Das Schmallenberg-Virus grassiert inzwischen in fast allen Bundesländern. Das
Schmallenberg-Virus: Risiko einer Infektion bei Menschen gering
Das ist das Schmallenberg-Virus
Das Schmallenberg-Virus war erstmals im vergangenen Herbst in den Niederlanden entdeckt worden.
Unklar ist noch, ob der Erreger neu eingeschleppt wurde oder schon länger unerkannt in Europa vorkommt.
Für Menschen ist es nach FLI-Einschätzung ungefährlich.
In Deutschland war der Erreger erstmals im sauerländischen Schmallenberg nachgewiesen und deshalb Schmallenberg-Virus genannt worden.
Das Schmallenberg-Virus gehört zur Gattung der Orthobunyaviren, die - wie etwa die Erreger der Blauzungenkrankheit - von Stechmücken übertragen werden.
Orthobunyaviren sind laut Institut bislang bei Rindern in Ozeanien, Australien und Afrika bekannt.
Bei trächtigen Tieren können sie zu Frühgeburten oder zu schweren angeborenen Schäden bei den Jungtieren führen.
In keinem Fall habe es einen direkten Virennachweis gegeben, so dass das Risiko von Infektionen beim Menschen auch aufgrund der genetischen Eigenschaften des neuen Virus laut RKI "als äußerst gering" einzuschätzen sei. Bei den Blutuntersuchungen fanden die RKI-Forscher demnach keine Antikörper gegen das Schmallenberg-Virus im Blut. Solche Antikörper wären ein Beleg für eine Infektion mit dem Virus gewesen.
Erhebliche Schäden bei neugeborenen Tieren
Das Virus befällt hauptsächlich Schafe, aber auch Rinder und Ziegen. Wird ein trächtiges Tier infiziert, können erhebliche Schäden bei neugeborenen Tieren auftreten. So wurden laut Bundeslandwirtschaftsministerium in Deutschland zu Beginn des Jahres Lämmer mit zum Teil schweren Missbildungen geboren, seit Februar auch Kälber. Übertragen wird das Virus durch kleine Mücken.
Ort Schmallenberg im Sauerland
Das Schmallenberg-Virus war im Sommer 2011 zunächst in den Niederlanden aufgetaucht. In Deutschland konnte das Friedrich-Loeffler-Institut für Tiergesundheit das Virus erstmals im November bei Proben von Tieren aus dem Ort Schmallenberg im Sauerland nachweisen. Seitdem tauchte es in fast allen Bundesländern auf. Insgesamt wurde das Virus bislang bei Tieren aus 1120 Betrieben festgestellt. Auch in anderen europäischen Ländern trat das Schmallenberg-Virus auf. afp/AZ