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Tourismus: Gefährliche Malaria: Was Reisende wissen müssen

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Gefährliche Malaria: Was Reisende wissen müssen

Malaria wird durch eine Steckmücke auf den Menschen übertragen.
Malaria wird durch eine Steckmücke auf den Menschen übertragen. Foto: EPA/U.S. Centers for Disease Control and Prevention (dpa)

Prof. Gerd Burchard vom Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin in Hamburg erklärt, wie man sich vor Malaria schützen sollte.

Wo ist Malaria verbreitet?

Die von der Anopheles-Mücke übertragene Malaria ist eine typische Tropenkrankheit. Sie ist in weiten Teilen Südamerikas, Afrikas und Asiens verbreitet. Das Risiko unterschiedet sich von Land zu Land.

Wo sollte ich eine Malaria-Prophylaxe machen?

In Hochrisikogebieten ist eine Prophylaxe ratsam. Dazu zählen die afrikanischen Länder südlich der Sahara bis hinunter nach Mosambik - nicht aber Südafrika - und die Inseln Südostasiens östlich von Lombok bis einschließlich Papua-Neuguinea. In diesen Regionen sei das Risiko, an Malaria zu sterben, höher als die Gefahr durch mögliche Nebenwirkungen der Prophylaxe-Medikamente, erklärt Burchard. In großen Teilen Südasiens sowie in Südamerika reicht es dagegen, ein Notfallmedikament im Gepäck zu haben, das man bei Verdacht auf Malaria einnimmt. Das gilt etwa für Indien oder auf Borneo.

Wie sieht die Prophylaxe aus?

Das ist Malaria

Die Malaria ist eine tropentypische Krankheit und eine der bedeutendsten Infektionskrankheiten überhaupt.

Die Krankheit wird durch einzellige Organismen, die sogenannten Plasmodien, hervorgerufen.

Etwa 40 Prozent der Weltbevölkerung lebt in Malaria-Endemiegebieten.

Rund 250 Millionen Menschen erkranken pro Jahr an Malaria. 800.000 bis 1,2 Millionen Menschen sterben an der Krankheit, darunter viele Kinder.

In Deutschland wurden laut RKI in den letzten Jahren jährlich rund 500 Malaria-Erkrankungen erfasst.

In der Regel erfolgt die Übertragung der Krankheit durch den Stich einer Stechmücke der Gattung Anopheles.

Eine direkte Ansteckung von Mensch zu Mensch ist nicht möglich.

Die Malaria beginnt meist mit Symptomen wie Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen und wird häufig mit einer normalen Grippe verwechselt.

Bei der gefährlichsten Art, der Malaria tropica, kann es zu starkem Fieber, Krampfanfällen, Bewusstseinstrübungen, Nierenversagen, Durchfall, Lungenödem und Kreislaufkollaps kommen. 60 Prozent der Fälle enden tödlich.

Behandelt wird die Malaria mit Medikamenten. Allerdings ist eine schnelle Erkennung wichtig. Je länger die Krankheit unbehandelt bleibt, umso gefährlich wird sie für den Menschen.

Zwei Medikamente stehen zum vorbeugenden Schutz vor Malaria zur Verfügung, von denen Reisende jeweils eine Tablette pro Tag nehmen müssen: Malarone/Malanil mit dem Wirkstoff Atovaquon-Proguanil und das Breitbandantibiotikum Doxycyclin. "Bei der Wirksamkeit gibt es keinen Unterschied", sagt Burchard. Beide Medikamente sind rezeptpflichtig und werden vom Hausarzt verschrieben. Malarone muss noch sieben Tag nach der Reise weiter genommen werden, Doxycyclin sogar vier Wochen. Malarone ist nicht günstig: Die Packung mit zwölf Tabletten kostet mehr als 50 Euro. Das Präparat Lariam sei in Deutschland mittlerweile aus dem Verkehr gezogen, so der Experte.

Welche Nebenwirkungen gibt es?

Bei Malarone könnten vor allem Magen-Darm-Unverträglichkeiten auftreten, erklärt Burchard. Bei Doxycyclin nennt der Experte Hautreaktionen bei starker Sonneneinstrahlung und Pilzbefall der Schleimhäute auch im Genitalbereich. Doxycyclin sollte nicht von Schwangeren und Kindern unter acht Jahren eingenommen werden, rät der Tropenmediziner.

Zahlt die Krankenkasse die Medikamente?

Die gesetzlichen Krankenkassen zahlen in der Regel nicht für Malaria-Prophylaxe. Allerdings erstatten viele Kassen die Kosten bei einer privaten Reise in Malaria-Gebiete freiwillig, erklärt Claudia Widmaier, Pressereferentin des Spitzenverbandes der gesetzlichen Krankenkassen. Am besten fragt man vorher bei seiner Kasse nach.

Was kann ich als Reisender sonst tun?

Konsequenter Mückenschutz ist immer noch der beste Weg, um eine Malariainfektion zu vermeiden. Reisende sollten nachts unter Netzen schlafen und sich tagsüber mit einem Antimückenspray einsprühen, das den Wirkstoff DEET enthält. Es empfiehlt sich lange Kleidung. (dpa)

Übersicht des Centrums für Reisemedizin zu Erstattungen der einzelnen Kassen

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