Ein bisschen Schaf, ein bisschen Qualle: So lautet das unheimliche Rezept der Wissenschaftler in Uruguay. Durch Genmanipulation schufen die Forscher in der Dunkelheit leuchtende Schafe. Ähnlich wie künstliche Sternenhimmel an manchen Kinderzimmerdecken können die phosphoreszierenden Tiere, deren Erbgut mit Quallen-DNA versetzt wurde, Licht quasi "speichern" und im Anschluss an Bestrahlung mit UV-Licht nachleuchten.
Nach Genmanipulation: Tiere entwickelten sich normal
Ein solcher Effekt sei zumindest in Lateinamerika noch nie zuvor erreicht worden, teilten die beteiligten Forschungsinstitute in Montevideo mit. Die genveränderten Schafe seien vergangenen Oktober geboren worden und hätten sich normal entwickelt.
Leuchtende Schafe: "Sehr effiziente Technik"
Es handele sich um eine "sehr effiziente Technik", da alle geborenen Tiere die gewünschten Eigenschaften aufwiesen, sagte Alejo Menchaca, Direktor des Instituts für die Reproduktion von Tieren,. "Jetzt können wir mit einem anderen Gen arbeiten, das von größerem Interesse ist, um ein spezifisches Protein zu erzeugen."
Schon in Argentinien erblickte 2011 eine genmanipulierte Kuh das Licht der Welt, deren Milch menschliche Proteine enthält. Derselbe Effekt wurde auch in Brasilien mit Ziegen erreicht, deren Erbgut gezielt verändert worden war.
Leuchten in der Dunkelheit hat keinen Sinn
Sinn und Zweck haben die leuchtenden Schafe übrigens nicht. Das bizarre Experiment sei nur erfolgt, die Methode der Genmanipulation auf ihre Praxistauglichkeit zu überprüfen, hieß es. AZ, afp