Startseite
Icon Pfeil nach unten
Geld & Leben
Icon Pfeil nach unten

Tropenmücke: Der Klimawandel bringt die Asiatische Tigermücke bis nach Nordeuropa

Tropenmücke

Der Klimawandel bringt die Asiatische Tigermücke bis nach Nordeuropa

    • |
    Gefährliches Raubtier: Vor allem die Asiatische Tigermücke (Aedes albopicts) breitet sich derzeit stark aus - bis in den Norden Europas.
    Gefährliches Raubtier: Vor allem die Asiatische Tigermücke (Aedes albopicts) breitet sich derzeit stark aus - bis in den Norden Europas. Foto: Symbolbild: James Gathany/Centers for Disease Control and Prevention's (dpa)

    Aufgrund des weltweiten Klimawandels wird sich die Asiatische Tigermücke nach Einschätzung von Experten weiter in den Norden Europas ausbreiten. Das Verbreitungsgebiet der verwandten Asiatischen Buschmücke, die bereits in Deutschland heimisch ist, wird dagegen deutlich kleiner, wie Wissenschaftler des Senckenberg Forschungsinstituts und der Goethe-Universität Frankfurt am Main einer Pressemitteilung vom Montag zufolge anhand von Modellrechnungen herausfanden.

    Asiatische Tigermücke: Wie Tropenmücken unsere Gesundheit bedrohen

    Warum ist es derart Besorgnis erregend, dass die Asiatische Tigermücke ebenso wie die Buschmücke immer weiter in Europa verbreitet sind? Die Antwort lautet: Beide Mückenarten gelten als Überträger von verschiedenen Viren, die Infektionskrankheiten auslösen können. Dazu zählen Gelbfieber, Zika, Dengue, das West-Nil-Fieber oder Chikungunya-Fieber. Deshalb ist es nicht nur nervig, sondern geradezu gefährlich, wenn sich die Asiatische Tigermücke bis in den Norden Europas ausbreitet.

    Das ist das Zika-Virus

    Das Zika-Virus kann vor allem für schwangere Frauen und deren Kinder gefährlich werden. Ein Überblick.

    Das Zika-Virus wurde erstmals 1947 in Uganda bei einem Affen entdeckt. Benannt ist es nach einem südlich der ugandischen Hauptstadt Kampala gelegenen Wald.

    Der erste Fall beim Menschen wurde nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) 1952 bekannt.

    Dengue- und Chikungunya-Fieber werden durch die Tigermücke übertragen. Auch das Zika-Virus wird durch Stechmücken übertragen.

    Das Zika-Virus kam bislang nur im tropischen Afrika, in Südostasien und auf den pazifischen Inseln vor. Experten vermuten, dass es durch die Fußball-WM nach Brasilien gelangen konnte und sich von dort ausgebreitet hat.

    In bis zu 80 Prozent der Fälle bleibt die Infektion unbemerkt. In den anderen Fällen ähneln die Symptome einer Grippe: Die Infizierten leiden unter Fieber, Kopf-, Gelenk- und Muskelschmerzen. Häufig treten auch Hautausschlag und Bindehautentzündungen auf.

    In einigen Fällen kann es nach einer Zikavirus-Infektion zu einem Guillain-Barré-Syndrom kommen, einer entzündlichen Nervenerkrankung. Dabei können Empfindungsstörungen und Lähmungserscheinungen in Beinen und Armen auftreten. In den meisten Fällen bilden sich die Symptome wieder zurück.

    Besonders gefährlich kann das Virus für Schwangere sein: Es kann sich offenkundig auf das ungeborene Kind übertragen und zu Hirnfehlbildungen führen, einer sogenannten Mikrozephalie.

    Sowohl das Robert-Koch-Institut (RKI) als auch Tropenmediziner und Viren-Experten sehen keine Gefahr, dass sich das Virus auch hierzulande verbreitet. Es fehlen die klimatischen Bedingungen; die Gelbfiebermücke als Hauptüberträgerin kommt hier gar nicht vor. Und bei der vereinzelt in Süddeutschland auftauchenden Asiatischen Tigermücke ist gar nicht klar, ob sie das Virus tatsächlich überträgt.

    Es gibt bislang weder einen Impfstoff noch ein gezieltes Medikament zur Behandlung Erkrankter.

    Tigermücken gibt es bereits seit mehreren Jahrzehnten im Mittelmeerraum. Zuletzt wurde die Asiatische Tigermücke in Deutschland in Baden-Württemberg und Thüringen nachgewiesen. Die Asiatische Buschmücke wurde bislang in Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Niedersachsen,

    Bisher konnte sich die Asiatische Tigermücke nicht so gut ausbreiten. In Nord- und Osteuropa sei die Temperatur während der Wintermonate der entscheidende limitierende Faktor für die Tigermücke. Die Mücken seien zwar bis zu einem gewissen Grad an kältere Temperaturen angepasst. Liegen die Temperaturen aber unter der kritischen Grenze, überlebten ihre Eier nicht. Doch das könnte bald vorbei sein.

    Tigermücke kann dank Klimawandel im Norden überleben

    Durch den Klimawandel werden sich diese Grenzen nach Einschätzung der Forscher aufgrund milderer Winter weiter nach Norden verschieben. Die Asiatische Tigermücke hat es demnach zukünftig leichter, sich auch im Norden Europas das ganze Jahr über zu vermehren. In Südeuropa werde die Tigermücke dagegen aufgrund der zunehmenden Sommertrockenheit dann nicht mehr so häufig sein.

    Die Asiatische Tigermücke, die gefährliche Krankheiten überträgt und diese somit verstärkt in den Norden Europas bringen könnte, profitiert von der Klimaerwärmung. Für die Buschmücke, die an kühlere Bedingungen besser angepasst ist, wird sich der Studie zufolge das Lebensgebiet mit geeigneten Klimabedingungen im Zuge des Klimawandels verkleinern. "Dieser Mücken-Art wird es bei uns zukünftig schlicht zu warm", erklärte Klimpel. afp/sh

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden