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Stonehenge: Sensationsfund bei Stonehenge gibt Wissenschaftlern Rätsel

Stonehenge

Sensationsfund bei Stonehenge gibt Wissenschaftlern Rätsel

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    Stonehenge stand nicht allein in der Landschaft.
    Stonehenge stand nicht allein in der Landschaft. Foto:  Facundo Arrizabalaga (dpa)

    Das Geheimnis um Stonehenge beschäftigt seit jeher Wissenschaftler. Gelüftet ist es keineswegs. Allerlei Legenden und Theorien ranken sich um den mysteriösen Kreis aus bis zu 25 Tonnen schweren Steinkolossen. Warum haben die Menschen gerade diese Formation gewählt? Hatte der Ort im Süden Englands vor 4000 Jahren eine besondere rituelle Bedeutung? Nun stehen die Archäologen vor einem weiteren Rätsel.

    Denn Stonehenge war offenbar kein einsamer Steinkreis inmitten der sanften Hügellandschaft: In der Nähe des Touristenmagneten, in der Ebene von Salisbury, wurden Belege für ein weiteres, jahrtausendealtes Monument gefunden. Es handele sich dabei um bis zu 90 aufrecht stehende Steine, die bis zu viereinhalb Meter hoch gewesen seien, erklärten jetzt Forscher des Projekts „Stonehenge Hidden Landscapes“ (Versteckte Landschaften) der Universität Birmingham und eines Instituts der österreichischen Ludwig-Boltzmann-Gesellschaft.

    Die neu gefundene Anlage bei Stonehenge ist ein großer Fund

    Etwa 30 dieser Steine seien noch völlig intakt, auch weil sie von Erde bedeckt seien. Die neu gefundene Anlage habe ursprünglich womöglich sogar bis zu 200 Steine umfasst. „Sie waren über Jahrtausende versteckt, und nur durch modernste Technologien konnten Archäologen sie entdecken, ohne dass sie graben mussten“, erläuterten die Wissenschaftler, die derzeit eine Karte des Untergrunds des Areals erstellen. So hat ein Team um Professor Vince Gaffney von der Universität Bradford mithilfe eines Bodenradars und Magnetometers das Erdreich unter einer bereits bekannten steinzeitlichen Anlage namens Durrington Walls untersucht. Dabei stieß es auf die Überreste dieses gigantischen Monuments. Es sei „von außergewöhnlichem Ausmaß und einzigartig“, so Gaffney. „Wir denken nicht, dass es etwas Ähnliches irgendwo anders auf der Welt gibt.“

    Bedeutet der Fund also eine Sensation? In jedem Fall ist es überaus beachtlich, dass möglicherweise lange vor dem Bau von Stonehenge in diesem Gebiet gewaltige Steinreihen errichtet wurden. Schon macht der Begriff „Superhenge“ die Runde. Es sei eine „sehr bedeutende und fantastische Entdeckung“, sagte Wolfgang Neubauer, Leiter des Ludwig-Boltzmann-Instituts. Sogenannte Sarsensteine kamen zum Einsatz – Sandblöcke, die in der Gegend verbreitet sind und auch in dem prähistorischen Monument Stonehenge verwendet wurden.

    Wohl ebenso wie Stonehenge eine rituelle Stätte

    Es habe sich wohl um eine rituelle Stätte gehandelt, meinen die Wissenschaftler. Sicher sind sie sich keineswegs. Stonehenge, das 1986 von der Unesco zum Weltkulturerbe erklärt wurde, gilt nach aktuellen Forschungserkenntnissen als eine Art astronomischer Kalender. Wissenschaftler schätzen, dass die berühmte Stein-Formation zwischen 3000 und 1600 vor Christus errichtet worden ist.

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