Startseite
Icon Pfeil nach unten
Geld & Leben
Icon Pfeil nach unten

Studie: Rauchen: Jeder siebte Deutsche stirbt an frühen Folgen

Studie

Rauchen: Jeder siebte Deutsche stirbt an frühen Folgen

    • |
    Ein Experte warnt: Jeder siebte Deutsche stirbt frühzeitig an den Folgen des Rauchens.
    Ein Experte warnt: Jeder siebte Deutsche stirbt frühzeitig an den Folgen des Rauchens. Foto: Julian Stratenschulte/dpa (Symbolbild

    Dass Rauchen nicht gesund ist, ist keine Überraschung. Doch dass jeder siebte Deutsche an den Folgen des Rauchens stirbt, ist eine bedenklich hohe Zahl. Anlässlich des Weltnichtrauchertags am 31. Mai nimmt Prof. Dr. Heino Ströver vom Institut für Suchtforschung der Frankfurt UAS Stellung zum Thema.

    Rauchen: Experten fordern härtere Gesetze gegen Tabak-Werbung

    "Bei der Tabakkontrolle liegen wir auf einem der letzten Plätze in Europa", sagt Ströver. Mit seinen 16,3 Millionen Rauchern ist Deutschland unter den Top Ten der Staaten mit den höchsten Zahlen. Zwar ging die Zahl seit den Neunzigern in Deutschland zurück, jedoch deutlich weniger als in anderen Ländern. 110.000 - beziehungsweise jeder siebte Deutsche - sterben jährlich vorzeitig an den Folgen des Rauchens.

    Mit dem Rauchen aufhören: Das sind die Vorteile

    Sie wollen mit dem Rauchen aufhören? Laut der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) setzt der erste positive Effekt schon nach wenigen Minuten ein...

    Nach 20 Minuten: Puls und Blutdruck sinken auf normale Werte.

    Nach 12 Stunden: Der Kohlenmonoxid-Spiegel im Blut sinkt, der Sauerstoff-Spiegel steigt auf normale Höhe. Alle Organe werden wieder besser mit Sauerstoff versorgt und die körperliche Leistungsfähigkeit steigt.

    Nach 2 Wochen bis 3 Monaten: Der Kreislauf stabilisiert sich. Die Lungenfunktion verbessert sich.

    Nach 1 bis 9 Monaten: Hustenanfälle, Verstopfung der Nasennebenhöhlen und Kurzatmigkeit gehen zurück. Die Lunge wird allmählich gereinigt, indem Schleim abgebaut wird. Die Infektionsgefahr verringert sich.

    Nach 1 Jahr: Das Risiko für eine koronare Herzkrankheit sinkt auf die Hälfte des Risikos eines Rauchenden.

    Nach 5 Jahren: Das Risiko für eine Krebserkrankung in der Mundhöhle, Rachen, Speiseröhre und Harnblase sinkt auf die Hälfte; das Gebärmutterhalskrebs-Risiko ist nicht mehr höher als bei Nichtrauchenden. Auch das Schlaganfallrisiko kann bereits nach zwei bis fünf Jahren auf das eines Nichtrauchers sinken.

    Nach 10 Jahren: Das Risiko, an Lungenkrebs zu sterben, verringert sich etwa um die Hälfte. Auch die Risiken für Krebserkrankungen an Kehlkopf und Bauchspeicheldrüse gehen zurück.

    Nach 15 Jahren: Das Risiko für eine koronare Herzkrankheit ist nicht mehr höher als bei einem lebenslangen Nichtrauchenden.

    Hierzulande wird laut Ströver vergleichsweise wenig für eine effektive Tabakprävention getan. Zudem ist Deutschland das einzige Land Europas, das Tabakaußenwerbung noch uneingeschränkt erlaubt. "Das darf nicht sein", bemängelt der Experte. "Auch Verluste durch Steuereinnahmen dürfen hier keine Rolle spielen", sagt er. Deutschland sei ein Tabakhochkonsumland, so überträfen nur wenige Länder Europas, wie Österreich und Griechenland, die Prävalenz von 25-28% abhängigen Raucherinnen und Rauchern.

    Rauchen fördert Krebs

    Tabakrauch enthält laut Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) knapp 5000 verschiedene chemischen Substanzen. Etwa 90 Stoffe sind nachgewiesenermaßen krebserregend oder stehen im Verdacht, krebserregend zu sein. Sie werden sowohl über die Schleimhäute und die Lunge aufgenommen als auch geschluckt. So sind in Tabakrauch zum Beispiel Arsen (auch in Rattengift enthalten), Blei (auch in Batterien), Hydrazin (auch in Raketentreibstoff) oder Naphthalin (auch in Mottenkugeln) enthalten. AZ

    Lesen Sie auch:

    Zigaretten und Krebs: Was Raucher wissen sollten

    Schluss mit Rauchen am Arbeitsplatz? Viele Raucher müssen raus

    Warum der Schlaganfall auch Jüngere treffen kann 

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden