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Star-Köchin: Sarah Wiener: Auch Veganer retten nicht die Welt

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Sarah Wiener: Auch Veganer retten nicht die Welt

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    Die Köchin Sarah Wiener kritisierte die Einstellung vieler Veganer und den hohen Fleischkonsum in Industrieländern.
    Die Köchin Sarah Wiener kritisierte die Einstellung vieler Veganer und den hohen Fleischkonsum in Industrieländern. Foto: Peer Grimm, dpa/lbn /Archiv

    In einem Gastbeitrag für das Wirtschaftsmagazin "enorm" rechnet die Köchin Sarah Wiener mit den aktuellen Essenstrends ab. Vom Soja-Burger bis zu tierfreien Shrimps - auch vegane Produkte würden oft künstlich hergestellt und seien nicht automatisch gesund. Und noch weniger rette man mit dem Verzicht auf tierische Produkte die Welt.

    Das mag komisch klingen, denn auch die Köchin selbst lebte für viele Monate vegan. Sie habe sich bei einer Reise nach Südamerika nicht sicher sein können, dass die Tiere dort artgerecht gehalten werden, schreibt Wiener. Auch, versichert sie, sei die größte Ernährungssünde in Industrieländern der hohe Fleischkonsum - vor allem, weil die Produkte meist aus nicht artgerechter Haltung kämen.

    Und dennoch: "Vegane Ernährung ist keine Lösung des Grundproblems", betont die bekannte Köchin. Durch den Verzicht auf tierische Produkte verbessere sich nämlich nichts an den Verhältnissen. "Im Gegenteil: Auch vegane Industrieprodukte lassen Böden erodieren, versauen das Klima und vergiften das Wasser." Das System der Veganer sei ebenso grundlegend falsch, wie das System der Fleischproduktion. Von Seitan-Truthahn über tierfreie Shrimps bis Soja-Burger - auch bei den Trendwaren blühe der Markt für Kunstprodukte.

    Sarah Wiener: Für viele ist Ernährung "Ersatzreligion"

    Für viele sei die Ernährung mittlerweile zur "Ersatzreligion" geworden. "Wir stellen strenge, zum Teil absurde Essensregeln auf, durchleuchten Speisepläne bis ins letzte Molekül, unterwerfen uns Verboten für bestimmte Nahrungsmittelgruppen – nur, um zumindest ein bisschen Kontrolle über unser zunehmend komplexes Leben zu gewinnen." Aromastoffe, Geschmacksverstärker, Farbstoffe und Emulgatoren würden in der Nahrungsmittelindustrie immer häufiger eingesetzt. Sojamilch beispielsweise sei "in etwa so künstlich wie eine Cola".

    Vegane Produkte seien "ein Tor für die Nahrungsmittelindustrie um noch mehr künstliche, stark verarbeitete Lebensmittel minderer Qualität auf den Markt zu werfen", kritisiert Sarah Wiener in dem Beitrag, der im Netz heftig diskutiert wird.

    Der Tipp der Köchin: "Kochen Sie selber und mit natürlichen Zutaten. Kaufen Sie saisonal und regional. Und essen Sie nur ab und zu ein Stückchen Fleisch – aus artgerechter Tierhaltung!" sm

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