Die am Donnerstag veröffentlichte Untersuchung des "National Institute of Allergy and Infectious Diseases" kommt zu diesem Ergebnis. 1800 Paaren in den USA, Afrika und Asien wurden untersucht. Weil das vorläufige Ergebnis so dramatisch war hat ein Aufsichtsgremium beschlossen, die Befunde bereits vier Jahre vor Abschluss der noch laufenden Studie zu veröffentlichen.
Nach Angaben des Instituts beweist die Studie erstmals, dass eine frühzeitige Behandlung nicht nur der Gesundheit des AIDS-Kranken selbst zugutekomme, sondern auch die sexuelle Übertragung des Virus an den Geschlechtspartner wesentlich gehemmt werde. Erstmals habe ein klinischer Test "definitiv" gezeigt, dass das Übertragungsrisiko innerhalb von Lebensgemeinschaften durch eine schnelle antiretrovirale Behandlung gesenkt werden könne, sagte der leitende Wissenschaftler Myron Cohen vom Institut für weltweite Gesundheit und Infektionskrankheiten der Universität North Carolina. "Das sind großartige Neuigkeiten." Weltweit sind mehr als 33 Millionen Menschen mit HIV infiziert, zwei Drittel davon leben in Afrika südlich der Sahara.
Bei der im April 2005 begonnenen Studie wurde der einen Hälfte der Infizierten ein Mix aus Aids-Medikamenten verabreicht, während die andere Hälfte die Medikamente erst nach Verschlechterung des Gesundheitszustandes einnahm. Während es in der Gruppe, in der die Behandlung umgehend aufgenommen wurde, nur eine Übertragung gab, verzeichneten die Forscher den Angaben zufolge in der zweiten "verspäteten" Gruppe 27 Fälle, in denen sich der Partner ansteckte. afp/dpa