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Tuberkulose: Tuberkulose-Erkrankungen in Baden-Württemberg nehmen zu

Tuberkulose

Tuberkulose-Erkrankungen in Baden-Württemberg nehmen zu

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    Der Tuberkulose-Erreger Mycobacterium tuberculosis, aufgenommen unter dem Elektronenmikroskop.
    Der Tuberkulose-Erreger Mycobacterium tuberculosis, aufgenommen unter dem Elektronenmikroskop. Foto: Robert-Koch-Institut/Gudrun Holland (dpa)

    Während 2014 noch 480 Fälle gemeldet wurden, lag die Zahl der Infektionen 2016 bei 755. Für 2017 wurden bislang 253 Erkrankungen verzeichnet. Damit liegt die Anzahl der Fälle allerdings um 14 niedriger als im Vergleichszeitraum des Vorjahres.

    Vor allem Migranten erkranken in Deutschland an Tuberkulose

    Die Betroffenen sind laut Regierungspräsidium großteils Menschen aus Herkunftsländern, in denen die Tuberkulose häufig auftritt. Dazu gehören dem

    Ein Aufwärtstrend der Tuberkuloseinfektionen ist in ganz Deutschland zu beobachten. 2016 verzeichnete das Robert Koch-Institut bundesweit 5915 Erkrankungen. Ein vorübergehender Tiefstand war 2012 mit 4112 Fällen erreicht gewesen.

    Tuberkulose: Mehr als zehn Millionen Erkrankte

    Eine Übertragung der Tuberkulose findet laut RKI über Tröpfchen in der Luft statt. Erkrankte leiden unter Kraftlosigkeit, Nachtschweiß, Gewichtsabnahme oder anhaltendem Husten. Weltweit sterben jährlich etwa 1,4 Millionen Menschen an Tuberkulose, oft aufgrund einer unzureichenden Behandlung oder einer vorausgehenden HIV-Infektion. Man geht davon aus, dass ein Drittel der Weltbevölkerung mit einem Tuberkulosebakterium infiziert ist. Allerdings entwickeln nur fünf bis zehn Prozent der Erwachsenen tatsächlich eine behandlungsbedürftige Tuberkulose. Ein Problem stelle laut

    Wichtig sei in jedem Fall die frühe Behandlung Infizierter. Eine Impfung gegen Tuberkulose wird seit 1998 nicht mehr vorgenommen, da die Wirksamkeit des Impfstoffes nicht sicher belegt werden kann und die Ansteckungszahlen in Deutschland zu gering für eine flächendeckende Impfung sind.  Etwa 10,4 Millionen Menschen weltweit erkrankten laut dem "Global Tuberculosis Report 2016" der WHO im Jahr 2015 an Tuberkulose.

    In Europa sind TBC-Erkrankungen wegen besserer Hygiene, vollwertiger Ernährung und Medikamenten relativ selten geworden. In Entwicklungsländern steigt hingegen die Zahl der Neuerkrankungen - vor allem multiresitente Tuberkulose-Stämme breiten sich vermehrt aus. Für Erkrankte sind TBC-Medikamente dort oft zu teuer.

    Tuberkulose bei Mensch und Tier

    Die Infektionskrankheit befällt vor allem die Lunge, kann aber auch andere Organe treffen.

    Häufigster Infektionsweg für Menschen ist die Tröpfcheninfektion durch die Luft.

    Die Erkrankung ist medikamentös sehr gut behandelbar.

    Dem Landesamt für Gesundheit zufolge besteht keine erhöhte Infektionsgefahr durch die Rinder-Tbc. Nur bei direktem Kontakt zu kranken Tieren ist eine Ansteckung denkbar.

    Die Tbc bei Menschen ist meldepflichtig. Seit 2001 ging die Fallzahl in Bayern um die Hälfte zurück.

    Rinder-Tbc ist anzeigepflichtig. Tiere bleiben meist lange unauffällig; Organveränderungen fallen oft erst bei der Fleischuntersuchung auf.

    Die Rinder-Tbc ist eine Zoonose: Der Erreger überträgt sich vom Tier auf Menschen und umgekehrt.

    Das Mykobakterium bovis findet sich auch bei Dachsen (in England) und Weißwedelhirschen (USA) oder das Mykobakterium caprae bei Rotwild in Deutschland und Österreich.

    Milch für Verzehr und Verarbeitung muss von Tbc-freien Tieren stammen. Rohmilch, die ab Hof verkauft wird, ist abzukochen.

    Rohmilchkäse darf nur aus Milch von amtlich als Tbc-frei geltenden Herden hergestellt werden.

    Europaweit wird jedes Rind für den menschlichen Verzehr einer Tier- und Fleischuntersuchung unterzogen. Es darf nur verwendet werden, wenn die gesundheitliche Unbedenklichkeit feststeht.

    Betriebe unter Tbc-Verdacht sind mindestens sechs Wochen gesperrt.

    Verdächtige Tiere werden getötet, die Milch der anderen muss erhitzt werden. Tiere dürfen in dieser Zeit nicht verkauft werden.

    Laut WHO-Report wurden zwischen 2000 und 2015 aber auch 49 Millionen Menschen erfolgreich behandelt. dpa

    Sie stehen auf der Liste der Todesursachen ganz oben. An Pneumonie sterben jährlich nahezu 4 Millionen Menschen, vorwiegend Kinder. Die Lungenentzündung ist damit trauriger Spitzenreiter der Krankheiten, die die meisten Todesopfer fordern.
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