Schwangere mit Übelkeit und Erbrechen erleiden seltener Fehlgeburten. Das zeigt eine aktuelle Studie, die im Fachmagazin JAMA Internal Medicine erschienen ist.
Schwangerschaftsübelkeit: Risiko für Fehlgeburt wohl geringer
Knapp 800 Frauen befragten die amerikanischen Forscher für die Untersuchung. Das Ergebnis: Bei Schwangeren, die über Übelkeit und Erbrechen klagten, war das Risiko für einen ungewollten Abbruch der Schwangerschaft um 50 bis 75 Prozent reduziert, im Vergleich zu Probandinnen ohne Beschwerden.
Die Experten erkannten den positiven Zusammengang schon in den ersten Wochen der Schwangerschaft. Die Schwangeren wurden bereits zu diesem Zeitpunkt befragt - nicht wie bei früheren Studien erst im Nachhinein. Wann und wie lange ihnen übel war, das konnten frühere Forschungs-Teilnehmerinnen oft nicht mehr präzise wiedergeben. Bei der aktuellen US-Studie wurden sie deshalb schon in der ersten Schwangerschaftsphase begleitet, um genauere Forschungsergebnisse zu erzielen.
Den meisten Frauen erleben Übelkeit zu Beginn der Schwangerschaft
Etwa vier von fünf Frauen klagen im ersten Drittel ihrer Schwangerschaft über Übelkeit und Erbrechen. Bei einem Fünftel bleiben die Symptome noch im zweiten Drittel bestehen. Fünf bis zehn Prozent der Frauen müssen auch in den letzten drei Monaten noch damit leben.
Woher die Übelkeit in der Schwangerschaft genau rührt, das ist noch nicht genau erforscht. Experten verweisen aber immer wieder auf den durcheinandergeratenen Hormonhaushalt, der den Magen-Darm-Trakt träge werden lässt. Auch die Psyche spiele bei vielen werdenden Müttern eine Rolle.
Generell sollten Frauen, die an Übelkeit leiden, während der Schwangerschaft über den Tag verteilt fünf bis sechs kleinere Mahlzeiten zu sich nehmen. Besonders das, worauf sie Appetit haben, tut ihnen dann Ärzten zufolge gut. AZ
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