Seen und Flüsse in Bayern sind zugefroren - aber die Fische ertragen die Kälte gut. "Unsere heimischen Fische sind an die Kälte gut angepasst", erklärt Thomas Speierl, Leiter der Fachberatung für Fischerei des Bezirks Oberfranken in einer Mitteilung. "Sie sind wechselwarme Tiere und haben ihren ganz eigenen Kälteschutz." Sie passen also ihren Kreislauf an die Temperatur des Wassers an.
Der Karpfen zum Beispiel halte eine Art Winterstarre: Wenn die Wassertemperatur auf vier Grad Celsius fällt, gehen seine Herzschläge auf drei bis sechs Schläge pro Minute zurück, sagte Speierl. Andere Fischarten graben sich dem Fisch-Experten zufolge sogar in den Boden ein und halten quasi einen Winterschlaf - wie die Schleie.
Was sind Gefahren für die Fische?
Aber im Extremfall wird es dann selbst Fischen zu kalt werden. Zwar bilde Eis auf dem Wasser sozusagen eine Isolierschicht, so dass kalte Luft einen See oder Teich mit mehr als einem Meter Wassertiefe nicht bis zum Grund durchfrieren lassen kann, erklärt Speierl. Am Grund des Sees oder Teiches habe es dann immer noch vier Grad Celsius.
"Ansonsten kann es passieren, dass das Wasser mitsamt den Fischen komplett durchfriert", sagt er. "Sobald sich in ihrer Körperflüssigkeit Eiskristalle bilden, sterben sie, unabhängig davon, wie stark sie ihren Stoffwechsel heruntergefahren haben."
Eine besondere Gefahr für die Fische sind derzeit allerdings offenbar besonders die Kormorane. Auf der Suche nach Nahrung stürzen sich vielerorts Schwärme von bis zu mehreren hundert Kormoranen auf die Flüsse und Bäche, die noch eisfrei sind, wie der bayerische Landesfischereiverband (LFV) kürzlich erst beklagte: "Die ohnehin angeschlagenen Fischbestände geraten zusätzlich unter Druck."