Wer im Beruf dauernd unter Strom steht, der sollte im Feierabend abschalten. Aber nicht jedem gelingt das, wie aus einer Umfrage des Deutschen Gewerkschaftsbundes hervorgeht. So stimmt rund jeder achte Arbeitnehmer (13 Prozent) der Aussage "Es fällt mir schwer, nach der Arbeit abzuschalten" voll und ganz zu. Etwa jeder Fünfte (21 Prozent) stimmt der Aussage eingeschränkt zu. Insgesamt haben demnach rund ein Drittel der Befragten (34 Prozent) Probleme, nach der Arbeit den Kopf freizubekommen.
Tipps, um nach der Arbeit den Kopf freizubekommen
"Der Trick ist, nach der Arbeit erst einmal eine halbe Stunde ganz etwas anderes zu machen", rät der Psychologe Prof. Dirk Windemuth. Arbeitnehmer, die im Büro tätig sind, sollten sich nach Dienstende erst einmal etwas bewegen, empfiehlt der Experte vom Institut für Arbeit und Gesundheit (IAG) der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung. Folgende Regeln helfen Windemuth zufolge, den Stress nach der Arbeit loszuwerden:
Sport treiben: Wer viel im Büro arbeitet, sollte sich nach der Arbeit bewegen. "Mindestens eine halbe Stunde sollten Arbeitnehmer sich nach ihrem Job bewegen, um auf andere Gedanken zu kommen." Wie Arbeitnehmer das machen, sei Geschmackssache: Der eine arbeite gerne im Garten, andere gehen joggen oder steigen auf das Fahrrad. Wichtig sei, sich überhaupt zu bewegen, und nicht gleich vor dem Fernseher zu sitzen. "Der Trick ist, sich zu Hause erst gar nicht hinzusetzen." Windemuth empfiehlt, zu Hause gleich die Sportschuhe anzuziehen und loszulaufen.
Feierabendbier: So lange der Alkoholkonsum nicht ausartet, sei es völlig in Ordnung, sich zur Entspannung ein Bier oder ein Glas Wein zu genehmigen. "In südlichen Ländern macht man das ja auch", so der Experte. Für viele Arbeitnehmer sei das Feierabendbier genau wie ein gutes Essen eine Möglichkeit, schnell zu entspannen. Diese Möglichkeit sollten man sich nicht verbieten, sondern sich nach einem anstrengenden Tag erlauben. Besser jedoch, es bleibt bei einem Bier oder einem Glas Wein.
Freunde treffen: Das beste Mittel gegen Stress sei aber, nach der Arbeit Freunde zu treffen oder Zeit mit der Familie zu verbringen. "Wer ein funktionierendes, soziales Netz hat, kommt nach der Arbeit leicht auf andere Gedanken.", erklärt Windemuth.
Keine Büro-Mails lesen: Ein Tabu sollte es sein, nach der Arbeit weiter E-Mails aus der Arbeit zu beantworten oder berufliche Telefonate zu führen, wenn Beschäftigte nicht dazu verpflichtet sind. "Dann kommt man zu Hause nie runter." dpa/AZ