Dass männliche Pinguine dem eigenen Geschlecht nicht abgeneigt sind, ist schon länger bekannt. Aber jetzt haben Forscher auch den Grund dafür entdeckt. Pinguine sind eigentlich nicht schwul - sie sind nur einsam.Schwule Pinguine haben schon so manchen Zoodirektor zur Verzweiflung getrieben. In Bremerhaven etwa vergnügten sich die männlichen Humboldt-Pinguine nicht nur untereinander. Zwei der Pinguin-Männer
adoptierten sogar einen Babypinguin
, der von seiner Familie verstoßen worden war. Auch im Zoo von San Francisco sorgte eine gleichgeschlechtliche Pinguin-Partnerschaft für Schlagzeilen. Vor allem deren jähes Aus: Vergangenes Jahr gab Pinguin Harry seinem Freund Pepper den Laufpass, um mit einem vereinsamten Weibchen
. Was die Zoodirektion freute, sorgte in Internetforen für Empörung. Der verlassene Pepper hatte das vollste Mitgefühl der versammelten Tierfreunde.Warum Pinguine mal in diese, mal in jene Geschlechtsrichtung tendieren, war lange unklar. Aber jetzt glauben Forscher, das Rätsel endlich gelöst zu haben.Die Experten beobachteten eine Kolonie von Königspinguinen in der Antarktis und fanden heraus: Männliche Pinguine sind eigentlich gar nicht homosexuell - sie paaren sich vor allem aus Einsamkeit. In der Paarungszeit sei der Testosteron-Pegel der männlichen Tiere so hoch, dass sie sich paaren müssten - notfalls eben mit einem anderen Männchen. Wenn genügend Weibchen in der Kolonie, seien auch die Ausflüge zum eigenen Geschlecht schnell wieder vorbei, so die Forscher in ihrer Studie, die kürzlich
in der Zeitschrift Ethnology veröffentlicht wurde
AZ