Dass aktives Rauchen
Diabetes
fördert, ist schon seit längerem bekannt. Doch auch, wer als Nichtraucher häufig dem Qualm seiner Mitmenschen ausgesetzt ist, trägt ein erhöhtes Risiko, zuckerkrank zu werden. Das hat jetzt eine Studie im Rahmen von KORA ergeben, der "Kooperativen Gesundheitsforschung in der Region
Augsburg
", an der Wissenschaftler des Helmholtz-Zentrums
München
und des Deutschen Diabetes-Zentrums in
Düsseldorf
beteiligt waren. Die Untersuchung ist jetzt im European Journal of Epidemiology erschienen.Für die Untersuchung hatten die Wissenschaftler in den Jahren 1999 bis 2001 bei zufällig ausgewählten Probanden in der Region
Augsburg
einen "oralen Zuckerbelastungstest" durchgeführt. Er wird in epidemiologischen Studien häufig angewandt, um eine
Zuckerkrankheit
beziehungsweise ihre Vorstufen zu diagnostizieren: Ist der Blutzuckerwert in diesem Test nicht mehr normal, ohne dabei die Grenzwerte für einen
Diabetes
zu erreichen, liegt ein so genannter Prädiabetes vor, der später in eine
Zuckerkrankheit
übergehen kann.Sieben Jahre nach diesem Test kontrollierten die Forscher an fast 890 Studienteilnehmern aus der ersten Stichprobe, die damals normale Werte oder einen Prädiabetes gehabt hatten, ob in der Zwischenzeit ein
Diabetes
aufgetreten war. Ergebnis: Aktive Raucher hatten ein fast dreifach erhöhtes Erkrankungsrisiko. Doch auch bei denjenigen, die niemals geraucht hatten, aber zuhause oder am Arbeitsplatz Passivrauch ausgesetzt waren, war das Risiko zweieinhalbfach erhöht.Bei den Studienteilnehmern, die vor sieben Jahren schon einen Prädiabetes gehabt hatten, stieg durch Passivrauch das Diabetesrisiko sogar auf das 4,4-Fache an. Diese Zusammenhänge mit der
Zuckerkrankheit
seien ein Grund mehr, das Rauchen aufzugeben, so die Leiterin des Augsburger KORA-Studienzentrums, Privatdozentin Dr.
Christa Meisinger
, gegenüber unserer Zeitung.