Immer mehr Kinder erkranken an Tuberkulose: Die Zahl der
Antibiotika resistenten Tuberkulose-Formen
Der leichte aber kontinuierliche Anstieg der Tuberkulose-Fälle bei Kindern könnte laut RKI ein Hinweis darauf sein, dass die Möglichkeiten zur Verhinderung der Erkrankung nicht voll ausgeschöpft werden. Zudem brauche der öffentliche Gesundheitsdienst "ausreichende Kapazität für die Tuberkulosekontrolle" erklärte RKI-Präsident Reinhard Burger.
Insgesamt erkrankten 2011 in Deutschland 4317 Menschen an Tuberkulose und damit kaum weniger als 2010, als 4388 Fälle registriert wurden. Die Zahl der an Tbc gestorbenen Menschen blieb 2011 mit 162 nahezu konstant. Laut RKI nähert sich die Zahl der Erkrankungen damit einem "Plateau", nachdem sie bis 2008 jedes Jahr deutlich zurückgegangen war.
Immer mehr Kinder erkranken an Tuberkulose
Dabei gibt es deutliche regionale Unterschiede. So wurden beispielsweise in Berlin 9,3 Erkrankungen pro 100.000 Einwohner registriert, was deutlich über dem bundesweiten Durchschnitt von 5,3 Fälle pro 100.000 Einwohner liegt. Tuberkulose ist auch in Deutschland laut RKI in erster Linie eine Krankheit der sozial Schwächeren.
Weltweit gehört die Tuberkulose zu den verbreitetsten Erkrankungen. Die bakterielle Infektionskrankheit befällt vor allem die Lungen. Die Behandlung mit einer Kombination verschiedener Medikamente ist vergleichsweise langwierig und dauert mindestens sechs Monate. Die lange Behandlungsdauer und Nebenwirkungen sind oft Ursache eines Therapieabbruches.
Tuberkulose: Regionale Unterschiede
Die gegen Antibiotika resistenten Tuberkulose-Formen sind daher ein zunehmendes Problem. Der Anteil multiresistenter Tuberkulosen liegt laut RKI bei rund zwei Prozent. Am 24. März, dem Welt-Tuberkulose-Tag, wird alljährlich auf die Krankheit aufmerksam gemacht. Der Erreger wurde vor über 130 Jahren von Robert Koch entdeckt. (afp, AZ)