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Studie: Aspirin kann die Überlebensrate bei Darmkrebs verdoppeln

Studie

Aspirin kann die Überlebensrate bei Darmkrebs verdoppeln

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    Aspirin soll bei Darmkrebserkrankungen die Überlebenschance verdoppeln.
    Aspirin soll bei Darmkrebserkrankungen die Überlebenschance verdoppeln. Foto: Peter Endig (dpa) (Archiv)

    Aspirin zählt in den westlichen Industrieländern zu den am häufigsten eingenommenen Arzneimitteln. Niederländische Forscher haben nun herausgefunden, dass das Medikament bei regelmäßiger Einnahme die Überlebenschancen bei Darmkrebs erhöhen soll. Der

    Aspirin soll Überlebenschance bei Darmkrebs verdoppeln

    Laut den Wissenschaftlern soll die regelmäßige Einnahme einer niedrigen Dosis Aspirin die Überlebenschance beim Darmkrebs sogar verdoppeln. „Aspirin kam 1897 als Schmerzmittel auf den Markt. In den 1980er-Jahren stellten sich in Studien die Infarkt- und Schlaganfall verhütenden Effekte. In der Folge bemerkte man in diesen wissenschaftlichen Arbeiten auch die Schutzwirkung bei Krebs. Bei Dickdarmkrebs ist sie bereits belegt", erklärt Martine Frouws von der Universität Leiden laut Meldung der Nachrichtenagentur APA. Die niederländischen Forscher haben nun den Effekt aller Karzinomen des menschlichen Magen-Darm-Trakts untersucht.

    In der aktuellen Studie wurden Daten von fast 14.000 Patienten ausgewertet. Allen wurde zwischen 1998 und 2011 eine Diagnose der entsprechenden Erkrankung ausgesprochen. „Wir verknüpften dann die Arzneimittelverordnungen mit den Daten zum Krankheitsverlauf“, äußert sich die Studienautorin. Bei den Forschungen ging es um die Verwendung einer geringen Dosis Acetylsalicylsäure und darum, wie diese zum Beispiel zur Prävention bei Herzinfakten und Schlaganfällen von Ärzten verschrieben wurden. Aus der Studie ging hervor, dass 30,5 Prozent der Erkrankten bereits vor ihrer Diagnose ASS-Mittel eingenommen hatten, 8,3 Prozent danach. 61,1 Prozent nahmen hingegen kein Aspirin ein.

    Die Forscher erklärten, dass an denjenigen Patienten, die nach ihrer Diagnose mit der Einnahme von Aspirin begannen, eine Fünf-Jahre-Überlebsrate von 75 Prozent zu sehen war. Bei Erkrankten ohne Aspirin-Einnahme betrug diese Überlebensrate nur 42 Prozent. Alle Ergebnisse der Studie deuten zwar auf eine entsprechende Wirkung von Aspirin hin, reichen für einen wissenschaftlichen Beweis jedoch nicht aus.

    Um ein endgültiges Ergebnis zu erzielen, startete in den Niederlanden bereits eine weitere Studie. Erkrankte sollen dort zufällig in eine Gruppe mit oder ohne ASS-Einnahme eingeteilt werden.

    Aspirin soll Blutplättchenfunktion hemmen

    Die positive Auswirkung von Aspirin bei Krebs soll durch seine gerinnungshemmende Wirkung kommen, glauben die Forscher. Dieser Vorgang wird auch Anti-Plättchen-Effekt genannt. Die Aufgabe der Blutplättchen ist es, Blutungen durch Zusammenklumpen und Verstopfen eines Gefäßes zu stoppen. In der Forschung wird vermutet, dass Plättchen, die die Tumorzellen umgegeben, diese vor der Immunabwehr verstecken. Durch den Wirkstoff von Aspirin soll die Plättchenfunktion gehemmt werden und das Versteck der Tumorzellen somit wegfallen.

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