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Umfrage: Krebs und Demenz machen den Deutschen Angst

Umfrage

Krebs und Demenz machen den Deutschen Angst

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    Die DAK-Gesundheit fragt regelmäßig, vor welchen Krankheiten sich die Menschen in Deutschland besonders fürchten. Krebs bleibt zwar der größte Angstmacher. Doch bei Frauen und Männern über 60 Jahren hat Demenz stark aufgeholt.
    Die DAK-Gesundheit fragt regelmäßig, vor welchen Krankheiten sich die Menschen in Deutschland besonders fürchten. Krebs bleibt zwar der größte Angstmacher. Doch bei Frauen und Männern über 60 Jahren hat Demenz stark aufgeholt. Foto: David Hecker/Symbol (dpa)

    Es gibt immer mehr alte Menschen in Deutschland - auch die Angst, an Demenz zu erkranken steigt. Nach einer aktuellen DAK-Umfrage fürchten sich die Deutschen am meisten davor, an Krebs oder Demenz zu erkranken. Krebs bleibt zwar der größte Angstmacher, doch bei Frauen und Männern über 60 Jahren hat eine andere Erkrankung stark aufgeholt. "Während die Sorge vor Krebs, Unfall oder Herzinfarkt zurückgeht, nimmt die Furcht vor der unheilbaren Erkrankung des Gehirns zu", erklärte Sprecher Rüdiger Scharf.

    Was Sie über Krebs wissen sollten

    Statistisch gesehen entwickelt jeder dritte Europäer im Laufe seines Lebens Krebs. In Deutschland erkranken etwa 395.000 Menschen jährlich neu, etwa 210.000 Menschen sterben an der Krankheit.

    Der Ausdruck Tumor wird als Überbegriff für gut- und bösartige Geschwülste verwendet.

    Von Tumoren werden sogenannte Systemerkrankungen unterschieden, wie Blutkrebs (Leukämie) oder Lymphdrüsenkrebs.

    Tumore gehen auf krankhafte Veränderungen zurück, die eine gesunde Zelle in eine unkontrolliert wachsende Zelle umwandeln.

    Gemäß den aktuellen Zahlen der Deutschen Krebsgesellschaft ist bei Männern die häufigste Krebsart mit jährlich rund 63.000 Erkrankungen Prostatakrebs. Bei Frauen ist dies Brustkrebs mit jährlich rund 70.000 Erkrankungen. Danach folgen Darmkrebs, Lungenkrebs, Harnblasenkrebs und Magenkrebs.

    Eine Form der Krebstherapie ist die Operation. Voraussetzung ist die frühzeitige Erkennung des Tumors. Neue Techniken wie Laserchirurgie und Endoskopie ermöglichen schonendere Operationen als noch vor Jahren.

    Die Chemotherapie ist die medikamentöse Behandlung von Krebserkrankungen. Dabei werden Stoffe verwendet, die ihre schädigende Wirkung möglichst gezielt auf bestimmte krankheitsverursachende Zellen beziehungsweise Mikroorganismen ausüben und diese abtöten oder in ihrem Wachstum hemmen.

    Die molekularbiologische oder auch zielgerichtete Krebstherapie ist ein junger Ansatz bei der Behandlung von Krebs. Während die Chemotherapie eher unspezifisch wirkt und auch gesunde Zellen schädigt, können durch neue Wirkstoffe Krebszellen zielgenau angegriffen werden.

    Bei bösartigen Tumoren kommt häufig auch die Strahlentherapie zum Einsatz. Vorwiegend wird Gammastrahlung, Röntgenstrahlung oder Elektronenstrahlung verwendet.

    Etwa zwei Drittel aller Krebserkrankungen werden durch Nikotinsucht, falsche Ernährung und Risikofaktoren in der Umwelt hervorgerufen. Neben gesunder Ernährung und Sport gilt ganz allgemein „bewusstes Leben“ als eine gute Methode der Krebsprävention.

    Für die repräsentative Forsa-Studie im Auftrag der Krankenkasse wurden von Ende Oktober bis Mitte November 3086 Frauen und Männer befragt. Seit 2010 gibt die DAK-Gesundheit Umfragen über die Angst vor Krankheiten in Auftrag.

    Demenz: Pflegebedingungen müssen verbessert werden

    Krebs bleibt weiterhin der größte Angstmacher: 67 Prozent der Befragten haben am meisten Furcht vor einem bösartigen Tumor (Vorjahr: 68 Prozent). Die Angst vor Alzheimer und Demenz kommt an zweiter Stelle (51 Prozent) - hier gibt es im Vergleich zum Vorjahr einen Anstieg um drei Prozentpunkte. Es folgen Sorgen vor einem Schlaganfall, einem schweren Unfall oder einem Herzinfarkt.

    Menschen über 60 fürchten die Demenz am meisten

    Bei den über 60-Jährigen ist die Angst vor Demenz inzwischen größer als vor Krebs oder einem Schlaganfall, geht aus der Umfrage hervor. In Deutschland leiden demnach derzeit rund 1,3 Millionen Menschen an Demenz; Experten gehen davon aus, dass sich die Zahl der Betroffenen bis zum Jahr 2050 verdoppelt. "Diese Entwicklung macht vielen Menschen Angst", erklärte Annett Saal von der DAK-Gesundheit. "Es ist die große Herausforderung von Politik und Gesellschaft, darauf zu reagieren und die Pflegebedingungen für Demenzkranke und ihre Angehörigen zu verbessern."

    Angst vor Krebs: Nur die Hälfte geht zur Vorsorgeuntersuchung

    Demenz in Deutschland

    Derzeit gehen Experten davon aus, dass jeder dritte Mann und jede zweite Frau damit rechnen muss, im Lauf des Lebens an Demenz zu erkranken.

    Das besagt der Pflegereport 2010 der Krankenkasse Barmer GEK. Die Zahl von 1,2 Millionen Demenzkranken wird sich demnach bis 2060 auf 2,5 Millionen mehr als verdoppeln.

    Von den Dementen gelten rund zwei Drittel als pflegebedürftig. Pro Monat braucht ein Demenzkranker im Schnitt gut 500 Euro mehr von den Pflege- und 300 Euro mehr von den Krankenkassen als ein durchschnittlicher Versicherter, hat der Autor der Studie, Heinz Rothgang, errechnet.

    Das sind rund 10 000 Euro im Jahr. Rechnet man die steigende Zahl der Dementen hoch, kommt man längerfristig auf einen zweistelligen Milliardenbetrag, der zusätzlich nötig wäre.

    Die Zahl der Pflegebedürftigen könnte laut Experten von derzeit mehr als 2,4 Millionen bis zum Jahr 2030 auf 3,4 Millionen steigen. 2050 könnte es laut Statistischem Bundesamt sogar 4,5 Millionen Pflegebedürftige geben. Hauptgrund ist die höhere Lebenserwartung.

    Obwohl die Angst vor einer Tumorerkrankung bei den 30- bis 44-jährigen Befragten an erster Stelle steht, geht nur gut die Hälfte (54 Prozent) zur Krebs-Vorsorgeuntersuchung. Jeder Dritte in dieser Altersgruppe gab an, einen Gesundheitscheck gegen Herz-Kreislauf-Krankheiten zu nutzen.

    Bayern halten sich für besonders gesund

    Ihren derzeitigen Gesundheitszustand schätzten 88 Prozent der Befragten - wie im Vorjahr - als gut oder sehr gut ein. Für besonders gesund halten sich die Menschen in Baden-Württemberg, Bayern und Nordrhein-Westfalen, das Schlusslicht ist Brandenburg. dpa/AZ

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