanden. Bezogen auf den gesundheitlichen Verbraucherschutz, wünscht sich eine knappe Mehrheit dem BfR zufolge mehr Maßnahmen vom Staat. Ein Zehntel der Befragten ist der Meinung, ohne staatliche Hilfe gesundheitliche Risiken einschätzen zu können.

    Hygiene-Mängel: So werden Lebensmittel überwacht

    Die staatliche Lebensmittelüberwachung soll sicherstellen, dass Lebensmittelhersteller die Vorgaben auch einhalten und Verstöße unterbinden.

    In Bayern überwachen die Landratsämter und Städte laut Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelüberwachung rund 200.000 Betriebe.

    Betriebskontrollen würden grundsätzlich ohne Vorankündigung durchgeführt.

    Wie oft und wie genau die Kontrolleure prüfen, hängt vom Risiko ab: Wer leicht verderbliche oder Babynahrung anbietet oder schon negativ aufgefallen ist, wird häufiger unter die Lupe genommen.

    Dazu kommen Überwachungsprogramme der EU und des Bundes, saisonal wechselnde Schwerpunkte und Kontrollen nach Verbraucherbeschwerden.

    Die Kontrolleure besichtigen Betriebe, nehmen Proben und prüfen die Unterlagen.

    Bei fahrlässigen Verstößen gibt es eine Verwarnung oder Geldbußen, bei schweren Fällen drohen Geldstrafen, Haft und Betriebsschließung.

    Das Unternehmen kann auch zum Rückruf eines Produkts und zur öffentlichen Warnung in den Medien verpflichtet werden.

    Von den 64 054 Lebensmittelproben, die das Landesamt im Jahr 2010 untersuchte, waren 7085 oder 11 Prozent beanstandet worden - davon 309 wegen gesundheitlicher Risiken.

    Dabei ging es in 217 Fällen um Fleisch.

    Warum das Bundesinstitut für Risikobewertung die Verbraucher-Umfrage durchführt

    Das Bundesinstitut zieht aus den Ergebnissen die Erkenntnis, dass besonders überprüfte und wissenschaftlich anerkannte Gesundheitsthemen mehr in den Fokus gerückt werden sollten. Das bestätigt auch das Drittel der Befragten, die sich eine Bereitstellung wissenschaftlich gesicherter Informationen wünschen würden.

    Das könnte möglicherweise bereits der "March for Science" bewirken, der auf der ganzen Welt am 22. April 2017 stattfinden soll. Dabei geht es darum, für die Bedeutung wissenschaftlich fundierter Fakten einzustehen. In Deutschland finden in 14 Städten, darunter in Bayern auch München, Kundgebungen und Demonstrationen statt. rlb

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