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TBC: Multiresistenz: Tuberkulose-Erkrankungen bereiten Sorgen

TBC

Multiresistenz: Tuberkulose-Erkrankungen bereiten Sorgen

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     Der Tuberkulose-Erreger Mycobacterium tuberculosis, aufgenommen unter dem Elektronenmikroskop (undatierte Aufnahme).
    Der Tuberkulose-Erreger Mycobacterium tuberculosis, aufgenommen unter dem Elektronenmikroskop (undatierte Aufnahme). Foto: Gudrun Holland/Robert Koch Institut, dpa

    Bei Tuberkulose gibt es keinen Rückgang. Im Gegenteil. Im Jahr 2012 sind erneut 4220 Menschen an

    Multiresistenz bei Tuberkulose bereitet Sorgen

    Besonders bereitet laut RKI der wachsende Anteil von multiresistenten Erkrankungen Sorgen. Bei diesen Erkrankungen seien mindestens die zwei wichtigsten Standardmedikamente gegen Tuberkulose unwirksam. 2012 lag  der Anteil bei 2,3 Prozent und damit höher als im Durchschnitt der  fünf Jahre zuvor (1,9 Prozent).

    TBC befällt die Lungen

    Tuberkulose bei Mensch und Tier

    Die Infektionskrankheit befällt vor allem die Lunge, kann aber auch andere Organe treffen.

    Häufigster Infektionsweg für Menschen ist die Tröpfcheninfektion durch die Luft.

    Die Erkrankung ist medikamentös sehr gut behandelbar.

    Dem Landesamt für Gesundheit zufolge besteht keine erhöhte Infektionsgefahr durch die Rinder-Tbc. Nur bei direktem Kontakt zu kranken Tieren ist eine Ansteckung denkbar.

    Die Tbc bei Menschen ist meldepflichtig. Seit 2001 ging die Fallzahl in Bayern um die Hälfte zurück.

    Rinder-Tbc ist anzeigepflichtig. Tiere bleiben meist lange unauffällig; Organveränderungen fallen oft erst bei der Fleischuntersuchung auf.

    Die Rinder-Tbc ist eine Zoonose: Der Erreger überträgt sich vom Tier auf Menschen und umgekehrt.

    Das Mykobakterium bovis findet sich auch bei Dachsen (in England) und Weißwedelhirschen (USA) oder das Mykobakterium caprae bei Rotwild in Deutschland und Österreich.

    Milch für Verzehr und Verarbeitung muss von Tbc-freien Tieren stammen. Rohmilch, die ab Hof verkauft wird, ist abzukochen.

    Rohmilchkäse darf nur aus Milch von amtlich als Tbc-frei geltenden Herden hergestellt werden.

    Europaweit wird jedes Rind für den menschlichen Verzehr einer Tier- und Fleischuntersuchung unterzogen. Es darf nur verwendet werden, wenn die gesundheitliche Unbedenklichkeit feststeht.

    Betriebe unter Tbc-Verdacht sind mindestens sechs Wochen gesperrt.

    Verdächtige Tiere werden getötet, die Milch der anderen muss erhitzt werden. Tiere dürfen in dieser Zeit nicht verkauft werden.

    Tuberkulose ist eine bakterielle Infektionskrankheit. Sie befällt vor allem die Lungen. Die Behandlung mit einer Kombination verschiedener Medikamente ist vergleichsweise langwierig und dauert mindestens sechs Monate. Die lange Behandlungsdauer und Nebenwirkungen sind oft Ursache eines Therapieabbruches. Die multiresistenten Tuberkulosen sind daher ein zunehmendes Problem.

    2012 starben insgesamt 146 Patienten an Tuberkulose, das waren etwa  genauso viel wie im Jahr davor (144 Todesfälle). Die Zahl der  Tuberkuloseerkrankungen bei Kindern, die seit 2009 kontinuierlich angestiegen waren, blieb 2012 mit 178 Fällen gegenüber 2011  weitgehend unverändert. RKI-Präsident Reinhard Burger erklärte, die  Anstrengungen in der Früherkennung und Prävention der Tuberkulose  müssten intensiviert werden.

    Krankheiten: Weltweit ist TBC am meisten verbreitet

    Weltweit gehört die Tuberkulose zu den am meisten verbreiteten  Erkrankungen. Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO)  infizierten sich weltweit rund 8,6 Millionen Menschen mit Tbc; 1,3  Millionen starben. Betroffen ist vor allem Afrika, aber auch in  Osteuropa ist Tbc ein großes Problem.

    Am 24. März, dem Welt-Tuberkulose-Tag, wird alljährlich auf die  Krankheit aufmerksam gemacht. Der Erreger wurde vor über 130 Jahren  von dem deutschen Mediziner Robert Koch entdeckt. afp/AZ

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