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Sonnensturm: Airline muss Flugrouten ändern

Sonnensturm

Airline muss Flugrouten ändern

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    Der Sonnensturm ist über die Erde gefegt. Am Dienstagnachmittag (MEZ) ist der gewaltige Sonnensturm eingetroffen.
    Der Sonnensturm ist über die Erde gefegt. Am Dienstagnachmittag (MEZ) ist der gewaltige Sonnensturm eingetroffen. Foto: dpa

    Anders sieht es nach Angaben von Sprechern bei den großen deutschen Airlines aus, die ihre Flüge nicht umleiten müssen. Starke Sonneneruptionen und die dadurch verursachten  Sonnenstürme können die Satellitenkommunikation stören und negative Auswirkungen auf Elektronikgeräte haben.

    Ein Sprecher der Fluggesellschaft Delta sagte am Dienstag (Ortszeit), dass die  Flugrouten zwischen den USA und Asien wegen des möglichen  Einflusses der Sonneneruption auf die Technik an Bord angepasst  worden seien. Auf einer "handvoll Routen" von Hongkong,  Shanghai und Seoul seien die Flugzeuge nun weiter südlich unterwegs. Delta kündigte an, die Sonnenaktivität weiter zu beobachten, bevor man zum Normalbetrieb zurückkehre.

    Keine Umleitungen wegen des Sonnensturms gab es bislang bei den großen deutschen Airlines. "Unsere Flüge waren und sind nicht betroffen",  sagte eine Lufthansa-Sprecherin in Frankfurt am Main. Auch bei Air Berlin sind im Zusammenhang mit dem Sonnensturm keine Änderungen des Flugplans bekannt.

    Der Sonnensturm hat nach Angaben von US-Forschern am Sonntagabend begonnen. Die US-Raumfahrtbehörde NASA registrierte den Höhepunkt der Eruption am Dienstag. Bei einem solchen Ausbruch werden elektrisch geladene Partikel ins All geschleudert und  kollidieren mit dem Magnetfeld der Erde.

    Besonders gefährdet sind Telekommunikationssatelliten oder die 20.000 Kilometer von der Erde entfernt im All kreisenden Satelliten  des Navigationssystems GPS, von dem die moderne Luft- und  Schifffahrt weitgehend abhängig ist. Sonnenstürme können auch in Stromnetzen Störungen verursachen. 1973 führte eine Sonneneruption zu einem Stromausfall in der kanadischen Provinz  Québec. Damals saßen sechs Millionen Menschen im Dunkeln.

    Sonnensturm: Störung des Magnetfelds der Erde

    Ein Sonnensturm ist, unwissenschaftlich ausgedrückt, eine Störung des Magnetfelds rund um die Erde. Die Magnetosphäre wird gestört, wenn auf der Sonne zum Beispiel eine heftige Eruption stattfand. Dann fliegen geladene Teilchen einer Plasmawolke in Richtung der Erdatmosphäre. Mögliche Auswirkungen auf Elektrogeräte hier auf der Erde sollten gering sein. Doch Satelliten, die in einer Höhe von 36.000 Kilometern um die Erde kreisen könnten kurzzeitig ausfallen.

    Es wurde schon schon oft vor Sonnenstürmen gewarnt. Die Gefahr ist theoretisch auch da. Die Erfahrung aus den vergangenen Jahren zeigt jedoch, dass selten etwas passiert. Auszuschließen ist es nicht. So  führte 1973 eine Sonneneruption zu einem Stromausfall in der  kanadischen Provinz Québec - sechs Millionen Menschen saßen damals  im Dunkeln. Panik muss man aber keine bekommen.

    Die Teilchen der aktuellen Wolke hätten zusammen in etwa die Masse eines großen Berges in deutschen Mittelgebirgen, sagte Werner Curdt vom Max-Planck-Institut für Sonnensystemforschung in Katlenburg-Lindau (Niedersachsen). Eine Wolke dieser Größe benötige mehrere Stunden, bis sie komplett eingetroffen sei, daher seien etwaige Schäden zunächst nicht exakt zu bestimmen. .

    Plasmawolke: Am Montag von der Sonne gelöst

    Die Plasmawolke hatte sich am Montag von der Sonne gelöst. Sie hatte nach NOAA-Angaben eine Anfangsgeschwindigkeit von mehr als 2000 Kilometern pro Sekunde - das sind über 7,2 Millionen Kilometer pro Stunde. Im Norden Skandinaviens konnten die Menschen in Folge des starken Sonnensturms spektakuläre Polarlichter beobachten. Für Menschen auf dem Erdboden ist das Phänomen völlig ungefährlich. Passagiere in Langstreckenflügen können in Extremfällen einer erhöhten Strahlenbelastung ausgesetzt sein.

    "Die Strahlungsbelastung, die während eines starken Sonnensturms bei Flügen über den Polen maximal auftreten kann, liegt in etwa bei einmal Röntgen", hatte der Sonnenphysiker Volker Bothmer von der Universität Göttingen kürzlich erläutert. Das sei für die Passagiere zwar kein Problem, sehr wohl aber für das Flugpersonal - weil es der Belastung häufiger ausgesetzt ist.

    Bei einem Ausbruch, von Forschern als "koronaler  Massenauswurf" (KMA) bezeichnet, werden geladene Partikel von der  Sonne ausgestoßen. Große Sonneneruptionen und die dadurch  entstehenden Sonnenstürme können auf der Erde auch negative  Auswirkungen auf Elektronikgeräte haben.

    Besonders gefährdet sind  Telekommunikationssatelliten oder die 20.000 Kilometer von der Erde  entfernt im All kreisenden Satelliten des Navigationssystems GPS,  von dem die moderne Luft- und Schifffahrt weitgehend abhängig ist.

    Sonnensturm macht spektakuläre Polarlichter möglich

    Als Folge von Sonnenstürmen können spektakuläre Polarlichter am Nachthimmel selbst in relativ südlich gegelegenen Regionen auftreten. Polarlichter entstehen durch die Verformung des Erdmagnetfelds während eines Sonnensturms. Die geladenen Teilchen des Sonnenwinds strömen an den Feldlinien entlang zu den Erdpolen, wo sie Lichtbänder oder -bögen in verschiedenen Farben hervorrufen. Bei besonders starken Sonnenstürmen waren wiederholt auch über Deutschland Polarlichter gesichtet worden.(afp/dpa/AZ)

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