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Studie: Forscher finden mysteriöses Coronavirus in Fledermäusen

Studie

Forscher finden mysteriöses Coronavirus in Fledermäusen

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    Fledermäuse spielen möglicherweise eine Übertragungsrolle beim Coronavirus.
    Fledermäuse spielen möglicherweise eine Übertragungsrolle beim Coronavirus. Foto: Patrick Pleul (dpa)

    Wo kommt das Coronavirus her? Auf der Suche nach dem Ursprung des mysteriösen Coronavirus sind Forscher offenbar weiter gekommen. In einer am Mittwochabend veröffentlichten Studie kam ein US-saudiarabisches  Forscherteam zu dem Schluss, dass Fledermäuse eine Rolle bei der  Übertragung des Coronavirus spielen.

    Bislang fielen knapp 50 Menschen dem Coronavirus zum Opfer. Das Virus ist vor allem im Nahen Osten verbreitet.

    Virus in Fledermauskot entdeckt

    Die Forscher schrieben in dem Beitrag für die  Fachpublikation "Emerging Infectious Diseases", dass sie in Fledermauskot ein Virus entdeckt hätten, das genetisch zu 100 Prozent mit dem bei Menschen festgestellten Coronavirus MERS übereinstimmt.

    Coronavirus, MERS und SARS

    Coronaviren werden für die meisten Erkältungen verantwortlich gemacht. Sie können aber auch die schwere Lungenkrankheit SARS verursachen.

    SARS steht für "schweres akutes respiratorisches Syndrom".

    Eine Infektion äußert sich nahezu gleich wie ein grippaler Infekt: Fieber, Schüttelfrost, Gliederschmerzen. Der größte Unterschied ist allerdings, dass die Lunge in der ersten Zeit stark betroffen ist.

    Patienten leiden an schwerer Atemnot. Es kommt zu einer massiven Lungenentzündung, dann fallen oft Niere und Leber aus.

    Im schlimmsten Fall endet die Erkrankung mit dem Coronavirus tödlich.

    Bei einer SARS-Epidemie waren im Jahr 2003 weltweit rund 8000 Menschen infiziert worden, etwa 800 von ihnen starben.

    Das neuartige Coronavirus wurde im Juni 2012 zum ersten Mal diagnostiziert.

    Der Fachbegriff für das neue Coronavirus lautet MERS-CoV, die Abkürzung für Middle East Respiratory Syndrome Corona Virus (MERS).

    Das neuartige Coronavirus ist zwar ebenfalls hochgefährlich, aber nicht hochansteckend, wie Experten sagen. Zwar wird es durch Tröpfcheninfektion von Mensch zu Mensch übertragen, das Virus steckt aber in den tiefen Lungenabschnitten.

    Es besteht der Verdacht, dass MERS wie der verwandte Virus SARS ursprünglich von Fledermäusen stammt. Es wird jedoch angenommen, dass die scheuen Tiere ihn nicht direkt auf Menschen übertragen.

    Auch eine Übertragung des Erregers durch Kamele ist möglich. Angesichts der zunehmenden Ausbreitung des gefährlichen Coronavirus MERS mahnte die Regierung von Saudi-Arabien im Mai 2014 zu einem vorsichtigen Umgang mit den Tieren.

    "Es gab bereits mehrere Ankündigungen, dass  MERS-ähnliche Viren bei Tieren festgestellt wurden", sagte Ian  Lipkin von der Columbia Universität in New York. In keinem Fall  hätten die Erreger sich aber genetisch genau entsprochen wie nun  bei den Fledermäusen.

    47 Menschen starben an Infektion mit Coronavirus

    Das Coronavirus MERS ("Middle East Respiratory Syndrom") wurde  erstmals im September 2012 bei Patienten mit einer schweren Atemwegsinfektion identifiziert. Die Erkrankungen weisen  Ähnlichkeiten mit der vor zehn Jahren vor allem in Asien  grassierenden Atemwegserkrankung SARS auf. Bislang wurden insgesamt  96 MERS-Fälle offiziell gemeldet, die Mehrzahl davon in  Saudi-Arabien. Bei 47 Menschen führte die Infektion bereits zum Tod.

    Coronavirus: Fledermäuse als Teil der Infektionskette

    Lipkin sagte, dass sich die Fledermaus mit dem Virus in der Nähe des Infektionsherds in Saudi-Arabien befunden habe. Allerdings gebe  es keine Hinweise darauf, dass Fledermäuse den Erreger direkt auf den Menschen übertragen hätten. Möglicherweise seien sie aber Teil der Infektionskette. afp/AZ

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