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Studie: Übergewicht und Diabetes können vererbt werden

Studie

Übergewicht und Diabetes können vererbt werden

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    Übergewicht und Diabetes sind vererbbar. Dies fanden Münchner Forscher heraus.
    Übergewicht und Diabetes sind vererbbar. Dies fanden Münchner Forscher heraus. Foto: Waltraud Grubitzsch/Archiv (dpa)

    Durch eigene Fehlernährung verursachte Fettleibigkeit und Diabetes können vererbt werden. An Mäusen haben Münchner Wissenschaftler gezeigt, dass die Veranlagung zu diesen ernährungsbedingten Krankheiten sowohl über Eizellen als auch über Spermien epigenetisch an die Nachkommen weitergegeben werden. Die Epigenetik betrifft nicht den tatsächlichen DNA-Code, sondern die Regulation verschiedener Gene;

    Übergewichtig dank fettreicher Nahrung: Mäuse vererben Krankheit

    Für ihre Studie verwendete das Team vom Institut für Experimentelle Genetik (IEG) am Helmholtz Zentrum München Tiere, die aufgrund fettreicher Nahrung übergewichtig geworden waren und einen Typ-2-Diabetes entwickelt hatten. Ihre Nachkommen wurden über künstliche Befruchtung gezeugt und von Leihmüttern ausgetragen. So wurden andere Einflüsse ausgeschlossen, etwa das vom Stoffwechsel einer dicken Mutter bestimmte Nahrungsangebot für den Embryo in der Schwangerschaft. Die Wissenschaftler veröffentlichten ihre Studie in der Fachzeitschrift Nature Genetics.

    Mehrere Studien zeigten bereits, dass Fettleibigkeit und ihre Begleiterkrankungen von Vätern epigenetisch weitergegeben werden können. Im Januar hatten US-Forscher im Fachjournal Science eine Studie mit Mäusemännchen veröffentlicht, nach der fettreiche Ernährung den Stoffwechsel der Nachkommen negativ beeinflussen kann. Andere Forscher wiesen eine ähnliche Wirkung auch bei Menschen nach.

    Fettleibigkeit: Mütterlicher Einfluss wohl größer als väterlicher

    Neu ist bei der Münchner Studie der Weg über die künstliche Befruchtung mit entnommenen Eizellen und Spermien, so dass auch der Einfluss der mütterlichen Erbanlagen isoliert gesehen werden kann. Dabei konnten die Wissenschaftler nachweisen, dass der mütterliche Einfluss auf die Veränderung des Stoffwechsels noch größer ist als der väterliche - und dass männliche und weibliche Nachkommen unterschiedlich betroffen sind: Weibliche Nachkommen wurden eher dicker, männliche Nachkommen hatten höhere Blutzuckerprobleme.

    "Es zeigte sich, dass sowohl Eizellen als auch Spermien epigenetische Information weitergeben, die insbesondere bei den weiblichen Nachkommen zu einer starken Fettleibigkeit führten", sagte Studienleiter Johannes Beckers. Der Initiator der Studie und Direktor des IEG, Martin Hrabe de Angelis sieht auch eine mögliche Erklärung für die Ausbreitung der Zuckerkrankheit. "Diese Art der

    An der Studie waren auch Forscher der Technischen Universität München und des Deutschen Zentrums für Diabetesforschung (DZD) beteiligt. dpa

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