Bevor am Samstag das Privatraumschiff "Dragon" zur ISS kommt, hat eine Sojus-Raumkapsel mit einem US-Astronauten und zwei Kosmonauten an Bord erfolgreich an die Internationale Raumstation ISS angedockt. Noch im Laufe des Vormittags sollten die beiden Russen Gennadi Padalka und Sergej Rewin sowie ihr US-Kollege Joseph Acaba zu dem Russen Oleg Kononenko, dem US-Astronauten Don Pettit und dem Niederländer André Kuipers stoßen, die bereits seit knapp fünf Monaten die ISS bewohnen.
Dragon kommt am Samstag
Die Sojuskapsel TMA-04M war am Dienstag mit anderthalb Monaten Verspätung vom russischen Raumfahrtbahnhof Baikonur in Kasachstan abgehoben. Wichtigste Aufgabe des neuen sechsköpfigen Teams in der ISS ist es, das erste Andocken einer privaten Raumkapsel an die Raumstation zu überwachen. Das US-Unternehmen SpaceX will die Kapsel "Dragon" übermorgen von Cape Canaveral aus zur ISS schicken.
Dragon: Unbemannt, aber voll gepackt
Die "Dragon" soll bei ihrem ersten Flug 521 Kilogramm Fracht liefern und drei Wochen später 660 Kilogramm Ladung wieder mit zur Erde zurücknehmen. Langfristig soll die Kapsel auch Menschen ins All befördern. Nach dem Ende des US-Shuttle-Programms ist Russland derzeit die einzige Nation, die Menschen zur ISS transportieren kann. Erst 2015 soll wieder ein US-Raumschiff einsatzbereit sein.
Die Sojus TMA-04M war wegen technischer Probleme mit fast sieben Wochen Verspätung am Dienstag vom Weltraumbahnhof in Baikonur (Kasachstan) gestartet. Experten sprechen von einer "historischen Mission", weil die nun insgesamt sechs Raumfahrer an Bord der ISS den ersten privaten US-Raumtransporter "Dragon" in Empfang nehmen sollen. Der Start dieser Mission ist für diesen Samstag (19. Mai) geplant.
Test für "Dragon"
Getragen wird Transporter "Dragon" von einer Falcon-9-Rakete, die erstmals im Juni 2010 erfolgreich ins All gestartet war. Das Privatraumschiff Dragon wurde sechs Monate später getestet. (afp, dpa, AZ)